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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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womöglich umbringen.«
Ihr Gesicht wurde ernst, und sie blickte Francesca in die Augen.
    Voller Unbehagen fragte Francesca: »Könnt ihr beide euch nicht
wieder versöhnen?«
    Ihre Mutter trat einen Schritt zurück. »Ich weiß es nicht. Evan
ist ausgezogen – aber das weißt du sicher schon?«
    Francesca nickte. »Aber du und Papa, ihr müsst euch wieder
vertragen! Ihr dürft euch nicht wegen Evan streiten ... ich glaube ohnehin
nicht, dass du ihn irgendwie dazu bewegen könntest, seine Meinung zu ändern.«
    Julia schloss verzweifelt die Augen, dann
schlug sie sie mit einem Lächeln wieder auf. »Hab eine gute Reise und pass auf
dich auf.« Sie umarmte ihre Tochter. »Die Angelegenheit mit deinem Vater werde
ich schon klären.«
    Es kam wahrhaftig nicht häufig vor, dass er so früh schon auf den
Beinen und aus dem Haus war, denn eigentlich war er ein Nachtmensch. Evan
blickte lächelnd zur Morgensonne auf und atmete die kalte, frische Luft ein. Er
stand auf den Stufen vor dem Fifth Avenue Hotel, wo er sich ein Zimmer genommen
hatte. Beinahe hätte er sich für eine Suite entschieden, doch dann hatte er
sich zurückgehalten, denn schließlich musste er Rücksicht auf seine Finanzen
nehmen. Er hatte kein Einkommen, Schulden in immenser Höhe, doch gegenwärtig
genoss er guten Kredit – wenigstens bei den richtigen Leuten. So hatte er sich
statt einer Suite mit einem Zimmer begnügt und war dabei recht zufrieden mit
sich gewesen.
    Er blickte nach beiden Seiten die Fifth Avenue entlang. Gleich
gegenüber lag der Madison Park. Zu seiner Überraschung flanierten dort bereits
zu dieser frühen Stunde etliche Damen und Herren, zumeist in Paaren gleichen
Geschlechts. Allerdings, so sagte er sich, war das an diesem wahrhaft
prächtigen Morgen auch wiederum nicht allzu erstaunlich.
    Er machte sich auf den Weg in Richtung
Innenstadt. Während des Frühstücks, das er sich aufs Zimmer hatte bringen
lassen, hatte er überlegt, an wen er sich wegen einer Anstellung wenden konnte.
Auf seiner Liste standen Gentlemen, die er von gesellschaftlichen Anlässen her
kannte und die folglich auch mit seinem Vater bekannt waren. Jeden, der enger
mit Andrew Cahill befreundet war, hatte er wieder von der Liste gestrichen.
Angesichts der verbleibenden Personen war er zuversichtlich, sich noch an
diesem Tag eine Arbeitsstelle und ein Einkommen sichern zu können. Schließlich
war er für den größten Teil seines Lebens in einem großen Unternehmen tätig
gewesen und kannte sich mit Finanzanalysen aus, ganz gleich, um welche Branche
es sich handelte. Die Vorstellung, seine geistigen Fähigkeiten auf etwas
anderes als die Buchführung von Schlachthöfen anzuwenden, reizte ihn ungemein.
    Während er die Straße entlangschlenderte,
ertappte er sich selbst dabei, dass er zu pfeifen begann. Dann fiel ihm ein,
dass er keine Gelegenheit gefunden hatte, sich von Mrs Kennedy und ihren
Kindern zu verabschieden, ehe er auszog. Das ernüchterte ihn ein wenig. Da er
nicht die Absicht hatte, das Haus seiner Eltern noch einmal zu betreten,
beschloss er, ihr eine Nachricht zu senden. Und vielleicht würde er Julia
einladen, sich später am Tag mit ihm zum Mittagessen oder zum Tee zu treffen,
einfach nur, um sie zu beruhigen und ihr zu zeigen, dass alles in Ordnung war
und sein Auszug nicht das Ende der Welt bedeutete. Ein Stück vor ihm, jedoch
langsamer als er selbst, spazierte ein Gentleman ohne Mantel. Als dieser vor
einem Schaufenster stehen blieb und Evan an ihm vorbeigehen wollte, machte der Mann
urplötzlich eine Bewegung, die Evan so sehr aus dem Gleichgewicht brachte, dass
er beinahe gestürzt wäre.
    »He!«, rief er aus, fing sich gerade noch ab und blickte in ein
Paar dunkler Augen. »Ich bitte ...« Weiter kam er nicht. In einer
behandschuhten Hand blitzte Metall auf. Im selben Moment begriff er, dass
dieser Mann durchaus kein Gentleman war, und ihm war klar, was nun geschehen
würde und warum.
    Doch es fiel kein Schuss. Stattdessen bekam Evan einen Schlag auf
den Hinterkopf. Der Schmerz traf ihn wie ein Blitz, und für den Moment war er
blind.
    Dennoch gelang es ihm, sich auf den Beinen zu halten. Panisch
schwang er die Fäuste, um sich zu verteidigen, auch wenn er wusste, dass dies
das Ende war.
    Sein Schlag prallte von der Brust des anderen Mannes ab. Gleich
darauf trafen ihn Schlagringe an der Wange, sein Kopf wurde zurückgeschleudert,
und noch während der Schmerz des brutalen Schlages von ihm Besitz ergriff,
spürte Evan, wie ihm die

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