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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
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Vielleicht sollten
Sie sich eingestehen, dass Sie diesen Mann lieben, trotz seiner
Veränderungen?« Er sah sie prüfend an.
    Es war
unmöglich, Alexi zu lieben, oder? Es würde nur noch mehr Schmerz bringen.
»Vergangene Nacht hatten wir einen schrecklichen
Streit. Sie können es mir glauben, zwischen uns gibt es keine
Liebe.« Sie fühlte eine kaum erträgliche Anspannung. »Wir haben getrennte
Leben geführt, und das seit Jahren. Ich habe nicht den Wunsch,
das zu ändern, aber da wir uns jetzt beide in der Stadt aufhalten, muss ich so
tun, als fühlte ich mich in dieser Ehe wohl.«
    »Ich finde
sein Verhalten Ihnen gegenüber unerträglich.« Er musterte sie und berührte ihre
Wange. »Er ist ein Dummkopf, wenn er Sie so verletzt. Soll ich bleiben, Elysse?
Ich fühle mich sehr zu Ihnen hingezogen. Aber ich möchte nicht dort sein, wo
ich nicht erwünscht bin.«
    »Ich weiß
nicht, was ich sagen soll.« Sie drückte seine Hände. »Ich habe Sie sehr
gern, Thomas. Ich habe Angst, Sie zu verlieren – als meinen Freund.« Sie
erinnerte sich daran, dass auch Alexi einst ihr Freund gewesen war. Einst war
er der Mann gewesen, auf den sie sich immer verlassen konnte. Einst war er ihr
Held gewesen.
    »Ich will
mehr als nur Freundschaft«, sagte er leise.
    Sie
zögerte. »Ich weiß.«
    »Wissen
Sie, was das Ganze noch schlimmer macht? Ich mag Ihren Mann sogar ein bisschen.«
    »Oh
Gott!«, rief sie aus.
    Er verzog
seinen Mund zu einem schiefen Lächeln. »Er ist unternehmungslustig,
entschlossen und klug. Mir gefällt auch der Erfolg, den er hat.«
    Elysse
konnte sein Lächeln nicht erwidern.
    Ernst fuhr
er fort: »Ich bin versucht, meine Verehrung noch deutlicher zum Ausdruck zu
bringen. Doch ich sehe, wie angespannt Sie sind – und ich bin in Sorge, dass,
selbst wenn ich Erfolg haben und Sie es genießen würden, das Bett mit mir zu
teilen, es nichts ändern würde. Sie würden immer noch Ihren abwesenden Gemahl
unglücklich lieben.«
    »Alexi und
ich gehen getrennte Wege«, sagte sie entschieden. »Sie haben es selbst
gesehen!« Sie könnte es nicht ertragen, Blair zu verlieren. Sie hatte
Angst. »Ich liebe ihn nicht – das ist unmöglich!«
    »Nein,
Elysse, die Wahrheit ist unübersehbar. Sie wollen nicht getrennt von ihm leben.
Sie sind sehr verletzt – und sehr verliebt.« Er schüttelte den Kopf. Dann,
ganz plötzlich, beugte er sich vor und küsste sie.
    Sie
umfasste seine Schultern und hielt ihm ihr Gesicht entgegen. Aber dieses Mal
empfand sie kein Verlangen – nur Traurigkeit.
    Er richtete
sich auf. »Ich werde jetzt gehen. Aber, Elysse, wenn Sie mich brauchen, dann
wissen Sie, wo Sie mich finden können.« Er schwieg einen kurzen Moment,
bevor er hinzufügte: »Ich werde immer Ihr Freund sein.« Er drehte sich um
und ging die Stufen hinunter zu seiner wartenden Kutsche.
    Zögernd
überlegte sie, ob sie ihn zurückrufen sollte. Schließlich verdiente sie etwas
Freundlichkeit und Glück. Sie verdiente den Respekt von jemandem wie Thomas
Blair. Sie verdiente sogar Leidenschaft.
    Sie
zitterte, aber sie rief ihn nicht. Sie sagte sich, dass sie ihn jederzeit
aufsuchen konnte, morgen oder auch übermorgen. Blair war sie nicht egal. Er war
zuverlässig. Er würde sich nicht so schnell eine andere suchen.
    Dann drehte
sie sich herum und öffnete die Tür. Die Eingangshalle war erleuchtet, aber
leer. Als sie die Tür hinter sich schloss, griff sie nach den Knöpfen ihres
roten, pelzgefütterten Capes, während sie Blairs Wagen nachsah. Ihr kam es so
vor, als wäre etwas zwischen ihnen zu Ende gegangen.
    Sie fühlte
sich entsetzlich einsam.
    Von hinten
legte sich eine Hand auf ihre Finger, die mit den Knöpfen beschäftigt waren.
Sie spürte einen festen Körper an ihrem Rücken und schrie auf. Entsetzt
bemerkte sie, dass Alexi zu Hause war – und offensichtlich auf sie gewartet
hatte.
    In seinen
Armen drehte sie sich herum.
    Er lächelte
gepresst und knöpfte geschickt ihr Cape auf, ehe er es auf den Boden warf.
    Sie
erstarrte. Sein Blick schien zu brennen. Sie sah Erregung darin – und Ärger.
»Was machst du hier?«
    »Ich wohne
hier, Darling. Aber das weißt du ja schon.«
    Er war
nicht zurückgewichen, keinen einzigen Zentimeter. Sie standen einander so nahe,
dass ihre Brust ihn beinahe berührte und ihre Röcke seine Knie und Schuhe
bedeckten.
    »Du hast
deinen Liebhaber nicht hereingebeten«, flüsterte er. Hatte er gesehen, wie
Blair sie küsste?
    »Ich hielt es nicht für passend, ihn einzuladen.«

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