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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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den
Gefühlen anderer herumzutrampeln. Er war schon als Junge so und hat sich
überhaupt nicht verändert.«
    Ausnahmsweise
stand Francesca einmal nicht der Sinn danach, Hart zu verteidigen. »Ich werde
ihm schon noch die Leviten lesen und ihm klar machen, was ich von seinem
Gebaren halte«, sagte sie.
    »Die Mühe
können Sie sich sparen, es wird ihm völlig gleichgültig sein, was Sie
sagen«, erwiderte Bragg. Er trug seine Autofahrer-Handschuhe, und an den freien
Stellen konnte Francesca sehen, dass seine Knöchel weiß waren vor Anspannung,
während er das Lenkrand umklammert hielt.
    Sie konnte
jetzt einfach nicht über Hart sprechen, denn die gefährlichen Gedanken, die sie
am Tag zuvor gehegt hatte, überkamen sie jetzt wieder mit aller Macht. Warum
sollte Leigh Anne als Hindernis zwischen ihr und Bragg stehen und ihnen Liebe
und Glück versagen?
    Besaß sie,
Francesca, den Mut, den Sittenkodex der Gesellschaft zu ignorieren und die
Liebe und das Glück bei Bragg zu suchen, obwohl sie wusste, dass er eine
Ehefrau hatte? Besaß sie wohl diesen Mut?
    Sie begann
zu zittern.
    »Was ist los?«, fragte er mit
scharfem Ton. Dann fügte er – wohl weil er die Antwort bereits kannte – hinzu:
»Sie sollten jetzt besser gehen.«
    Sie brachte
kein Lächeln zustande und schluckte. Diese verwerflichen Gedanken konnte sie
unmöglich mit Bragg diskutieren.
    »Irgendetwas
geht doch in Ihrem klugen Kopf vor sich«, flüsterte er. »Sie sehen ängstlich
und entschlossen zugleich aus.«
    Francesca
rang sich ein Lächeln ab und nahm all ihren Mut zusammen. »Nicht bewegen«,
hörte sie sich sagen, dann lehnte sie sich vor und presste ihren Mund auf den
seinen.
    Sie hatte
damit gerechnet, dass er sie von sich stoßen würde, doch das tat er nicht. Zwar
wich er zunächst instinktiv ein wenig zurück, doch als sie den Ausdruck in
seinen Augen sah, überkam sie ein Gefühl des Triumphes. Dann legte er seine
Arme um sie und zog sie an sich, und ihre Lippen verschmolzen
miteinander. Und während er sie küsste und sie seinen Kuss erwiderte,
erkundeten sie einander mit den Händen.
    Schließlich umfingen seine
Hände ihr Gesicht. Sie öffnete die Augen und sah, dass er sie schwer atmend
anschaute. »Du bist so wunderschön«, flüsterte er. »Und das Beste ist, dass diese
Schönheit nicht nur äußerlich ist, sie kommt von innen, Francesca.«
    Tränen stiegen ihr in die
Augen. »Küss mich noch einmal, Bragg«, sagte sie mit unsicherer Stimme.
    Dieses Mal
zögerte er. Es war der Moment, in dem er mit sich zu ringen begann, der Ehrenmann
gegen den leidenschaftlichen Mann ankämpfte. Francesca spürte dies und küsste
ihn erneut.
    Er übernahm
sofort die Kontrolle. Seine Zunge schob sich tief in ihren Mund, und seine
Hände glitten unter ihren Mantel. Als die Leidenschaft in ihr aufwallte und
sich in ihren Lenden sammelte, vermochte Francesca keinen klaren Gedanken mehr
zu fassen. Sie wusste nicht, wie lange sie sich geküsst hatten, doch die Glut,
die sie entfacht hatten, überwältigte sie, und als er schließlich von ihr
abrückte, lag sie bereits halb auf ihrem Sitz.
    Ihr erster zusammenhängender
Gedanke war, dass Bragg und sie auf jeden Fall ein Liebespaar werden würden –
sie hatten gar keine andere Wahl.
    Er setzte
sich keuchend auf, und es dauerte einen Moment, ehe er in der Lage war zu sprechen.
»Ich muss verrückt sein«, flüsterte er. »Was ist, wenn Ihre Eltern noch wach
sind und einer von ihnen oben am Fenster steht?«
    Furcht
überkam Francesca und schlug rasch in Panik um.
    Er half ihr in eine sitzende
Position auf, und ihre Blicke begegneten sich. Es wäre blanke Torheit gewesen
zu leugnen, was geschehen war – besonders nach der Unterhaltung, die sie zuvor
geführt hatten.
    »Selbst wenn einer von ihnen am
Fenster stünde, wäre es unmöglich, in das Automobil zu sehen«, sagte Francesca
schließlich.
    »Aber würden sie sich nicht
fragen, was wir so lange hier drin machen?« Sein Gesicht hatte einen grimmigen
Ausdruck angenommen, und er fuhr sich mit der Hand durch das dichte Haar, das
am späten Abend viel dunkler erschien, als es eigentlich war. »Verdammt!« Er
sah sie an. »Ich habe den Kopf verloren. Das Letzte, was ich will, ist, unsere
Gefühle füreinander noch weiter zu entfachen!«
    Francesca
griff nach seiner Hand. »Das macht mir nichts aus.«
    Er blickte sie mit großen Augen
an und zog seine Hand weg. »Das sollte es aber. Es sollte Ihnen etwas
ausmachen, wenn man Sie nicht mit dem Respekt behandelt,

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