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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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sein.« Bei
diesen Worten bedachte er sie mit einem düsteren Blick voller unterschwelliger
Anspielungen. Ihr war klar, was er über die vergangene Nacht dachte, die sie
mit Bragg im Zug verbracht hatte. Im nächsten Moment machte er auf dem Absatz
kehrt und schritt hastig den Flur entlang.
    Francesca lief ihm nach und sah, wie Alfred gerade
Bragg einließ. Hart durchquerte die Eingangshalle, ohne seinen Schritt zu
verlangsamen. Francesca hingegen hielt bei der ruhenden Aktstatue mit der
Taube inne, die am hinteren Ende der Halle stand, und beobachtete die Szene
bebend und mit angehaltenem Atem.
    Bragg wirkte ungemein aufgebracht – nein, verbissen, entsetzlich
finster und verbissen. Was immer geschehen sein mochte, nachdem sie an der
Grand Central Station in die Droschke gestiegen war – es konnte nichts
Erfreuliches gewesen sein. Doch was war geschehen?
    »Hattest du eine angenehme Reise?«, schnurrte
Hart.
    »Wenn du Streit mit mir anfangen willst,
vergiss es«, versetzte Bragg mit warnendem Ton. »Ich bin nicht in der Stimmung dazu.«
    »Craddock hat heute Morgen Chrissy entführt«, verkündete Hart mit
eisiger Stimme.
    Bragg wurde bleich.
    »Warum
sonst sollte ich wohl eine derart dringliche Nachricht bei dir im Büro
hinterlassen?«, setzte sein Halbbruder hinzu.
    »Erzähle
mir genau, was vorgefallen ist, in allen Einzelheiten. Warum seid ihr nicht zur
Polizei gegangen?«
    Hart erwiderte: »In Anbetracht der Tatsache, dass es bei dieser
Angelegenheit letztendlich uni unseren Schwager geht, habe ich entschieden,
dass die Sache besser inoffiziell geregelt werden sollte. Es ist eine
Familienangelegenheit, keine Polizeiangelegenheit, Rick.«
    »Was ist geschehen? Wo ist Lucy? Wie verkraftet sie es?«, wollte
Bragg wissen.
    »Die Kinderfrau ist heute Morgen um neun mit den Zwillingen spazieren
gegangen. Craddock sprang aus einer wartenden Kutsche, riss Chrissy aus ihrem
Kinderwagen, stieg wieder ein und fuhr davon. Übrigens hatte er einen
Komplizen: den Fahrer der Kutsche. Bislang liegt uns noch kein Erpresserbrief
vor, aber seit der Entführung sind auch erst drei Stunden vergangen. Ich habe
bereits einen Privatdetektiv beauftragt, ihn ausfindig zu machen. Lucy
befindet sich in der Bibliothek, und die gesamte Familie ist bei ihr. Sie ist
in Tränen aufgelöst«, fügte Hart mit einem Ausdruck des Bedauerns hinzu.
    »Ich muss dein Telefon benutzen«, erklärte
Bragg steif.
    »Ich lasse nicht zu, dass die Polizei eingeschaltet wird«, warnte
ihn Hart.
    »Im Allgemeinen bist du kein törichter Mann. Warum also benimmst
du dich jetzt wie einer?«, fragte Bragg kühl. »Übrigens bin ich die
Polizei, falls du das vergessen hast, Calder. Die Polizei ist also bereits
eingeschaltet.«
    Hart ballte die Fäuste, und ein harter, wütender Ausdruck trat auf
sein Gesicht. Er sah aus, als sei er jeden Moment bereit zuzuschlagen. Bragg
ballte ebenfalls die Fäuste, lächelte jedoch – nun allerdings durchaus kein
freundliches Lächeln.
    »Calder, nicht!«, rief Francesca.
    Bragg stutzte und sah zum anderen Ende der
Halle hinüber, wo sie nun hinter der Statue hervortrat. Ihre Blicke trafen
sich, senkten sich ineinander. Was hatte Leigh Anne zu ihm gesagt? Was war
geschehen, als sie beide allein waren? Hatte er seiner Frau gestanden, dass er
Francesca liebte? War ihr Name überhaupt erwähnt worden?
    Bragg richtete den Blick wieder auf seinen
Halbbruder, der sie beide beobachtete. »Ich befehlige mehr Leute als die
gesamte Agentur Pinkerton«, sagte er betont leise und ruhig. »Und ich schlage
vor, wir sitzen hier nicht däumchendrehend herum und warten auf den
Erpresserbrief – der womöglich gar nicht kommt. Ich beabsichtige Craddock
aufzuspüren, noch ehe er überhaupt ein solches Schreiben schickt.«
    »Er will Geld«, entgegnete Hart kalt. »Wenn
ich mich nicht irre, wird noch vor dem heutigen Abend ein Erpresserbrief
eintreffen.«
    »Er ist ein Mörder«, konterte Bragg scharf. »Und wenn es darum
geht, was er mit meiner Nichte anstellen wird, traue ich ihm nicht über den
Weg.«
    Harts Mundwinkel zuckten ohne jede
Heiterkeit. »Ach ja, reibe mir nur unter die Nase, dass Chrissy
eigentlich gar nicht meine Nichte ist. Und wenn deine kleine Ermittlung mehr
ans Licht bringt als beabsichtigt, was dann? Wenn Shoz einen Mord begangen
hätte – würdest du das unter den Teppich kehren?«
    Bragg sah aus, als sei er bereit, selbst einen Mord zu begehen.
»Eins nach dem anderen. Zuerst müssen wir Chrissy aus der Gewalt

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