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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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offenbar verloren hatte – sie würde wohl
oder übel aussteigen müssen. »Ich werde es ja doch irgendwann herausfinden. Die
Presse wird bestimmt über jede grausige Einzelheit berichten.«
    »Sie wurde erstochen«, sagte er
barsch. »Man hat ihr mehrere Male ein Messer in den Rücken gerammt.«
    Francesca sah ihn an, und als
sie die Bedeutung seiner Worte begriff, erzitterte sie unwillkürlich. »Wie
bitte?«
    »Verstehen
Sie jetzt, warum ich nicht will, dass Sie sich in diesen Fall einmischen? Nach
dem brutalen Angriff hat der Mörder die Kleider der Frau wieder sorgfältig
zurechtgezogen. Es hat eine Weile gedauert, bis sie gestorben ist, Francesca
– aber glücklicherweise dürfte sie vorher das Bewusstsein verloren haben.«
    Francesca
blickte ihn entsetzt an.
    »Bitte
gehen Sie nach Hause«, sagte er, und seine Stimme klang mit einem Mal
erschöpft. »Ich habe bereits eine Verantwortung gegenüber den Familien dieser
beiden Frauen und kann nicht auch noch die Verantwortung für Sie übernehmen.«
    Francesca
stieg aus dem Automobil. Dann blickte sie Bragg mit ernster Miene an. »Ich
möchte Ihnen so gern helfen, Bragg. Kann ich mich nicht irgendwie nützlich
machen? Vielleicht auf eine andere Weise? Ich möchte Ihnen nicht noch unnötige
Sorgen bereiten.«
    »Ich weiß, dass Sie helfen
wollen, und Sie werden gewiss noch die Gelegenheit dazu erhalten, aber nicht
jetzt.«
    Sie nickte
niedergeschlagen.
    Er schloss
für einen kurzen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, sagte er: »Ich
bin bereit, mich in gut zwei Stunden bei mir zu Hause mit Ihnen zu treffen.«
    Ihr war klar, was das zu
bedeuten hatte. »Sie wollen die Mädchen also kennen lernen?«, fragte sie
fassungslos.
    »Aber die beiden bleiben nur
eine Nacht«, erwiderte er mit warnendem Unterton. »Zu weiteren Zugeständnissen
bin ich nicht bereit.«
    Francesca
hätte ihn am liebsten umarmt, was sie natürlich nicht wagte, und so strahlte
sie ihn lediglich an. »Bis in zwei Stunden dann, Bragg.« In diesem Augenblick
war ihr völlig gleichgültig, dass sie wegen der Verabredung möglicherweise zu
spät zum Abendessen kommen und ihre Mutter zu Hause auf sie warten würde, um
zu erfahren, wo sie gewesen war.
    Er schenkte
ihr ein kleines Lächeln, und sie schaute dem Wagen nach, als er davonfuhr. Das
Polizei-Fuhrwerk, das von einem großen Clydesdale gezogen wurde, folgte ihm.
    »Und was
nun?«, fragte Joel gereizt.
    Francesca
blickte nachdenklich in die Richtung, wo der Daimler am Ende des Häuserblocks
nach rechts abgebogen war. Die kleine Menschenansammlung hatte sich bereits
wieder aufgelöst. Francesca drehte sich zu Joel um. »Wir haben jetzt fünf Uhr.
Ich werde einen Einkauf tätigen, den ich schon längst hätte erledigen sollen,
und dann werde ich noch einmal nach den Mädchen sehen, bevor Bragg nach Hause
kommt.« Das schien ihr plötzlich eine gute Idee zu sein – für den Fall, dass Peter
Schwierigkeiten gehabt haben sollte, mit den beiden fertig zu werden.
    Joel lächelte sie verschmitzt
an. »Aber wollen Sie denn nich wissen, wo Kathleen O'Donnell gewohnt hat?
Wollen Sie nich dort vorbeischauen und den Leuten alle möglichen Fragen
stellen?«
    Sie blickte den Jungen amüsiert
an. »Natürlich will ich das, das weißt du doch! Aber jetzt könnte ich mich
ohnehin nicht dort blicken lassen, weil Bragg da ist. Außerdem könnte es eine
ganze Weile dauern, bis ich in Erfahrung gebracht habe, wo sie gewohnt hat.«
    »Ich weiß, wie ich an die
Adresse kommen könnte«, gab Joel mit einem Grinsen zurück.
    »Wirklich?«,
fragte sie erstaunt. »Und wie?«
    »Hätten Sie
mal 'nen Fünfer?«
    Francesca wollte gerade ihre
Handtasche öffnen, verharrte dann aber. »Du hast doch nicht etwa vor, mit dem
Geld einen Polizeibeamten zu bestechen?«
    »Gibt nix Besseres, um schnell
an Informationen zu kommen«, erwiderte Joel fröhlich.
    »Joel!
Damit machst du dich strafbar!«
    »Miss, jeder steckt den Polypen
doch was zu, das wissen Sie genauso gut wie ich. Und er da weiß es auch«, fügte
der Junge hinzu und nickte mit dem Kopf in die Richtung, in die Bragg soeben
verschwunden war.
    Francesca
starrte Joel an. Für einen Moment war sie tatsächlich versucht, in das
Polizeipräsidium hineinzuspazieren, Captain Shea den Fünfer zu reichen und ihn
nach Kathleen O'Donnells letzter bekannter Adresse zu fragen. Doch dann
schüttelte sie energisch den Kopf. »Nein, ich werde keinen Polizeibeamten
bestechen«, erklärte sie mit fester Stimme.
    Joel
streckte

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