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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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bildete
diesbezüglich offenbar keine Ausnahme. Die Erwähnung von Connies Titel ließ ihn
für einen Moment innehalten, bevor er schließlich ehrfürchtig sagte: »Ich habe in der Gesellschaftsspalte über Lord und
Lady Montrose gelesen. Sie sind also ihre Schwester?«
    Francesca
lächelte. »Ich bin Francesca Cahill.«
    In
mancherlei Hinsicht war New York eine Kleinstadt, und Francesca wusste, dass
dem Mann ihr Nachname geläufig sein musste. Ihr Vater war sehr reich, auch wenn
das nicht immer so gewesen war – er war auf einer Farm aufgewachsen und hatte später
in einer Metzgerei gearbeitet, bevor er diese schließlich erwarb. Dadurch
konnte er in der Fleisch verarbeitenden Industrie Fuß fassen, und mit
dreiundzwanzig Jahren hatte er bereits seine erste eigene Produktionsanlage in
Betrieb genommen.
    »Nun, dann lassen Sie uns
einmal einen Blick auf einige Waffen werfen«, sagte der Mann.
    Sie schritt
auf den Ladentisch mit den perlmuttbesetzten Taschenrevolvern und den anderen
kleinen Pistolen zu. Er folgte ihr. »Sir? Was ist mit dieser kleinen hier, die
mit dem silbernen, perlmuttbesetzten Griff?«
    Er lächelte
sie an und erwiderte: »Das ist Opal. An welche Art des Schießens hatte Ihre
Schwester denn gedacht?« Er schloss den Ladentisch auf und holte die winzige
Waffe hervor.
    Francesca
nahm sie entgegen. Die Pistole war kaum größer als ihre Hand und wog höchstens
ein halbes Pfund. Francesca hob sie und zielte damit auf den Spiegel, der an
der gegenüberliegenden Wand hing. Diese Pistole würde einfach zu handhaben
sein.
    »Das ist
genau das Richtige«, hauchte sie fasziniert. Die Waffe war wirklich
wunderschön und würde zudem problemlos in ihre Handtasche passen. »Ich vermute,
meine Schwester möchte einfach eine Waffe für den Fall besitzen, dass sie sie
einmal zu ihrem Schutz benötigt«, erläuterte Francesca rasch, als sie den
misstrauischen Blick des Ladenbesitzers auf sich ruhen spürte.
    Sein
Gesichtsausdruck wurde weicher. »Nun, dann wäre diese Derringer gewiss nicht
schlecht. Sollte Ihre Schwester allerdings den Wunsch hegen, eine echte
Schützin zu werden, so würde ich diese Waffe nicht empfehlen. Aber wenn sie
nichts weiter als ein hübsches Spielzeug sucht, dann kann ich Ihnen nur dazu
raten. Soll ich sie als Geschenk einpacken?«
    »Das wäre
sehr freundlich«, erwiderte Francesca. Es würde wohl kaum jemand auf den Gedanken
kommen, dass sie eine Waffe mit sich herumtrug, wenn sie sich in einer Geschenkschachtel
befand. Francesca fragte sich, wie man eine so gefährliche Waffe nur als
hübsches Spielzeug bezeichnen konnte, schob den Gedanken aber schnell wieder
beiseite. Dieser Mann war schließlich daran gewöhnt, mit Schießeisen umzugehen,
und im Vergleich zu den riesigen, bedrohlich wirkenden Revolvern in den
anderen Ladentheken – ganz zu schweigen von den Jagdgewehren, die an den Wänden
hingen – musste er solch einen kleinen Taschenrevolver wohl in der Tat für ein
Spielzeug halten.
    Als Francesca den Laden
verließ, ignorierte sie die leise Stimme in ihrem Inneren, die sie warnte,
dass der Waffenkauf ein wenig zu problemlos vonstatten gegangen war.
    Joel
wartete vor der Tür auf sie. Er stand mit dem Rücken an das Schaufenster
gelehnt da und beobachtete die Passanten. Francesca strahlte den Jungen an.
»Auftrag ausgeführt«, sagte sie erleichtert.
    »Lassen Sie mal sehen, was Sie
gekauft haben!«, rief er eifrig und stieß sich vom Schaufenster ab.
    Sie hielt
die Schachtel in die Höhe, die in hübsches rot-weißblaues Papier eingepackt
war. Sie hatte den Mann gebeten, nicht das Papier mit dem Aufdruck des
Geschäfts zu benutzen, damit ihre Schwester nicht schon beim Anblick der Schachtel
ihren Inhalt erraten würde, und er hatte ihr anvertraut, dass die meisten
seiner Kunden es ohnehin vorzogen, nicht mit einer Schachtel durch die Gegend
zu laufen, die die Aufschrift AL'S WAFFENLADEN trug. »So kann ich die Pistole
gut nach Hause schmuggeln«, sagte Francesca triumphierend.
    Joel war sichtlich enttäuscht,
dass er die neue Waffe nicht bewundern durfte. »Darf ich sie mir denn morgen
ansehen?«, fragte er.
    »Gewiss.« Sie ergriff seinen
Arm. »Ich mache mich jetzt auf den Weg zu Bragg. Was hältst du davon, wenn ich
dich in eine Droschke setze, die dich nach Hause fährt? Wir treffen uns dann
morgen früh wieder und setzen unsere Arbeit fort.«
    »Wie viel Uhr?«
    »Was hältst
du von neun? Direkt vor Kathleen O'Donnells Tür?«
    Joel nickte. »Ich nehm aber

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