Brenda Joyce
Augen,
seine Wärme, seine wunderschöne kleine Frau. »Halten Sie sich von Leigh Anne
fern. Unterrichten Sie Rick sofort von diesem Brief und gehen Sie ihr dann um
jeden Preis aus dem Weg«, sagte Hart.
»Warum?«, fragte sie, hypnotisiert von ihm, seinem eindringlichen
Blick, dem Nachdruck, mit dem er sprach.
»Warum? Sie ist klug und gerissen, Francesca, und im Gegensatz zu
Ihnen hat sie keinen Hauch von Moral an sich. Sie wird Sie am Stück verschlingen und zur Unkenntlichkeit zerstückelt und
entstellt wieder ausspeien. Gegen diese Frau können Sie nicht den Sieg
davontragen. Das ist schlicht unmöglich.«
»Es geht hier nicht um eine Schlacht«, brachte Francesca heraus.
»Eine Schlacht?« Er zog die Augenbrauen hoch. »Meine Liebe,
allerdings ist dies keine Schlacht. Wenn Sie nicht endlich zur Besinnung
kommen und sich diese absurde Idee aus dem Kopf schlagen, meinen Bruder zu
lieben, dann ist dies ein Krieg.«
In solcher Nähe zu Hart, nur Zentimeter von ihm entfernt, und im
vollen Bewusstsein seiner kraftvollen sexuellen Ausstrahlung fiel es ihr
schwer, die Tiefe ihrer eigenen Emotionen wirklich zu empfinden. Aber sie
wusste, wo ihre wahren Gefühle lagen. »Ich liebe ihn doch«, wandte sie ein.
Hart seufzte und versetzte mit
einem verzweifelten Augenaufschlag zu den Sternen: »Der Herr ist nicht mit den
Toren.«
»Was will sie von mir, Calder?
Warum wünscht sie eine Konfrontation?«, wollte Francesca wissen.
Er fasste sie am Arm und zog sie erneut zu sich heran, diesmal jedoch
nicht, um sie in die Anne zu schließen. »Wer sagt denn, dass sie eine
Konfrontation wünscht? Hören Sie mir gut zu, Francesca. Ich will Ihnen etwas
über Frauen wie Mrs Rick Bragg verraten.«
»Andere Frauen interessieren mich nicht, es geht mir ausschließlich
um sie.«
Er ignorierte den Einwand. »Mag sein, dass sie Rick nicht liebt,
aber sie wird niemals zulassen, dass eine andere Frau – erst recht eine so
wunderbare und anständige Frau wie Sie – ihr sein Herz abspenstig macht, oder
gar den ganzen Mann. Der Fall ist klassisch. Sie will ihn nicht, aber Sie
dürfen ihn auch nicht bekommen. Ganz zu schweigen von Leigh Annes ungeheurer
Eitelkeit. Die Schande, dass ihr Ehemann eine andere Frau liebt, wird sie
niemals auf sich sitzen lassen. Und dann wäre da noch der finanzielle Aspekt.
Soweit ich weiß, ist sie ausgezeichnet versorgt. Das heißt, wenn Sie sich
weigern, sich von meinem Bruder zu distanzieren, wird es einen gewaltigen
Krieg geben, denn sie wird den Fehdehandschuh zweifellos aufnehmen. Und,
Francesca, Sie sind zu moralisch, als dass Sie einen solchen Krieg jemals gewinnen
könnten.«
Francesca fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und
fragte tonlos: »Was soll ich tun?«
»Was wollen Sie wirklich, Francesca? Was wollen Sie wirklich von
meinem Bruder?«
Sie wich zurück und starrte ihn an, unfähig, den Blick von ihm zu
wenden.
»Wenn Sie tatsächlich meinen Rat wünschen, schlage ich vor, dass
Sie meine Frage schonungslos ehrlich beantworten«, fügte Hart beinahe schroff
hinzu.
Francesca zögerte, plötzlich verwirrt. Was wollte sie? Ganz
ehrlich?
Panik überfiel sie – sie wusste selbst nicht,
was sie eigentlich wollte! Es war Harts charismatische Gegenwart, die ihre
Gedanken trübte. Sie schüttelte die Spinnweben der Verwirrung ab. »Ich will
ihn heiraten, Kinder von ihm bekommen, ihn unterstützen, wenn er für den Senat
kandidiert, mit ihm alt werden und mit ihm gemeinsam die Welt reformieren«,
sprudelte sie heraus.
Harts Kiefermuskeln spannten sich an. »Keinen weißen Palisadenzaun?«
»Sie haben mich gefragt, Calder. Das ist es, was ich will.« Sie
schlang die Arme um ihren Körper.
»Er wird sich nicht von ihr scheiden lassen, und sie ist bei guter
Gesundheit. Halten Sie an Ihrem Wunsch fest?«, fragte er in tiefernstem Ton.
Francesca war drauf und dran einzuwenden, dass Bragg in der Tat
daran gedacht hatte, sich scheiden zu lassen, doch nachdem sie beide diese
Möglichkeit verworfen hatten, wäre es sinnlos gewesen. »Ja«, sagte sie und kam
sich ein wenig vor wie ein Schülerin, die sich abfragen ließ.
Hart verschränkte die Arme vor der Brust, wobei sich sein Bizeps
deutlich unter dem Hemd abzeichnete. »Wissen Sie, Männer haben sich seit
Jahrhunderten ihrer unliebsamen Ehefrauen entledigt«, bemerkte er beiläufig.
»Sie haben ... was?«, stieß sie schockiert
hervor.
»Ich glaube, Heinrich der Achte hat mehrere seiner Frauen geköpft,
oder nicht? Außerdem
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