Brenda Joyce
»Sie sind auch ein sehr
gütiger Mann, Bragg, wissen Sie das eigentlich?«
Er spannte seinen Kiefermuskel an. »Ich glaube nicht, dass mich
irgendjemand schon einmal als gütig bezeichnet hat«, sagte er.
Was tue ich da nur?, dachte sie noch, als ihr Daumen auch schon
über den angespannten, harten Muskel strich.
Wieder trafen sich ihre Blicke, und Francesca sah, dass der seine
von einem Strahlen und Begreifen erfüllt war. Er zog sie wieder an sich, und
dieses Mal hob er sanft ihr Kinn an und senkte seinen Mund auf den ihren.
Francesca schlang die Arme um seinen Hals und öffnete die Lippen,
während Bragg sie mit einer Hand noch fester an sich zog. Mit der anderen Hand
umschloss er ihren Nacken, sodass ihr keine Möglichkeit geblieben wäre,
auszuweichen, hätte sie denn den Wunsch verspürt, es zu tun. Mit seinen warmen
festen Lippen liebkoste er ihren Mund, und schließlich berührten sich ihre
Zungenspitzen.
Ein Bild durchzuckte Francescas Kopf, und sie sah in Gedanken vor
sich, wie Bragg vor ihr niederkniete und sie sanft zwischen ihren Schenkel
küsste, so, wie es Montrose bei Eliza getan hatte.
Unwillkürlich entschlüpfte Francesca ein Schrei. Braggs Arme
hielten sie fest umschlungen. Francesca presste sich an ihn, während sich ihre
Lippen erneut vereinten und sie seine mächtige Erregung an ihrer Hüfte spürte.
So also fühlte sich ein Mann an, so schmeckte er ... Francesca vergrub ihre Finger
in seinem dichten, seidigen Haar und erwiderte seinen Kuss. Dann löste er seine
Lippen von den ihren und hauchte kleine, zarte Küsse auf ihre Wange und ihren
Hals. Seine Zunge berührte ihr Ohr, drang darin ein. Seine Hand glitt zu ihrer
Brust hinunter und dann tiefer, über ihre Hüfte und noch tiefer. Francesca
stöhnte auf, und dann gaben ihre Beine nach.
Bragg nahm sie auf seine Arme und trug sie zum Sofa. Was wir hier
tun ist falsch, dachte Francesca trotz der Hitze, die sich in ihrem Körper
auszubreiten begann. Doch sie konnte und wollte nicht weiter darüber
nachdenken.
Als er sich auf sie legte, entschlüpfte ihren Lippen abermals ein
Schrei. Dann suchte ihr Mund den seinen. Das Geräusch, das er von sich gab,
kam aus der Tiefe seiner Kehle, es klang kehlig und sehr männlich.
Bragg wanderte mit seinem Mund an ihrem Hals hinunter und spielte
mit der Zunge in der kleinen Vertiefung zwischen den Schlüsselbeinen.
»Bragg«, flüsterte Francesca, während sie sein Gesicht mit beiden
Händen umfing, sodass sie ihn ansehen konnte.
Seine Augen waren dunkel vor Lust, und seine Lippen widmeten sich
erneut leidenschaftlich den ihren. Francesca spürte seine Erektion an ihrem
Becken, und sie presste ihren Körper gegen den seinen.
In Gedanken zog sie ihn aus. Er war schlanker als Montrose.
Schlanker, mit kräftigeren Muskeln, sein Geschlecht ebenso mächtig. Wie
Montrose es bei Eliza getan hatte, so würde Bragg in sie eindringen, wie er es
jetzt beinahe schon versuchte, obwohl sie doch noch bekleidet waren.
Dieser Moment durfte nie zu Ende gehen.
»Bragg!«, stöhnte sie, und irgendwie fanden
ihre Hände den Weg in sein Hemd, bis sie seine harte,
muskulöse Brust spürte.
Er umklammerte ihr Hinterteil mit beiden
Händen und keuchte heftig. Dann bäumte er sich über ihr auf. Francesca hatte
noch niemals einen Mann mit einem solchen Ausdruck auf dem Gesicht gesehen,
und obwohl sie keine erfahrene Frau war, so begriff sie doch, dass Bragg sich
vor Verlangen nach ihr verzehrte. Er wollte sie. Er wollte sie auf diese
ungezähmte, wilde, körperliche Weise, die so alt war wie die Menschheit selbst.
Er wollte sie, wie Montrose Eliza gewollt hatte, so, wie sie, Francesca, Bragg
wollte.
Ihre Blicke senkten sich ineinander.
Francesca hoffte, die Zeit würde stehen bleiben, sie hoffte, dass er ihren Rock
heben und sie berühren und die schreckliche Sehnsucht ihres gequälten Körpers
stillen würde.
Stattdessen küsste er sie, lange und fest. Er
saugte förmlich an ihren Lippen, und ihre Körper umschlangen einander aufs
Neue.
Und dann ertönte plötzlich ein Klopfen an der
Tür.
Francesca nahm es durch den Schleier aus
Hitze und Verlangen nur vage wahr, doch das Klopfen ertönte erneut, dieses
Mal lauter und nachdrücklich. Bragg, der gerade damit beschäftigt gewesen war,
ihren Mund mit seiner Zunge zu erkunden, erstarrte und sprang dann abrupt auf.
Francesca öffnete die Augen und blickte ihn
an. Sein Haar war völlig zerzaust, das geöffnete Hemd hing ihm aus der Hose,
und sein Gesicht war vor
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