Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
Vom Netzwerk:
Sorgen um Sie
machen«, sagte er.
    Sie blickte ihn an. »Es geht mir gut.
Wirklich.«
    »Sie sind viel zu blass. Bis auf diese roten Flecken auf Ihren
Wangen. Haben Sie Fieber?«
    Sie fragte sich, ob er womöglich recht hatte, ob sie tatsächlich
vor lauter Furcht krank geworden war. »Ich glaube, ich werde nicht allzu lange
bleiben«, flüsterte sie, plötzlich den Tränen nahe. Denn Connie hatte recht
gehabt.
    Sie trug dieses rote Kleid, weil Calder Hart
es mochte.
    Und sie hatte die Kette, an der
sie seinen Ring trug, einen ganzen Monat lang nicht ein einziges Mal
abgenommen. »Das ist eine gute Idee«, sagte Bragg. Er warf einen grimmigen
Blick in Harts Richtung und fügte dann hinzu: »Das ist Mrs Davies. Ich habe die
beiden in letzter Zeit des Öfteren zusammen gesehen.«
    Erneut kämpfte Francesca einen Anflug von
Übelkeit nieder. Er hatte ihr Treue versprochen. Aber wenn sie nicht mehr
verlobt waren, galt wohl auch dieses Versprechen nichts. »Sie ist sehr
verführerisch.«
    »Sie ist Witwe«, gab Bragg mit scharfer Stimme zurück. »Sie und
Hart sind einander sehr ähnlich.«
    Francesca spürte, wie sie zornig wurde. »Sie
kennen Sie also?«
    »Ihr eilt ein gewisser Ruf voraus.«
    Sie sollte ihn wirklich nicht verteidigen. Weder jetzt noch in
Zukunft. »Er mag für seine Frauengeschichten berüchtigt sein, Bragg, aber mir
gegenüber hat er sich immer wie ein perfekter Gentleman benommen«, sagte sie.
Und das entsprach der Wahrheit – bis zu dem Moment, als sie sich verlobt
hatten.
    Bragg versetzte erbittert: »Sie scheinen Gefallen daran zu finden,
ihn zu verteidigen!«
    »Davon kann wohl keine Rede
sein«, gab sie giftig zurück. »Ich muss jetzt gehen«, sagte er brüsk, doch er
machte keine Anstalten, zu seiner Frau zurückzukehren. »Wann können wir uns
einmal richtig unterhalten? Das haben wir schon so lange nicht mehr getan,
Francesca.«
    Seine Worte stimmten sie milder, aber sie behielt Hart dennoch im
Auge. »Wie wäre es mit morgen?«
    »Das passt mir gut«, stimmte er zu, nickte und zögerte kurz, ehe
er ihre behandschuhte Hand fasste. »Zerbrechen Sie sich heute Abend nicht mehr
den Kopf – vor allem nicht wegen ihm«, sagte er, küsste überraschend ihre Hand
und schritt davon.
    Francesca löste den Blick von Hart, der sie immer noch nicht
wahrzunehmen schien, und sah zu, wie sich Bragg wieder zu Leigh Anne gesellte.
Die atemberaubende, zierliche Brünette blickte lächelnd zu ihm auf und legte
ihre kleine Hand auf seinen Arm. Francesca spürte, wie besorgt sie war, obwohl
ihr gelassener, beherrschter Gesichtsausdruck nichts davon verriet. Francesca
warf noch einmal einen Blick zu Hart hinüber, der ihr nun gänzlich den Rücken
zugekehrt hatte. Dann ertrug sie es einfach nicht länger und floh durch die
nächste Tür in den Flur hinaus.
    Dort lehnte sie sich gegen die schlichte weiße Wand, kämpfte mit
den Tränen und fühlte sich zutiefst elend. Dienstboten schritten an ihr vorbei,
aus der nahen Küche drang das Klappern der Töpfe und Pfannen. Francesca hatte
nur noch einen Wunsch: diesem Ball – und Hart – zu entfliehen und nach Hause
zurückzukehren.
    Es war wirklich aus zwischen ihnen.
    Sie schlang die Arme um sich und versuchte
sich zu fassen – es wäre unschicklich gewesen, einfach zu verschwinden, ohne
sich zuvor noch einmal unter die Gäste zu mischen.
    »Hast du wirklich geglaubt, du könntest vor mir davonlaufen?«
    Sie erstarrte, als sie die leisen, schleppend gesprochenen Worte
vernahm, die so verführerisch in ihren Ohren klangen, und ihr Herz schlug
heftiger. Langsam wandte sie sich zu ihm um.
    Sie hatte ganz vergessen, wie überwältigt sie in seiner Gegenwart
immer war. Francesca atmete tief ein, als sich ihre Blicke trafen und
ineinandersenkten. Er war auf eine beunruhigende Weise attraktiv, aber es
waren keine klassischen Züge, die ihm sein unbestreitbar gutes Aussehen verliehen,
sondern er war schlicht gefährlich verführerisch. Es lag nicht an seinen Augen,
deren Farbe ein tiefes Dunkelbraun mit marineblauen Sprenkeln war, noch an
seiner kräftigen, geraden Nase, dem dunklen Teint und dem schwarzen Haar oder
an seinem muskulösen Körper unter der makellosen Kleidung. Sondern es lag
einzig an der Sinnlichkeit, die er verströmte, und an der Aura der Macht, die
ihn umgab.
    Er war als uneheliches Kind auf der Lower East Side zur Welt
gekommen. Seine Mutter, eine ehemalige Hure, war gestorben, als er noch ein
kleiner Junge gewesen war. Nun war Hart einer der

Weitere Kostenlose Bücher