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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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Schuld daran. Ich war wirklich zum Teil
schuld.« Bragg schloss kurz die Augen. »Ich war damals in Joels Alter. Zehn.«
    »Und er hasst Sie immer noch?«, fragte
Francesca, deren Kopf schwirrte von all den Dingen, die Bragg erzählt hatte.
»So sehr, dass er möglicherweise einen Dienstboten bestochen haben könnte, um
ins Haus der Burtons zu gelangen und die Tat selbst auszuführen«, erwiderte
Bragg ausdruckslos.
    Sie starrte für einen Moment vor sich hin. »Haben Sie
herausgefunden, wo er wohnt? Wenn er eine alte Remington-Schreibmaschine
besitzt, wüssten wir, ob er derjenige ist, den wir suchen.«
    »Wir haben seine Wohnung vor ein paar Tagen
durchsucht. Es gab dort keine Beweise, die ihn mit dem Verbrechen in
Verbindung bringen.« Bragg ließ sich plötzlich auf das Sofa sinken, stellte
sein Glas ab und rieb sich die Schläfen.
    Francesca nahm in einem angemessenen Abstand
neben ihm Platz, wobei sie sich Mühe gab, nicht
darüber nachzudenken, dass sie ihm so nahe war. »Und der dritte Mann auf Ihrer
Liste?«
    Er blickte nicht auf. »Burton.«
    »Burton!«, rief sie. Aber das ergab natürlich einen Sinn. »Oh,
Gott! Er weiß also, dass die beiden Jungen nicht von ihm sind, und hat Sie
insgeheim all die Jahre gehasst! Und jetzt, da Sie nach New York zurückgekehrt
sind, um Ihre neue Stelle anzutreten, hat er beschlossen zuzuschlagen!«
    Bragg richtete sich auf. »Eliza schwört, dass
er nichts weiß. Sie schwört, dass er glaubt, er sei der Vater der Jungen, und
dass er sie über alles liebt. Und ich habe ihn selbst mit den Zwillingen erlebt
– ich glaube nicht, dass er etwas weiß, Francesca. Ich glaube, er liebt sie
ebenso sehr wie ich.«
    Francesca war enttäuscht. »Wann haben Sie
Eliza kennen gelernt, Bragg?« Die Frage, obgleich mit einer gewissen
Zurückhaltung gestellt, war ihr einfach so herausgerutscht. »Als ich an der
Columbia studierte. Wir sind uns vor acht Jahren begegnet und hatten eine
Affäre.« Er zögerte einen Moment lang, bevor er fortfuhr: »Sie dauerte ein
Jahr. Wir waren jung und verliebt, Francesca. Das dachten wir zumindest.« Er
zögerte erneut. »Als wir uns trennten, wussten wir beide nicht, dass sie
schwanger war. Und dann hat sie sehr schnell Burton geheiratet, mit dem sie
gegen Ende unserer Beziehung bereits verlobt war.« Bragg zuckte mit den
Schultern.
    Aber Francesca hatte den Ausdruck in seinen
Augen gesehen, und sie war bestürzt und erschüttert zugleich. Er hatte Eliza
geliebt, und es hatte ihn verletzt zusehen zu müssen, dass sie sich mit einem
anderen verlobte, einem Mann, der gesellschaftlich besser zu ihr
passte als ein Bastard wie er. Francesca räusperte sich.
    »Dann kann es also eigentlich nur Gordino sein – oder jemand, der
hinter Burton her ist.«
    »Oder jemand, der Eliza wehtun will.«
    Sie sah Bragg an und wich seinem Blick nicht aus. Ihr Herz begann
zu hämmern. »Wieso?«
    Er lachte, aber es lag keine Heiterkeit darin. »Sie hat viele
Herzen gebrochen.«
    Da wusste Francesca, dass ihre Vermutung
richtig gewesen war. Sie befeuchtete ihre Lippen. »Was hat sie nur an sich,
dass sich alle Männer in sie verlieben?«, fragte sie, wobei sie nicht nur an
Bragg und Montrose dachte, sondern auch an Wiley und an Burton, der Eliza so
abgöttisch zu lieben schien. »Es gibt viele Frauen, die schöner sind als sie.«
    »Eliza ist wie Sie«, erwiderte Bragg und sah
Francesca an. »Sie ist schön und intelligent und unverfälscht. Und sie besitzt
eine gewisse Exzentrik. Männer finden eine solche Mischung faszinierend.«
    Zwei Komplimente an einem Morgen, dachte Francesca, während sie
Braggs Blick standhielt. Plötzlich sprang er auf, ganz so, als sei das Sofa mit
einem Mal zu klein für sie beide geworden. Francesca verharrte bewegungslos.
    »Eliza hat sich bis gestern geweigert zu kooperieren, aber
mittlerweile bin ich im Besitz einer Liste derjenigen Männer, mit denen sie
eine Affäre gehabt hat«, sagte er grimmig. »Darüber kann ich natürlich nicht
mit Ihnen sprechen.«
    Francesca schlug das Herz abermals bis zum Hals, und die
Anziehungskraft, die Bragg auf sie ausübte, trat für einen kurzen Augenblick in
den Hintergrund. Er hatte in der Vergangenheitsform
geredet. Ob sich Montroses Name auf dieser Liste befand? Francesca konnte sich
nicht vorstellen, dass eine Frau den Namen ihres gegenwärtigen Liebhabers
preisgab. »Hat einer dieser Männer Eliza am Dienstag während der Zeit besucht,
als der Schlafanzug und die vierte Nachricht auf Jonnys Bett gelegt

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