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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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auf der Hand: Sie, Connie,
hatte in ihren Pflichten versagt.
    Sie war
eben nicht so vollkommen, wie sie immer geglaubt hatte.
    Neil stellte sich hinter sie,
was ihre Anspannung nur noch verstärkte. »Wann wirst du mir von deinem Essen
heute Mittag erzählen?«, fragte er leise.
    Connie
wandte sich nicht zu ihm um. Inzwischen war sie derart verkrampft, dass sie
wirklich Kopfschmerzen hatte.
    »Connie?«
Seine Stimme klang hart, und seine Hand legte sich wie eine Schraubzwinge um
ihre Schulter.
    Sie zitterte, als er sie zu
sich herumdrehte, und ihr wurde klar, dass es ihm mitnichten darum ging, mit
ihr das Bett zu teilen. Offenbar war er außer sich vor Wut.
    »Sieh mich
an!«, stieß er hervor.
    Sie gehorchte und sah, dass er
zornig war, sich aber bemühte, seine Wut im Zaum zu halten.
    »Mit wem
hast du zu Mittag gegessen?«, fragte er.
    Er wusste
es doch längst, warum fragte er dann noch? Aber natürlich würde sie ihm jetzt
antworten müssen. Sie lächelte, obwohl sie das Gefühl hatte, in zwei Hälften
gerissen zu werden. »Wieso fragst du, wo du die Antwort doch schon kennst?«,
hörte sie sich sagen. Eine andere Frau schien die Worte gesprochen zu haben –
jene Frau aus dem Spiegel, die sie nicht kannte.
    Der Griff
um ihre Schulter verstärkte sich. »Wie bitte?«
    Sie atmete
tief durch. »Du tust mir weh.«
    Er ließ seine Hand fallen. »Du
hast mich angelogen«, stellte er ungläubig fest.
    »Nein, das habe ich nicht.«
Warum brachte sie die Angelegenheit nicht einfach hinter sich und bat ihn um
Verzeihung? Connie bekam es mit der Angst zu tun, denn sie vermochte ihre
Reaktionen einfach nicht mehr zu kontrollieren.
    »Ich habe dich gefragt, mit wem
du zu Mittag gegessen hast, und du hast mich angelogen.«
    »Ich habe gesagt, dass ich mit
einem Freund gegessen habe, und Hart ist ein Freund.« Sie atmete tief ein. Nun
war jegliches Leugnen unmöglich.
    Sein
Lächeln hatte etwas Bedrohliches. »Nein, das ist er nicht.«
    Sie reckte ihr Kinn in die
Höhe. »Suchst du jetzt schon meine Freunde für mich aus, Neil?« Was tat sie da
nur?
    Sie sah,
dass er zitterte. »Ich kenne dich. Ich kenne dich besser, als du dich selbst
kennst, und du würdest mir nie das antun, was ich dir angetan habe. Und deshalb
weiß ich nicht mehr weiter. Ist das die Art, wie du mir wehtun willst? Falls
ja, dann kann ich dir sagen, dass es funktioniert hat. Ich bin irrsinnig
eifersüchtig, und ich werde dir nicht erlauben, ihn wieder zu sehen.«
    Er ist irrsinnig eifersüchtig.
Connie starrte ihren Mann an. Sie hatte das Gefühl, neben sich zu stehen und
diese eheliche Auseinandersetzung völlig unbewegt zu beobachten. Sollte sie
nicht zufrieden sein, dass er eifersüchtig war? »Ich bin eine erwachsene Frau«,
sagte sie ruhig. Wie kühl ihre Stimme klang! »Ich kann mir meine Freunde selbst
aussuchen.«
    Er packte sie erneut an den
Schultern und hielt sie fest. »Ich bringe Hart um, sollte er dich angefasst
haben!«
    »Lass mich
los, Neil.«
    Er starrte
sie an und nahm die Hände von ihren Schultern. »Du versuchst mir wehzutun, mich
für das, was ich getan habe, zu bestrafen. Aber ich habe noch niemals in meinem
Leben etwas derart bedauert! Meine Schuldgefühle und mein Bedauern sind doch
Strafe genug! Ich liebe dich, Connie. Hast du gehört? Ich liebe dich, und ich
möchte, dass alles wieder so wird wie früher.«
    Es war
sonderbar. Connie hatte seine Worte wohl vernommen, doch sie hinterließen
nichts weiter als ein Gefühl der Verwirrung – ganz anders als damals in ihrer
Hochzeitsnacht, als er sie gesprochen hatte und sie völlig hingerissen gewesen
war. »Ich liebe dich auch, Neil«, hörte sie sich sagen, doch die Antwort war
ihr rein mechanisch über die Lippen gekommen.
    Er starrte sie nur an, und es
dauerte einen Moment, bevor er sprach. »Das glaube ich nicht«, erwiderte er
schließlich, fuhr auf dem Absatz herum und verließ das Zimmer.
    Als Connie
sah, wie Neil zur Tür hinauseilte, kam sie wieder zu sich und eine große Angst
ergriff von ihr Besitz. Sie liebte ihren Mann doch! Sie liebte ihn von ganzem
Herzen und wollte ihn nicht verlieren. Nur allzu gern hätte sie ihn zurückgerufen,
aber als sie zu sprechen versuchte, da wollten sich ihre Lippen einfach nicht
bewegen, ihre Zunge die Laute nicht formen.
    Panik
überkam sie.
    Die fremde Frau in ihrem Innern
schien entschlossen zu sein, ihre Ehe zugrunde zu richten.
    Braggs Frau war in Amerika.
    Sie war nur eine Eisenbahnfahrt
von einem halben Tag entfernt.
    Francesca

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