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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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den Sie verdient
haben!«
    Francesca selbst war durch das
Geschehene nicht beunruhigt, aber sie sah, wie aufgebracht er darüber war.
»Bragg, ich weiß doch, dass Sie mich respektieren.«
    »Nein, Francesca. Sollte der
Tag jemals kommen, an dem ich mit Ihnen schlafe – was aber niemals geschehen
wird –, so hieße dies, dass ich ein egoistischer Mann bin, der eine Frau wie
Sie weder respektiert noch verdient hat.«
    Sie blickte ihn bestürzt an.
»Sagen Sie doch so etwas nicht. Wir ...«
    »Wir sind
Freunde«, fiel er ihr ins Wort und schüttelte den Kopf.
»Weiter nichts.« Er lächelte sie grimmig an. »Und da wir morgen einige
Nachforschungen anstellen wollen, sollten wir uns jetzt etwas Schlaf gönnen.«
    Francesca brachte kein Lächeln
zustande. »Ja, das sollten wir wohl«, sagte sie.
    »Gut.« Er
stieg aus dem Wagen, und sie sah ihm dabei zu, wie er um die Motorhaube herum
zur Beifahrertür kam, wobei sie sich nicht die Mühe machte, ihre Kleidung oder
ihr Haar herzurichten. Wenn sie sich dazu entschließen sollte, einen Schritt
weiter zu gehen und allen Anstandsregeln zum Trotz seine Geliebte zu werden, so
ließe sich dies womöglich gar nicht so leicht in die Tat umsetzen, weil er sich
ihr widersetzen könnte. Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte
sie fast darüber lachen können.
    Aber es tat nun einmal so weh,
ihn zu lieben, dass ihr das Lachen ohnehin im Halse stecken blieb.
    Er öffnete ihre Tür.
    Francesca setzte ein tapferes
Lächeln auf und ließ sich von Bragg bis zur Haustür begleiten. Dort blieben sie
stehen, und er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die die abendliche
Brise dort hingeweht hatte. »Wir sehen uns dann morgen. Ist zehn Uhr zu früh?«
    »Nein, zehn
Uhr passt mir sehr gut.«
    Er nickte, doch dann erstarrte
sein Lächeln und er blickte sich rasch um.
    Francesca
erstarrte. »Was ist los?«
    »Ich hatte so ein eigenartiges
Gefühl – als wenn wir beobachtet würden.«
    »Ich bin mir sicher, dass meine
Eltern bereits schlafen, Bragg«, erwiderte sie.
    »Nein, nein, ich spreche nicht
von Andrew oder Julia, da war etwas anderes.«
    »Sie machen
mir Angst.«
    »Das war nicht meine Absicht.«
Er lächelte und berührte sanft ihre Wange. »Gute Nacht. Und Francesca?
Vergessen Sie bitte die Sache mit den Mädchen nicht.«
    Das Herz wurde ihr schwer.
»Aber haben sich die beiden denn nicht gut bei Ihnen eingelebt? Sie haben sie
den ganzen Abend über gar nicht erwähnt!« Sie hatte sich gefürchtet, das Thema
von sich aus anzuschneiden.
    »Peter hat auch ohne die Kinder
genug zu tun. Aber ich bin mir sicher, dass Sie bereits eine Pflegestelle für
Montag in Aussicht haben.«
    »Gewiss«,
erwiderte sie rasch, und es gelang ihr, ihre Bestürzung zu überspielen. Ich
muss morgen unbedingt einmal nach den Mädchen sehen, dachte sie, während sie
die Tür öffnete.
    »Ist die Tür nicht
abgeschlossen?«, fragte Bragg überrascht.
    »Das Haus ist voller
Dienstboten, Bragg. Die Tür wird immer von demjenigen abgeschlossen, der als
Letzter abends nach Hause kommt – und das bin heute offenbar ich.«
    Er ließ seinen Blick über die
Vorderseite des Hauses und über die davor liegende Rasenfläche schweifen. »Na
schön«, sagte er. »Aber schließen Sie gut hinter sich ab.«
    Er machte sie nervös. Sie
schlüpfte ins Haus, ließ die Tür aber noch einen Spalt breit geöffnet und
flüsterte: »Süße Träume.« Er warf ihr einen scharfen Blick zu.
    Dann beobachtete sie ihn, wie
er mit schnellen Schritten zu seinem Automobil zurückkehrte, und blieb auch
dann noch an der Tür stehen, als er die kreisförmige Auffahrt umkurvte und in
Richtung Straße davonfuhr. Seufzend schloss sie die Tür. Sie dachte an das, was
soeben erst in dem Automobil vorgefallen war, und die Erinnerung daran ließ sie
selig lächeln, bis sich Leigh Anne wieder in ihre Gedanken drängte. Was sollte
sie nur tun?
    Sie wollte gerade die Tür
abschließen, als sich plötzlich eine Hand unsanft auf ihren Mund legte und
ihren Angstschrei erstickte. Im selben Moment wurde sie auch schon von der Tür
weggezerrt.
    »Sie sind ganz bestimmt nich
meine Cousine«, zischte ihr eine Männerstimme ins Ohr. »Und ich würd gern
wissen, warum Sie gelogen haben.«

Kapitel
10
    SONNTAG,
9. FEBRUAR 1902 – 1 UHR
    Francesca begriff, dass es Sam Carter war, der im Haus auf sie
gewartet hatte, und bei dem Gedanken, dass sie sich in den Händen des Mannes
befand, der womöglich Mary und Kathleen auf bestialische Weise

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