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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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Bestimmung entreißen.
    Aber es wird kein glückliches Ende geben,
Francesca!
    Ich werde Ihnen etwas über Frauen wie Mrs
Rick Bragg verraten ... Sie will ihn nicht – aber Sie dürfen ihn auch nicht
bekommen.
    Harts Stimme war so kraftvoll und eindringlich, dass Francesca
blinzelnd die Augen aufschlug. Halb rechnete sie damit, ihn draußen vor ihrer
Kutsche stehen zu sehen. Doch natürlich war er nicht dort – niemand war dort
draußen, nur der triste, freudlose Tag, der Wind und der Schnee.
    Das Schneetreiben tobte nun immer wütender.
    »Miss? Das macht fünfundsiebzig Cent«, sagte
der Kutscher über die Schulter und bedachte sie mit einem eigentümlichen Blick.
    Francesca zwang sich zu einem Lächeln und reichte ihm einen
Silberdollar. Als er ihr das Wechselgeld aushändigen wollte, schüttelte sie den
Kopf und stieß die Tür auf. Wie sollte sie nun weiterleben? Und was wollte
Leigh Anne wirklich? Warum war sie in Wahrheit nach New York gekommen?
    Sie will Bragg, du Törin, hörte sie im Geiste die
Antwort. Welche Frau würde ihn nicht wollen?
    Noch niedergeschlagener als zuvor schritt Francesca über die
Auffahrt auf Harts Villa zu. Der riesige Hirsch auf dem Dach schien wissend auf
sie herabzublicken, als wollte er sagen: Habe ich es dir doch gleich gesagt!
    Während sie die Türklingel betätigte, versuchte sie, die Gedanken
an Leigh Anne zu verdrängen. Sie hatte Arbeit zu erledigen, es galt einen
Kriminellen zur Strecke zu bringen. Im Übrigen war sie seine Frau.
    Zu ihrem Schrecken war es Hart selbst, der ihr schwungvoll die Tür
öffnete, und zwar in Hemdsärmeln und mit offener Weste, als sei er gerade erst
aus dem Bett aufgestanden. Als er sie erkannte, weiteten sich seine Augen –
und dann verhärtete sich sein Gesicht zu einer Maske mühsam unterdrückten
Zorns. »Wo ist mein Bruder?«, fragte er.
    Francesca war noch nie derart unhöflich
empfangen worden. Doch kaum dass die Worte heraus waren, wurde ihr klar, dass
etwas entsetzlich im Argen lag. »Ich weiß es nicht«, setzte sie an.
    Hart packte sie am Arm, zerrte sie ins Haus und schlug die Tür
hinter ihr zu. »Ich bin bereits über die Fahrt nach Fort Kendall im Bilde,
Francesca«, sagte er in bedrohlichem Ton, und seine schwarzen Augen schienen
Funken zu sprühen.
    Sie schnappte nach Luft. Es fiel ihr schwer, jetzt nicht die Fassung
zu verlieren, doch dies war weder der geeignete Ort noch der rechte Zeitpunkt
dafür.
    »Und Sie haben geweint.« Er fasste sie an beiden Schultern. »Was
ist los? Haben Sie die Nacht im Zug nicht genossen – nur Sie beide, ganz
ungestört?«
    Francesca war unfähig, sich zu rühren. Sie vermochte kaum zu
sprechen. Hart war rasend wütend, und zwar auf sie. »Wir haben nicht ...«,
begann sie atemlos.
    Er ließ sie los. »Das kümmert mich herzlich wenig, also ersparen
Sie mir die schmutzigen Details Ihrer kleinen Liebesaffäre«, unterbrach er sie
schroff. Doch dabei ruhte sein Blick auf ihrem Mund, ihrem Haar und wanderte
schließlich zu der Stelle, wo ihr Mantel offen stand, und über die Brust ihrer
fest zugeknöpften Jacke. Sie wusste, dass er nach Anzeichen dafür suchte, dass
sie kürzlich ein Mann geliebt hatte.
    Francesca schluckte. »Leigh Anne ist hier.«
    Harts Ausdruck änderte sich schlagartig.
    Sie kämpfte gegen den Drang an, es laut herauszuschreien,
und flüsterte stattdessen mit brüchiger Stimme: »Sie hat uns am Bahnhof
erwartet.« Das Bedürfnis zu weinen war überwältigend, doch sie unterdrückte es
bis auf einen erstickten Schluchzer.
    »Arme Francesca«, murmelte Hart und zog sie an sich. Sein Ton war
frei von Spott.
    Sie lehnte das Gesicht gegen seine Brust und
weinte.
    Er hielt sie in den Armen, strich ihr über den Rücken, und sie
hörte ihn sagen: »Es tut mir Leid, meine Liebe. Es tut mir sehr, sehr Leid für
Sie.«
    Sie glaubte ihm. Ihre Finger klammerten sich so krampfhaft an
seine Weste, dass die Knöchel taub wurden. Sie fühlte, wie sein Hemd an ihrer
Wange nass wurde. Und sie fühlte, wie seine Finger ihren Nacken streichelten.
    Schließlich versiegten die Tränen. Dort, wo er sie liebkoste, prickelte
ihre Haut. Augenblicklich trat an die Stelle des Kummers etwas anderes, etwas,
das sie nicht wollte, ja, das sie zutiefst fürchtete. In diesem Moment wurde
ihr deutlich der Rhythmus seines Herzschlags bewusst – stark und gleichmäßig,
aber durchaus nicht langsam.
    Seine Hände glitten zu ihren Oberarmen und hielten sie so, dass
sie sich nicht bewegen konnte. Für einen

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