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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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von ihm sind. Großer Gott, heißt das etwa, dass Jonny tot
ist?
    Und was würde Burton mit ihnen anstellen, wenn er sie hier
erwischte? Es war ein Furcht einflößender Gedanke. Francesca holte tief Luft
und berührte Joels Hand. Als er sie fragend anschaute, flüsterte sie tonlos:
»Los!«
    Sie stürzten
an der Tür zur Bibliothek vorbei.
    »Großer Gott!«, brüllte Burton im selben Moment. »Da ist sie! Das
war Francesca Cahill!«
    Francesca und Joel rannten so schnell sie nur
konnten den Korridor entlang und hörten, dass Burton und MacDougal die Verfolgung
aufnahmen. Plötzlich fiel ein Schuss, und Francesca glaubte zu spüren, wie die
Kugel an ihrem Ohr vorbeisauste.
    »Nicht hier!«, hörte sie Burton hinter sich schreien. Es klang
bedrohlich nahe.
    Mit dem Jungen an der Hand schlidderte
Francesca um die Ecke und stolperte in die Eingangshalle. In diesem Moment trat
Eliza Burton aus dem Salon. Sie war schrecklich blass und bewegte sich so
langsam wie eine alte Frau. Als sie Francesca sah, blinzelte sie verwirrt und
blieb stehen.
    Im selben Moment packte jemand Francesca am
Kragen und zerrte sie nach hinten. Sie spürte einen harten Männerkörper und
den Lauf des Revolvers, der sich in ihren Rücken bohrte.
    »Miss Cahill?«, fragte Eliza erstaunt, während
ihre Augen von Francesca zu MacDougal wanderten, der sie festhielt. Dann
entdeckte sie ihren Mann. »Robert? Was geht hier vor sich?«
    »Nichts, meine Liebe. Alles nur ein großes Missverständnis.«
Burton ging lächelnd an Francesca vorbei, und sie spürte, dass die Waffe
verschwand, MacDougal seinen Griff aber nicht lockerte.
    Er zischte ihr ins Ohr: »Halten Sie den Mund, und rühren Sie sich
nicht.«
    Eliza
blickte ihren Mann derartig verwirrt an, dass sich Francesca fragte, ob sie
wohl Laudanum genommen hatte.
    »Ein
Missverständnis?« Eliza schüttelte den Kopf. »Wieso hat Miss Cahill eine Säge
in der Hand? Übrigens ist der Commissioner auf der Suche nach ihr.«
    »Es ist kein Missverständnis! Burton hat
Ihren Sohn entführt!«, rief Francesca, während sie gleichzeitig die Säge mit
aller Kraft nach hinten schwang.
    MacDougal schrie auf, als das Sägeblatt sein
Bein traf.
    Im selben Moment warf sich Joel gegen Burton,
umklammerte dessen Beine und brachte ihn zu Fall. In diesem Augenblick trat
plötzlich Bragg aus dem Salon. Er blickte sich erstaunt um, zögerte dann aber
nicht lange, sondern zog blitzschnell seine Waffe. Francesca spürte, dass
MacDougal ihr erneut den Lauf seines Revolvers zwischen die Schulterblätter
stieß. Ein Schuss ging los, und einen schrecklichen Moment lang glaubte
Francesca, sie sei getroffen und müsse sterben.
    Stattdessen ließ MacDougal von ihr ab und
taumelte rückwärts gegen die Wand. Francesca begriff, dass Bragg ihn getroffen
hatte. Sein rechtes Hosenbein war zerfetzt und sein Knie mit Blut bedeckt. Er
glitt an der Wand zu Boden.
    Plötzlich sah Francesca, wie Burton auf die Haustür zurannte,
vorbei an Eliza, die zurückgewichen war und ihn mit benommener Verwunderung
anstarrte. Bragg sprang ihn von hinten an. Die beiden Männer stürzten zu Boden,
und dann saß Bragg plötzlich rittlings auf Burton und hielt ihm den Lauf seiner
Waffe direkt zwischen die Augen. Burton rührte sich nicht mehr, und Francesca
atmete erleichtert auf.
    »Sie machen einen Fehler!«, keuchte Robert
Burton.
    Doch Bragg musterte ihn mit einem solch kalten und unbarmherzigen
Lächeln, dass Francescas Erleichterung dahinschwand. »Das glaube ich nicht«,
sagte er. Und ohne die Waffe wegzunehmen oder auch nur den Kopf zu wenden,
sagte er: »Francesca, heben Sie MacDougals Revolver auf und rufen Sie die
Polizei.«
    Francesca, die die Szene wie gelähmt beobachtet hatte, wandte sich
zu dem am Boden liegenden Mann um und hob den Revolver auf, der ihm aus den
Fingern geglitten war und nun auf dem Boden lag. Dann wich sie einen Schritt
zur Seite.
    »Ist bei
Ihnen alles in Ordnung?«, fragte Bragg, ohne die Augen auch nur für einen
Moment von Burton zu nehmen.
    »Ja«,
flüsterte sie. Dann ein wenig lauter: »Es geht uns gut.«
    »Ich
verstehe das alles nicht«, sagte Eliza mit heiserer Stimme. »Rick, was machst
du denn da? Bitte lass Robert aufstehen.«
    Bragg antwortete ihr nicht. Er drückte den Lauf seiner Pistole
fester gegen Burtons Stirn. »Wo ist der Junge?«, fragte er drohend.
    Burton spuckte ihn an.
    Bragg steckte die Waffe in den Bund seiner Hose, zerrte Burton auf
die Beine und schlug ihm mit voller Wucht die Faust ins

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