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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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Und zu allem Übel war Leigh Anne, wenn sie
weinte, ebenso schön wie sonst.
    Er packte sie in plötzlicher Wut.
    Sie versteifte sich.
    »Wage nicht einmal daran zu denken, dich mir
jetzt zu widersetzen«, presste er hervor, wobei er sie beinahe schüttelte.
Ihre Schultern fühlten sich in seinen Händen zart und zerbrechlich an – es kam
ihm vor, als könne er sie zermalmen, wenn er fest genug zudrückte. »Ich will
die Scheidung. Mein Entschluss steht fest. Ich liebe Francesca und werde sie
heiraten. Du wirst frei sein, zu tun und zu lassen, was dir gefällt.
Meinetwegen kannst du mit allen Männern der Welt ins Bett steigen, Leigh Anne,
mich kümmert es nicht mehr!«
    »Du tust mir weh«, flüsterte sie und blickte ihn aus angsterfüllten
Augen an. »Hör auf«
    »Ich tue dir weh? Du hast mich verlassen, meine
Liebe, nicht umgekehrt.« Doch er lockerte seinen Griff. Er sah nun rot – rot
und weiß, denn sie war unsäglich porzellanpuppenhaft, unsäglich schön, und ihre
Angst machte sie nur noch schöner.
    »Du hast jedes einzelne Versprechen
gebrochen, das du mir jemals gegeben hast!«, stieß sie atemlos hervor. »Lass mich
los!«
    »Ich soll meine Versprechen gebrochen haben?«
Er riss sie von den Füßen. Bebend vor Zorn spürte er ihren kleinen, zerbrechlichen
Körper an seinen eigenen, so viel größeren gepresst. »Du hast geschworen, mich
zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod uns scheidet, Leigh Anne. In guten wie
in schlechten Tagen.«
    »Du hast mir dasselbe geschworen, Rick, und du
hast mir ein herrliches Leben versprochen! Ein wunderbares Leben! Du hast mir
dieses georgianische Herrenhaus mit dem schmiedeeisernen Zaun versprochen, in
das wir uns beide verliebt hatten und das nur zwei Straßenblocks vom Haus
deiner Eltern entfernt stand! Dinner im Familienkreis am Sonntagabend! Und was
ist mit den zwei Kindern, die wir haben wollten? Und jede Woche eine
Abendgesellschaft, nicht wahr? Zuoberst auf unserer Gästeliste sollten deine
Partner bei Holt, Holt und Smith stehen! Du hast mir ein Heim versprochen,
eine Familie, ein ganzes Leben – und dann hast du jedes einzelne deiner
Versprechen gebrochen«, schleuderte sie ihm entgegen. Die Tränen rannen nun
unablässig. »Und du tust mir weh, verdammt. Lass mich los.«
    Er hielt sie noch eine Minute lang fest, wobei er durch den
Schleier von Zorn und Schmerz deutlich ihre Zerbrechlichkeit wahrnahm, ihre
Weiblichkeit, ja sogar ihre Brüste, die an seine Brust gepresst waren. Endlich
ließ er sie los, wie sie es verlangt hatte, jedoch so ungeschickt, dass sie an
seinem Körper entlangglitt, ehe ihre Füße den Boden berührten.
    Unglücklicherweise war er ein viriler Mann, und noch dazu einer,
dem die Freuden des Schlafzimmers seit zwei Monaten verwehrt geblieben waren,
und so reagierte er augenblicklich, reflexhaft.
    Sie fühlte es, wich zurück und erstarrte – eben hatte sie sich
noch ihre Arme reiben wollen, wo er sie umklammert hatte.
    Er hasste
sich selbst.
    »Du
findest mich noch immer attraktiv«, hauchte sie.
    »Ich bin ein Mann, Leigh Anne, kein Eunuch«, versetzte er schroff.
    »Du willst
mich noch immer«, stellte sie fest.
    Er lachte bitter und schüttelte den Kopf. »Es gibt nur eine Frau,
die ich will, und das bist nicht du.«
    Leigh Annes Augen sprühten Funken. »Dein Körper sagt etwas
anderes.«
    »Im Traum werde ich auch steif«, versetzte er mit zusammengebissenen
Zähnen. »Und was sagt das aus? Nichts weiter, als dass ich seit einem Monat ein
öffentliches Amt bekleide und seit noch längerer Zeit lebe wie ein Mönch.«
    »Leugne es nur, wenn du dich dadurch besser fühlst«, flüsterte
sie. »Aber du konntest nie die Hände von mir lassen. Ich glaube nicht, dass
sich daran etwas geändert hat.«
    »Es schert mich nicht, was du glaubst«, entgegnete er und wandte
sich ab.
    Als sie
schwieg, warf er ihr einen Blick zu.
    »Ich werde nicht in die Scheidung
einwilligen«, verkündete sie. Er wandte sich ihr zu. »Dann kannst du dich auf
einen erbitterten Kampf gefasst machen.« Wider Willen musste er daran denken,
dass Francesca ebenfalls nicht mit einer Scheidung einverstanden war, und zwar
aus gänzlich anderen und durchaus berechtigten Gründen.
    In diesem Moment erfasste er den eigentlichen, grundlegenden Unterschied
zwischen der Frau, die er einst geliebt hatte, und der Frau, die er jetzt
liebte. Leigh Anne war und blieb selbstsüchtig bis ins Innerste, Francesca
hingegen war selbstlos. Eigennutz lag ihr ganz und gar fern.
    Bei

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