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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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meiner Absicht, Sie aufzuregen. Was ist mit Mary?
Wie oft haben Sie Mary gesehen?« Ohne sie anzusehen antwortete O'Donnell:
»Ungefähr einmal pro Woche.«
    Sie vermochte nicht zu
erkennen, ob er log. »Sie standen sich also nahe?«
    Er sah sie
an. »Das hab ich nich gesagt.«
    Francesca zögerte – wenn dieser
Mann sich nichts aus seiner eigenen Tochter machte, wieso sollte er sich dann
um seine Nichten scheren? »Dot und Katie brauchen ein neues Zuhause, jetzt, wo
ihre Mutter tot ist.«
    Er warf ihr einen schiefen
Blick zu. »Dann hoffen wir mal, dass sie eins finden.«
    Francesca blickte ihm in die
Augen. Besaß dieser Mann denn nicht ein Quäntchen Mitgefühl?
    Er hielt
ihrem Blick stand und seufzte. »Ich hab keine Ahnung, warum die beiden tot
sind. Aber versuchen Sie das bloß nich mir anzuhängen! Ich hab nix damit zu
tun. Und was die Mädchen angeht – ich bin ein viel beschäftigter Mann und hab
keine Zeit für sie.« Offenbar fühlte er sich in die Defensive gedrängt.
    »Ich habe
nie behauptet, dass Sie etwas mit dem Tod Ihrer Frau oder Ihrer Schwester zu
tun haben. So etwas wäre mir niemals in den Sinn gekommen«, sagte Francesca,
was eine faustdicke Lüge war.
    Mit einem
Mal verzerrte sich sein Gesicht. »Es tut mir so wahnsinnig Leid für die
beiden!« Er stützte seine Ellbogen auf legte den Kopf in die Hände. »Ich hätte
Kathleen nie was antun können. Ich ... ich hab sie doch geliebt. Aber sie hat
mich gehasst. Ich wollte nie von ihr weg. Sie war diejenige, die
mich loswerden wollte.« Während er sprach, starrte er vor sich auf den Tresen.
    »Das tut mir Leid«, sagte
Francesca, und dieses Mal sprach sie die Wahrheit. »Hat die Polizei eigentlich
schon mit Ihnen gesprochen?«
    Sein Kopf fuhr in die Höhe, und
er starrte Francesca mit großen Augen an. Dann erlangte er seine
Selbstbeherrschung wieder. »Nein.«
    Francesca biss sich auf die
Lippe. Sie würde Bragg erzählen müssen, dass sie O'Donnell gefunden hatte. Und
er wäre sicherlich nicht sehr glücklich darüber, dass sie diejenige war, die
den Mann aufgespürt hatte.
    »Kein Wort werde ich den
verdammten Polypen sagen«, erklärte er schroff. »Die sind doch der letzte
Dreck. Allesamt nichts weiter als Abschaum.«
    »Möchten Sie denn nicht, dass
Kathleens Mörder gefunden wird?«, fragte Francesca. »Und Marys?«
    »In dieser
Gegend sterben jeden Tag Leute. Jeden Tag, jede Stunde. Und die meisten finden
ein gewaltsames Ende. Niemand wird herausfinden, wer Kathleen oder Mary umgebracht
hat. Warum sollten sich die Polypen die Mühe machen? Die beiden waren nicht so
feine Damen wie Sie.« Er warf ihr einen kalten Blick zu. »Sie waren nur arme
Irinnen. Unsere so genannten Gesetzeshüter werden sich bestimmt kein Bein
ausreißen, um rauszufinden, wer's getan hat.« Er holte tief Luft und starrte
den Mann hinter dem Tresen zornig an, der sogleich das halb leere Whiskeyglas
wieder auffüllte.
    Doch Mike O'Donnell achtete gar
nicht darauf. Francesca hatte den Eindruck, dass es in seinem Inneren brodelte.
    »Ich habe
nur noch eine Frage«, hob sie an.
    Er gab einen abschätzigen Laut
von sich, den sie als Zustimmung wertete.
    »Haben Sie irgendeine Ahnung,
wer Kathleen oder Mary gern tot gesehen hätte?«
    Er stieß
sich von der Bar ab. »Sie meinen, ob ich weiß, wer sie umgebracht hat? Die
Antwort lautet nein. Aber ich weiß, dass es jemanden gab, der meine Frau
gehasst hat. 0 ja, das weiß ich.«
    »Wer denn?«
    Er grinste.
»Ihr Liebhaber, Sam Carter.«
    Joel hatte darauf bestanden, trotz der Kälte an der Eingangstreppe
vor dem Präsidium zu warten. Francesca kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass
er die Polizei nicht leiden konnte und deshalb nicht das Bedürfnis hatte,
Francesca hineinzubegleiten. Als sie die Vorhalle durchquerte, winkte sie
Captain Shea zu. Er und ein weiterer Polizeibeamter in blauer Uniform waren
gerade in ein Gespräch mit einem Mann vertieft. Als Shea Francesca erblickte,
lächelte er und bedeutete ihr mit einer Geste, dass sie hinaufgehen solle.
    Francesca drehte sich um und
stieß unversehens mit einem Mann zusammen.
    »Entschuldigung, es tut mir
Leid ...«, hob sie an und trat rasch einen Schritt zurück.
    »Ich wünsche einen guten Tag,
Miss Cahill«, sagte Arthur Kurland.
    Francescas entschuldigendes
Lächeln erstarb auf der Stelle.
    »Aber, aber! Freuen Sie sich
etwa nicht, mich zu sehen?«, fragte der Reporter der Sun breit grinsend.
Er war von mittlerer Statur, Anfang dreißig und hatte dunkles Haar. Ein

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