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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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ein
Verbrechen aufzuklären.
    »Ich denke, das wird genügen«, entschied
Francesca mit einem Blick auf die bronzene Uhr auf ihrem Schreibtisch, der in
der Ecke gegenüber von ihrem prächtigen Himmelbett vor einem Fenster stand. Sie
hatte ihr bestes – hübschestes – Nachthemd und den Morgenrock eingepackt,
Hausschuhe, eine Garnitur Unterwäsche, eine zweite Hemdbluse und ein paar
Toilettenartikel. Im letzten Moment fügte sie noch ein Töpfchen Lippenrouge
und ein Fläschchen französischen Parfüms hinzu. Bette hatte ihr mehrmals
eigentümliche Blicke zugeworfen, während sie das spitzenbesetzte Nachthemd
faltete, das für den Winter alles andere als geeignet war. »Können Sie die
Tasche unten bei der Haustür abstellen? Danke, Bette.«
    Francesca rannte aus dem Zimmer, den Flur entlang und zum
Schlafzimmer ihrer Eltern. Die Tür stand einen Spalt offen, und drinnen war
gerade ein Hausmädchen damit beschäftigt, aufzuräumen und das Bett zu machen.
»Wo ist meine Mutter?«
    »In ihrem Ankleidezimmer, Miss Cahill.«
    Francesca lächelte zum Dank und hastete weiter durch ein prunkvolles
Wohnzimmer mit orangefarbenem Marmorboden in einen mit Teppich ausgelegten
Raum mit pfirsichfarbenen Wänden und passenden Polsterstoffen in
unterschiedlichen Mustern. Julia wählte gerade einen Hut aus, als ihre Tochter
hereinstürmte. »Francesca? Welch eine Überraschung.« Sie trug ein marineblaues
Kleid aus exquisiter Waschseide, dessen Stoff das Licht bei jeder Bewegung
einzufangen und zu reflektieren schien. »Gefällt dir dieser Hut?« Sie hielt
einen kleinen Hut in recht dunklem Blau in die Höhe, mit einem Band aus Spitze
und mehreren ausgesprochen echt wirkenden Rosen.
    »Ja. Mama, ich muss kurz verreisen. Aber gleich morgen früh bin
ich wieder in der Stadt!«
    »Das kommt
nicht infrage«, entgegnete Julia ruhig.
    Francesca strahlte sie an. »Du hast mich doch noch gar nicht nach
dem Grund gefragt. Es ist eine Angelegenheit von höchster Wichtigkeit für die
Familie Bragg. Genauer gesagt tue ich Lucy einen riesigen Gefallen.«
    Julia hatte den Hut inzwischen aufgesetzt und musterte eingehend
ihr Spiegelbild.
    »Mama?«
    Sie wandte sich um. »Welche Art
von Gefallen, Francesca?«
    »Es handelt sich um eine sehr
persönliche Angelegenheit.«
    »Betreibst du etwa wieder Ermittlungen?«
    Francesca
erstarrte.
    »Dachte ich es mir doch. So, wie du in den letzten Tagen
umhergehetzt bist, hatte ich keinen Zweifel mehr daran.« Julia nahm den Hut
wieder ab und starrte ihre Tochter finster an.
    »Mama, ich helfe Lucy. Bitte versuche doch zu verstehen. Zwinge
mich nicht dazu, mich deiner Autorität zu widersetzen!«, rief Francesca aus.
    »Ich möchte nicht, dass du dich in Gefahr
begibst«, erwiderte Julia.
    »Ich bin zwanzig Jahre alt. Wenn ich jetzt nicht in der Lage bin,
eigene Entscheidungen zu treffen, wann soll ich es dann jemals können?«
    Julia entgegnete: »Viele Frauen treffen in ihrem ganzen Leben
nicht eine einzige wichtige Entscheidung.«
    »Du hast bisher noch jede wichtige Entscheidung in diesem Haus
getroffen«, wandte Francesca ein. Sie fasste die Hand ihrer Mutter mit der
Linken. »Mama? Dir ist doch gewiss klar, dass ich die Absicht habe, selbst
Entscheidungen zu treffen, auch wenn ich eines Tages heiraten sollte?«
    Julia seufzte. »Ja, das ist mir
allerdings bewusst.«
    »Ich versuche doch nur, Lucy zu helfen, Mama. Es ist wirklich
wichtig. Und ... ich belüge dich nicht.«
    »Francesca, du bist keine Lügnerin und bist es nie gewesen«,
versetzte Julia mit dem Anflug eines Lächelns.
    »Aber bei den letzten Fällen habe ich mitunter die Wahrheit zurückgehalten.
Das tue ich jetzt nicht«, beteuerte Francesca mit großem Ernst.
    »Wo liegt
das Ziel deiner Reise?«
    »Ein Stück
nördlich von New York City.«
    »Wo
genau?«
    »Das kann
ich dir nicht sagen.«
    »Und mit
wem willst du verreisen?«
    Ohne zu zögern oder eine Miene zu verziehen, antwortete Francesca:
»Mit Bragg ... und Hart.« Das war eine Lüge. Schlichtweg eine entsetzliche
Lüge.
    »Hart fährt auch mit?«, vergewisserte sich ihre Mutter mit strahlendem
Lächeln. »Und Rick Bragg?«
    Francesca biss sich auf die Lippe. Wenn Julia jemals die Wahrheit
erführe, würde sie ihr nie wieder vertrauen. Doch hätte sie ihr gesagt, wie es
sich tatsächlich verhielt, so wäre daraus ein furchtbarer Streit entstanden.
    »Wann reist ihr ab?«, erkundigte sich Julia,
noch immer strahlend.
    »Jetzt gleich.«
    Julia umarmte sie. »Andrew wird mich dafür

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