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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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Gegenteil gibt.« Er lächelte
sie an. »Ich glaube allerdings nicht, dass die Aussage, die der Künstler mit
diesem Werk im Sinn hatte, irgendetwas mit Pazifismus zu tun hat.«
    Trotz ihres Unbehagens empfand Francesca eine plötzliche Erregung.
»Warum sonst sollte er sich eines Friedenssymbols bedienen?«
    Hart grinste. »Die junge Dame, die wir hier bewundern, hält die
Taube auf eine ganz bestimmte Weise – und zwar nicht aus dem klassischen
strategischen Grund. Diese Skulptur wurde erst kürzlich vollendet. Heutzutage
scheuen sich die Künstler nicht mehr, die menschliche Anatomie unverhüllt
darzustellen, Francesca.«
    »Mir ist nicht klar, worauf Sie hinauswollen.«
    »Sehen Sie sich Lady Brianna einmal ganz genau an«, murmelte er.
    Francesca nahm an, das sei der Name des Modells. Sie betrachtete
die Statue.
    »Nein, schauen Sie auf ihre Hände«, riet er in allzu sanftem Ton,
in dem Belustigung lag.
    Ihr Herz schien stehen zu bleiben. »Sie streichelt den Vogel«,
flüsterte sie.
    Sehr leise
versetzte er: »Mindestens das.«
    Federn, schoss
es ihr durch den Kopf. Wie erotisch das wäre ...
    Ihr Herz schlug wie rasend. Sie
riss ihren Blick von der Statue los und wandte sich Hart zu, der reglos dastand
und sie aus schmalen Augen forschend musterte.
    Das Atmen fiel ihr schwer, von klarem Denken gar nicht zu reden.
»Ich habe meine Ansicht geändert. Bei dieser Skulptur geht es um Erotik, nicht
um Pazifismus.«
    »Ich war nicht ganz fair«, entgegnete er mit einem eigentümlichen
Lächeln. »Ich kenne die Arbeit und den Hintergrund dieses Künstlers. Ja, es
geht um Erotik – und die meisten Galerien weigern sich, Monsieur Dubei
auszustellen, weil sie seine Arbeiten für die Öffentlichkeit als viel zu
skandalös und schockierend erachten. Finden Sie dieses Werk skandalös? Sollte
ich die bezaubernde Brianna besser in meinen Privaträumen verstecken?«
    Francesca holte mühsam Luft. »Sie haben Kinder im Haus. Andererseits
...«
    »Andererseits?«,
wiederholte er auffordernd.
    »Andererseits« – sie befeuchtete ihre Lippen – »ist sie wunderschön.
Es wäre eine Schande, sie in einem Zimmer zu verbergen, das Besuchern nicht
zugänglich ist.« Francesca zuckte hilflos die Achseln.
    Er strahlte sie an. »Sie sind im Herzen eine Bohemienne, Francesca.
Und ich stimme voll und ganz mit Ihnen überein. Was die Kinder betrifft – die
Zwillinge und Roberto verstehen es ohnehin nicht.«
    Das musste
sie wohl oder übel einräumen.
    »Nun? Was
führt Sie in mein bescheidenes Haus? Lassen Sie mich
raten – Sie sind dem Charme meiner Stiefschwester erlegen.«
    »Ich bin
hergekommen, weil ich mit Ihnen sprechen möchte«, entgegnete
Francesca. Ihre Stimme war so heiser, dass sie sich räuspern musste.
    Er zog ruckartig die Augenbrauen hoch.
»Tatsächlich? Ich bin gerührt.« Dabei strich er sich mit den Fingerspitzen über die
Herzgegend.
    »Es geht um eine geschäftliche Angelegenheit, Hart«, betonte sie,
nun wieder zielstrebig und energisch wie eh und je. Doch ihr war durchaus klar, dass eine Begegnung mit Hart
niemals ohne Turbulenzen abging. Er liebte es, andere aus der Fassung zu
bringen.
    »Jetzt bin ich aber zutiefst geknickt«,
murmelte er. »Ich hoffe nur, Sie wollen damit nicht etwa sagen, dass es etwas mit Detektivarbeit
zu tun hat?«
    Sie
schüttelte den Kopf – nicht als Antwort auf seine letzte Frage, sondern weil er
tat, als hätte sie ihm soeben das Herz gebrochen. Allmählich wurde sie
ärgerlich – musste er immer in diesem Ton mit ihr
sprechen? Genoss er es, sie zu provozieren?
    »Soll ich Alfred Bescheid geben, dass er Erfrischungen bringen
lässt, Calder?«
    Als Francesca Graces Stimme dicht hinter sich hörte, fuhr sie erschrocken
zusammen. Sie hatte völlig vergessen, dass sie und Hart nicht allein waren. Mit hochroten Wangen drehte sie sich um.
    Grace blickte sie mit einem eigentümlich nachdenklichen Ausdruck
an – weder lächelnd noch stirnrunzelnd, doch es schien, als behagte ihr irgendetwas nicht.
    Auch Lucy
starrte mit großen Augen in ihre Richtung. Sie hielt an
jeder Hand einen Zwilling, und während Chrissy versuchte, sie in die eine
Richtung zu ziehen, zerrte Jack in die entgegengesetzte. Lucy jedoch nahm das
Tauziehen offenbar kaum wahr.
    Roberto stand geduldig wartend bei seiner Mutter und unternahm
nur einen schwachen Versuch, Jack einen kleinen Zinnsoldaten in die Hand zu drücken.
    Als
Francesca Lucys Blick begegnete, überkamen sie Schuldgefühle. Welchen meiner Brüder

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