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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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    »Seltsam, dass Sie es erwähnen.
Genau das hatte ich vor.« Francesca wurde ganz aufgeregt. »Wir können uns
sofort auf den Weg machen. Außer den Dienstboten wird es niemand bemerken, wenn
wir jetzt gehen.«
    »Müssen
Sie sich denn nicht entschuldigen?«
    »Ich lasse Evan durch einen
Dienstboten ausrichten, dass ich unter einer schrecklichen Migräne leide und
nach Hause gefahren bin«, sagte sie und lächelte verschmitzt.
    Die Haustür der Stuarts war natürlich abgeschlossen, die
Hintertür dagegen nicht. Vom Dienstpersonal war nichts zu sehen, als Bragg und
Francesca die Küche durch die Speisekammer betraten. Francesca blickte ihn an
und lächelte, obwohl sie wusste, dass er in der Dunkelheit ihren Gesichtsausdruck
gerade mit Mühe und Not erkennen konnte. »Sie werden beeindruckt sein«,
flüsterte sie.
    Er wartete ab, während sie ihre
kleine Handtasche öffnete und eine Kerze daraus hervorzog.
    »Darf ich
fragen, was das soll?«, brummte er.
    »Nun, ich habe bereits nach der
Burton-Entführung eine Liste von Dingen aufgestellt, die ich immer bei mir
tragen will. Aber ich bin erst nach der Aufklärung des Randall-Mordes dazu
gekommen, mich darum zu kümmern. Ich habe auch Zündhölzer«, fügte sie vergnügt
hinzu.
    »Ich meinte eigentlich, was das
hier soll.« Er griff in ihre Handtasche und zog die kleine Pistole heraus.
    Francesca schluckte. »Das ist
eine Pistole«, erklärte sie unnötigerweise.
    »Ich weiß, was es ist,
Francesca. Und es gefällt mir ganz und gar nicht, dass Sie damit herumlaufen.«
Er gab sich keine Mühe, seine Stimme zu dämpfen.
    »Bragg, sie dient doch
lediglich der Selbstverteidigung.«
    »Selbstverteidigung!«, rief er
ungläubig. »Wenn Sie das nächste Mal einem echten Schurken begegnen, jemandem
wie Gordino oder Carter, wird er Ihnen die Waffe mit Leichtigkeit aus der Hand
reißen. Und es wird solch einen Menschen kaum aufhalten, wenn Sie ihn damit
bedrohen – es sei denn, Sie haben die Absicht, ihn zu töten.«
    Francesca
zuckte zusammen. Sie beschloss, das dies wohl kaum der passende Zeitpunkt war,
um Bragg von ihrer Begegnung mit Gordino zu erzählen und davon, dass sie ihre
nächtliche Begegnung mit Carter gar erst dazu veranlasst hatte, die Waffe
ständig bei sich zu tragen. »Ich hoffe, dass ich sie niemals benutzen muss«,
erklärte sie.
    Er legte die Waffe wieder in
ihre Tasche zurück und nahm Francesca die Zündhölzer aus der Hand. »Ist sie
geladen?«, fragte er.
    Sie nickte. Am Tag zuvor hatte
sie auf dem Weg zum College herausgefunden, wie man die Pistole lud und auf dem
Nachhauseweg die nötige Munition gekauft.
    »Nun, darüber werden wir uns zu
gegebener Zeit noch einmal unterhalten«, erklärte er und zündete die Kerze an.
»Aber Sie werden auf keinen Fall weiterhin eine Pistole mit sich herumtragen,
Francesca.«
    Francesca schritt vorneweg.
»Wollen Sie mir etwa Vorschriften machen?«, fragte sie.
    Darauf
blieb Bragg ihr eine Antwort schuldig.
    Das Haus
der Stuarts war bereits gut und gern fünfzig Jahre alt. Die Zimmer waren klein
und die Anordnung der Räume typisch für viktorianische Häuser. Sie durchquerten
ein kleines, ebenfalls unbeleuchtetes Esszimmer. »Die Dienstboten scheinen
außer Haus zu wohnen. Also ist wohl niemand hier, da sich der Kutscher ja bei
den Channings befindet«, sagte Bragg.
    Francesca war der gleichen
Ansicht. »Das hier muss die Bibliothek sein. Ich denke, wir sollten uns eher
die Privaträume oben ansehen.«
    »Genau meine Meinung«,
antwortete Bragg, blieb dann aber zögernd vor der geschlossenen Tür zur
Bibliothek stehen. »Andererseits kann es ja nicht schaden, schnell einmal nachzusehen.
Man weiß ja nie.«
    Francesca
nickte und wandte sich der Treppe zu. Mit einem Mal hatte sie das Gefühl,
völlig allein in diesem Haus voller Schatten zu sein, in dem ihr lediglich das
Licht der dünnen Kerze in ihrer Hand den Weg wies. Mit einem Gefühl der Beklommenheit
stieg sie die Treppe hinauf, doch dann rief sie sich in Erinnerung, dass Bragg
in Rufweite war und es niemals zulassen würde, dass ihr etwas geschah. Die
Stufen knarrten unter ihren Füßen. Francesca zuckte bei jedem Aufstöhnen des
Holzes zusammen, beruhigte sich aber selbst mit dem Gedanken, dass die Stuarts
erst einige Stunden später nach Hause zurückkehren würden. Dennoch, die Vorstellung,
Lincoln allein in diesem Haus zu begegnen, gefiel ihr ganz und gar nicht.
    Oben gab es
zwei Zimmer. Francesca betrat das erste und

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