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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 01 - Lügen
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hoch und half ihr, eine kleine Perlen-Kamee und passende
Ohrstecker anzulegen. Anschließend führte sie Francesca vor den Spiegel, wo
sich die beiden Schwestern betrachteten. Sie blickten sich aus Augen an, die
von demselben Blau waren.
    Francesca
musste zugeben, dass das taillierte Kleid mit seinem fließenden Rock
wunderschön war. Die Ärmel glichen zwei kleinen Hauben, die nur soeben ihre
Schultern bedeckten. »Das Kleid kommt mir irgendwie bekannt vor«, sagte sie.
    »Du hast es an meinem Geburtstag getragen«,
erwiderte Connie ein wenig gereizt, während sie in Francescas Toilettenartikeln
herumkramte. »Kurz vor Weihnachten, weißt du denn nicht mehr?«
    »Ah, doch, meine Erinnerung kehrt langsam
zurück.« Francesca schnitt ihrem Spiegelbild eine Grimasse und grinste
verschmitzt. Ein solcher Gesichtsausdruck würde Mr Wiley möglicherweise
abschrecken.
    Connie kicherte. »Ich weiß, was du gerade
denkst, Fran. Vergiss es. Du bist nun einmal eine schöne Frau, und diese
Tatsache lässt sich nicht ändern, wie sehr du es auch versuchen magst.« Die
beiden Schwestern sahen einander sehr ähnlich, wobei Connie ein hellerer Typ
war. Francescas Haut und Haar waren dagegen von satten Pfirsich- und Goldtönen.
    »Schönheit vergeht. Charakter hält ewig«, erklärte Francesca mit fester
Stimme.
    Connie verdrehte die Augen und zog Francesca aus dem Badezimmer,
durch ihr Zimmer und zur Tür hinaus, wobei sie ihren Griff nicht einen Moment
lang lockerte.
    Der Ballsaal befand sich im zweiten Stock der
Villa, doch zunächst mussten die Gäste in der Halle im Erdgeschoss begrüßt
werden. Die Schwestern schritten die breite, weiße Alabastertreppe in die
riesige Eingangshalle mit den korinthischen Säulen hinab, deren Fußböden und
Wände mit Marmor ausgekleidet waren. An der hohen Decke befand sich ein
prächtiges Gemälde, das eine ländliche Szene zeigte. Das Heim der Cahills war
bei seiner Fertigstellung »Der Marmorpalast« getauft worden.
    Mindestens zwei Dutzend Gäste waren bereits eingetroffen und
weitere Gruppen traten in diesem Moment durch die Eingangstür und reichten den
Türstehern ihre Mäntel, Hüte und Regenschirme. Die Schwestern verharrten auf
dem letzten Treppenabsatz. Ihre Mutter stand
zwischen der Eingangshalle und dem Empfangszimmer und begrüßte die eintretenden
Gäste. In ihrem dunkelroten Abendkleid mit der schwarzen Spitze und den funkelnden Diamanten bot sie einen prachtvollen
Anblick. Francesca erschauderte unwillkürlich. Plötzlich wurde ihr bewusst,
dass sie ihrer Mutter auf keinen Fall gewachsen war, und bei diesem Gedanken wurde
ihr das Herz schwer wie ein Stein.
    »Danke für
deine Hilfe, Connie«, brachte sie hervor.
    Connie
drückte ihr beruhigend die Hand. »Kopf hoch. Es sind einige schneidige junge
Herren anwesend. Wenn Wiley nicht der Richtige ist, könnte das trotzdem noch dein
Glückstag werden.« Sie lächelte und schwebte davon.
    Francesca erblickte Lord Montrose auf der gegenüberliegenden
Seite der Halle, wo er mit einer Gruppe von Männern plauderte. Ihr Herz schien für einen kurzen Moment ins Stocken zu geraten, ehe es seinen Rhythmus wieder
aufnahm. Der Lord war ein großer, dunkelhaariger Mann, der – ganz besonders in seiner Abendgarderobe –
ausgesprochen gut aussah. Er blickte nicht ein einziges Mal zu Francesca
herüber. Sie bemerkte, dass ihre Schwester sich zu ihm gesellte und ihm den Arm um die Taille legte. Montrose lächelte
liebevoll auf sie herab und zog sie für einen Augenblick näher an sich.
Entschlossen wandte Francesca ihren Blick ab.
    Sie war sich sehr wohl bewusst, dass sie
womöglich ganz anders über eine Heirat denken würde, wenn man ihr Montrose als
möglichen Kandidaten präsentiert hätte. Aber da
Connie die Ältere war, hatte man ihn ihr vorgestellt. Ihre Schwester hatte
Glück gehabt. Montrose sah nicht nur sehr gut und vornehm aus, er war zudem
intelligent und aufrichtig und ein sehr großmütiger Mann. Außerdem war er der
Vater von Connies beiden kleinen Kindern. Francescas Schläfen begannen zu
pochen. Sie liebte ihre Schwester und ihre Nichten und arbeitete hart daran,
sich nicht der Eifersucht und dem Neid hinzugeben. Eigentlich freute sie sich
nämlich für Connie, die ein so zufriedenes Leben führte. Ihre Schwester hatte
ein Herz aus Gold und niemand verdiente es mehr als sie, einen Mann wie
Montrose und zwei so wundervolle kleine Mädchen zu haben.
    Francesca atmete tief ein und versuchte sich
innerlich auf den bevorstehenden

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