Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
Vom Netzwerk:
Sie
jetzt zufrieden?«, fragte Lincoln.
    »Sind Sie zu Fuß zum
Mittagessen gegangen?«, wollte Bragg wissen.
    Lincoln
wirkte verwirrt. »Gewiss. Das Restaurant ist ja nur ein paar Straßen weit
entfernt, wie ich bereits sagte. Und außerdem überlasse ich die Kutsche
tagsüber meiner Frau.«
    Die
Stuarts waren an ihren Tisch zurückgekehrt. Newman war ebenfalls gegangen, um
den Abend mit seiner Familie zu verbringen. Francesca und Bragg sahen einander
an.
    »Wer von
beiden lügt denn nun?«, fragte sie leise.
    »Ich weiß
es nicht. Aber der Kutscher der Stuarts litt heute unter akutem
Gedächtnisverlust – er konnte sich einfach nicht daran
erinnern, wo er am Montagnachmittag gewesen ist.« Bragg warf ihr einen viel
sagenden Blick zu. »Ich vermute, dass man ihm geraten hat, den Mund zu halten,
wenn er seine Anstellung behalten will. Ich habe ihn nicht weiter gedrängt ...
Es wäre schlimm, wenn er deshalb seine Arbeit verlieren würde – ganz besonders,
wenn die Stuarts mit der ganzen Angelegenheit gar nichts zu tun haben
sollten.«
    »Aber sie müssen darin
verwickelt sein! Ihre Kutsche stand während des Begräbnisses vor der Kirche.
Einer von den beiden – oder auch eine Freundin – muss Mary O'Shaunessy gekannt
haben!«, rief Francesca.
    Bragg tätschelte ihre Schulter.
»Beruhigen Sie sich, Francesca. Sie haben ja Recht, es macht in der Tat den
Eindruck. Aber die Beweise reichen nicht aus.«
    »Einer von den beiden lügt
offenbar, und der andere schützt ihn«, sagte Francesca.
    »Ja.«
    »Lizzie muss für die Stuarts
gearbeitet haben, Bragg. Warum sonst sollte sie ihre Adresse angeben?«
    »Möglicherweise
haben Sie Recht. Oder vielleicht war auch jemand vom Dienstpersonal mit Lizzie
befreundet, und sie hat diese Adresse nur benutzt, um sich die Post dorthin
schicken zu lassen. Wir werden das gesamte Personal befragen müssen«, erklärte
er. »Die Frage ist nur, ob Lizzie überhaupt noch am Leben ist«, fügte Bragg
grimmig hinzu. »Auf jeden Fall werde ich mir dieses Haus am Harold Square
Nummer 236 einmal ansehen. Aber heute Abend werde ich zunächst einmal die
Polizei von Philadelphia bitten, das Anwesen gründlich abzusuchen.«
    »Sie meinen ... nach einer
Leiche absuchen?«, fragte Francesca. »Genau.« Er warf ihr einen langen,
nachdenklichen Blick zu. »Und nach möglichen Spuren. Wir haben ja bislang nicht
sehr viele Anhaltspunkte.«
    »Nun, wenn Lizzies Leiche dort
gefunden werden sollte, dann wissen wir, dass Lincoln der Mörder ist.«
    Seine Brauen wanderten in die
Höhe. »Oder vielleicht auch Lydia. Oder einer der Dienstboten.«
    Francesca
sah ihn blinzelnd an. »Sie verdächtigen Lydia?«
    »Ich
schließe niemanden aus. Der Hauptverdächtige ist sicherlich Mike O'Donnell,
und er wird zunächst weiterhin wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses in Haft
bleiben. Ich werde ihn allerdings bald wieder freilassen müssen, Francesca. Es
verstößt gegen das Gesetz, einen Bürger ohne Anklageerhebung festzuhalten.«
    »Ich weiß.«
    »Und nicht immer muss der, der
am verdächtigsten scheint, auch der Täter sein«, fügte Bragg hinzu.
    Sie zupfte ihn am Ärmel.
»Bragg? Wissen Sie, dass Sie eben 'wir' gesagt haben, als es um die Befragung
der Dienstboten ging?«, fragte sie grinsend.
    Er stutzte. »Da muss ich mich
wohl versprochen haben.«
    »Bragg!« Francesca nahm seinen
Arm. »Sie wissen doch, dass ich für diese Ermittlungen unentbehrlich bin. Jetzt
geben Sie es schon zu!«
    Er seufzte und lächelte sie an.
»Na schön. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es die polizeiliche Untersuchung
ist, für die Sie unentbehrlich sind.«
    Sie
verharrte erwartungsvoll.
    Er blickte
ihr tief in die Augen. »Sie sind unentbehrlich für mich,
Francesca, und es ist so rasch geschehen, dass sich mir manchmal der Kopf
dreht.«
    Ein
freudiger Schauer durchlief sie. Mit einem Schlag waren der Kummer und Ärger
des gesamten Abends wie weggewischt. »Sie wissen, dass ich genauso empfinde«,
sagte sie leise.
    »Ja, das
weiß ich.«
    Einen Moment
lang sahen sie sich schweigend an. Francesca wusste, dass er sie nur zu gern in
die Arme geschlossen hätte, aber sie wusste auch, dass sie von nun an große
Vorsicht walten lassen mussten. »Ich habe eine Idee«, sagte sie plötzlich.
»Das überrascht mich nicht«, entgegnete er lächelnd. »Die Stuarts sind mit dem
Abendessen beschäftigt. Der Ball wird noch bis nach Mitternacht dauern. Ich
finde, wir sollten ihrem Haus einen kurzen Besuch abstatten und nachschauen, ob
wir

Weitere Kostenlose Bücher