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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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das Blut in den Kopf schoss.
Hart jedoch schien durchaus daran gewöhnt zu sein, dass Frauen allerlei
Gegenstände aus ihrer Leibwäsche zutage förderten, denn er beobachtete ohne
mit der Wimper zu zucken, wie sie den Brief hervorzog. Sie reichte ihm den
mehrfach gefalteten Zettel.
    Er warf ihr einen eigenartigen Blick zu und begann das Blatt
auseinander zu falten. Dann stellte er sich so hin, dass er im Lichtschein, der
aus dem Haus drang, lesen konnte. »Soso«, bemerkte er, als er fertig war und
sich wieder Francesca zuwandte. »Leigh Anne weiß also Bescheid und wünscht Ihre
Bekanntschaft zu machen.«
    Francesca empfand es als immense Erleichterung, ihr Geheimnis mit
ihm zu teilen. Bebend vor Erwartung fragte sie: »Wie denken Sie darüber?«
    »Ich denke, Sie sollten ihr lieber aus dem Weg gehen. Ja, das
denke ich. Was sagt Rick zu der Angelegenheit?«
    Sie
blickte ihn nur wortlos an.
    »Oho. Da haben wir ja wirklich eine interessante Situation.« Er
wagte es doch tatsächlich, seine Belustigung unverhohlen zu zeigen. »Sie haben
es ihm also noch gar nicht erzählt?«
    Sie
schüttelte den Kopf. »Ich wollte, aber ...«
    »Sie wollten?«, wiederholte Hart ungläubig und besaß sogar
die Dreistigkeit zu lachen. »Seine Frau weiß, dass Sie und er kurz davor
stehen, sich auf eine Affäre miteinander einzulassen – oder es bereits getan
haben«, fügte er mit einem fragenden Blick hinzu, auf den Francesca nicht reagierte.
»Sie ist unterwegs nach New York – sie kommt hierher, und Sie haben ihm noch
nichts davon gesagt?« Er lachte heftiger.
    »Das ist
nicht komisch!«, protestierte Francesca erbost.
    »O doch, das ist es. So Leid es
mir tut!«, rief er heiter aus.
    Sie versetzte ihm einen
unsanften Stoß gegen den Arm.
    Er hörte auf zu lachen. »Es tut mir Leid. Sie
stecken offenbar so tief drin in dieser schmutzigen Dreiecksgeschichte, dass
Ihnen die Ironie der Situation völlig entgeht. Beabsichtigen Sie denn, meinem
armen Bruder mitzuteilen, dass seine Frau sich auf dem Weg in die Stadt befindet?
Oder möchten Sie, dass er vor Schreck einen Herzinfarkt erleidet, wenn sie
plötzlich vor seiner Tür steht? Ich meine – die beiden leben immerhin seit vier
Jahren getrennt.«
    »Sie denken also, ich sollte es ihm sagen«, hauchte Francesca, die
den Blick nicht von ihm wenden konnte.
    Er wurde ernst. »Sie wissen, dass Sie es ihm sagen sollten«, erwiderte
er trocken.
    Sie ergriff seine Hände. »Ich habe Angst, Calder. Ich habe
solche Angst.«
    Seine Hände schlossen sich um ihre. Es kam ihr vor, als zöge er
sie dichter zu sich heran. »Ja, ich kann verstehen, warum Sie Angst haben.«
    Er war kein Mann, der schöne Worte machte. Er hatte ihr niemals
das gesagt, was sie hören wollte. Francescas Augen füllten sich mit Tränen. Sie
fürchtete sich entsetzlich vor der Antwort, doch sie musste die Frage stellen.
»Liebt er sie noch?«
    Hart zögerte. Francesca nahm halb bewusst wahr, wie er ihre Hände
gegen seine feste Brust drückte.
    »Calder!«, rief sie voller Angst.
    Er seufzte. »Er verabscheut sie, Francesca ... aber sind Liebe und
Hass nicht zwei Seiten derselben Medaille? Und haben die beiden nicht
unerledigte Dinge zu Ende zu bringen? Und ist sie nicht seine rechtmäßige
Ehefrau?«
    »Sie beruhigen mich nicht gerade«, flüsterte sie. »Sie machen
alles nur noch schlimmer.«
    »Ich werde Sie nie anlügen, Francesca«, entgegnete er fest. »Niemals.«
    Auf unerklärliche Weise empfand sie seine Worte als tröstlich,
obwohl sie ihr zugleich Angst machten.
    Er hatte offenbar die Veränderung
wahrgenommen, die in ihr vorging, denn als er weitersprach, war sein Ton
sanfter. »Arme Francesca. Ihr kleines Märchen gerät aus den Fugen, nicht wahr?
In ein paar Tagen, wenn sie in die Stadt kommt, werden Sie einer wahrhaft
grässlichen Wirklichkeit gegenüberstehen.«
    »Ja, das glaube ich auch«, hauchte sie.
    Er schloss sie in die Arme, und für einen Augenblick fühlte sie
jeden Zoll seines großen, starken Körpers. Sein Herz schlug stetig und
kraftvoll an ihrer Brust. Sie spürte seine Wange an ihrem Haar, seine Hand,
die den weichen Raum in ihrem Nacken liebkoste. Dann ließ er sie los. »Wollen
Sie wirklich meinen Rat? Außer dem Rat, den ich Ihnen bereits gegeben habe –
sich meinen Bruder ein für alle Mal aus dem Kopf zu schlagen, um sich weiteren
Kummer zu ersparen?«
    Sie nickte – voller Angst, vor allem jedoch zutiefst verwirrt.
Harts feste Brust, sein Herzschlag, seine Hände ... Braggs goldene

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