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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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lieben Sie? Die Frage
war und blieb absurd, doch Francesca wünschte nun nicht mehr, man hätte sie ihr nie gestellt.
    »Francesca?
Sind Sie hungrig?« Harts schwarze Augen ruhten in ihren. »Haben Sie Appetit?«
    »Nein«,
antwortete sie knapp. Die Skulptur mit der Taube ging ihr nicht aus dem Sinn,
und sie spürte, wie sie erneut leicht errötete.
    Er lachte
mit wissendem Blick. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Wir gehen in mein Arbeitszimmer.« Er forderte sie mit einer
Handbewegung auf voranzugehen. »Nach Ihnen, Francesca.«
    Mit mulmigem Gefühl eilte sie durch die Halle, wie um vor ihm zu
flüchten. Er schritt gelassen hinter ihr her. Hatte sie Hart jemals in Eile
erlebt? Sie kannte keinen Mann, der weniger leicht aus der Ruhe zu bringen war.
    Sobald sie
sein Arbeitszimmer betreten hatte – das dreimal so groß
war wie das eines »durchschnittlichen« reichen Mannes –, wandte sie sich nervös
und voller Unbehagen zu ihm um. Noch während er die Tür schloss, platzte sie
auch schon heraus: »Wie konnten Sie nur, Calder?«
    Belustigt schlenderte er auf
sie zu. »Wie konnte ich was?«
    »Wie konnten Sie so über diese
Frau sprechen, und das in Gegenwart der anderen?«
    Er lachte. »Das ist keine Frau. Wir haben über ein Kunstwerk
diskutiert, allenfalls noch über die Auffassung eines Künstlers von einem
Moment der Lust.« Er zuckte die Schultern. »Haben Sie mich vermisst?«, fragte
er in seiner gedehnten Sprechweise und in geradezu zärtlichem Ton.
    »Nicht in einer Million Jahren!«
    Er
kicherte leise in sich hinein. »Kommen Sie her, Francesca.« Francesca tat
demonstrativ das Gegenteil – sie ging zu einem Fenster hinüber, ohne jedoch die
Aussicht wahrzunehmen. Sie brauchte jetzt einen klaren Kopf, denn schließlich
war sie aus einem bestimmten Grund hergekommen. Doch Hart verstand es, jede
Begegnung – ganz gleich, wo und zu welcher Zeit sie sich abspielte – in einen
Kampfschauplatz voller sexueller Anspielungen zu verwandeln.
    Plötzlich spürte sie seine Hand auf der Schulter. Erschrocken fuhr
sie zusammen.
    Er beäugte sie. »Warum sind Sie
denn so nervös?«
    »Von Nervosität kann keine Rede
sein«, log sie.
    Es war nicht zu übersehen, dass er sich über sie amüsierte. »Ich
sollte mich wohl entschuldigen. Aber die Wahrheit ist, dass es mir durchaus
nicht Leid tut. Sie haben solch einen forschenden Geist – für Sie sollte kein
Thema tabu sein. Ich kann mir nicht helfen – ich war sehr neugierig, was Sie
wohl dächten.«
    »Ich denke, dass Sie unmöglich sind. Warum, Calder? Warum haben
Sie mir diese Frage im Beisein von Grace und Lucy gestellt? Warum konnten wir
das Thema – und den Wert – dieses Kunstwerkes nicht zu einem anderen,
passenderen Zeitpunkt diskutieren?«
    Er zuckte die Schultern. »Es stört mich nicht,
wenn Grace und Lucy Sie so sehen, wie Sie wirklich sind.«
    Sie
erstarrte für einen Moment, ehe sie hitzig fragte: »Was soll das heißen?«
    »Es heißt, dass ich weiß, dass
Sie die beiden beeindrucken möchten, indem
Sie sich ausgesprochen schicklich betragen – Grace ist schließlich Ricks
Mutter, und Gott behüte, dass sie etwas gegen Sie haben könnte, da Sie doch
ihren Sohn so sehr lieben.« Er verschränkte gelassen die Arme vor der Brust. Er
war breitschultrig und hatte große, muskulöse Arme, was nicht besonders
auffiel, solange er einen Anzug trug. Nun jedoch war seine Statur deutlich zu
erkennen. »Aber Sie sind kein braver kleiner Dummkopf. Sie sind eine
selbstständige Frau mit einem schwindelerregend scharfen Verstand. Manchmal
erinnern Sie mich an einen Schwamm,
Francesca.«
    Sie
verschränkte ihrerseits die Arme. »Wie meinen Sie das nun wieder?«
    »Ich meine,
Sie haben einen unstillbaren Wissensdurst. Aber was
das Wichtigste ist: Sie denken offen.«
    Diese
Worte besänftigten Francesca, doch sie blieb auf der Hut.
    »Ich bin hergekommen, um mit
Ihnen über einen Fall zu sprechen.« Nachdem er Bragg erwähnt hatte, musste sie
insgeheim allerdings wieder an Lucys zornig vorgebrachte Behauptung denken.
Hatte Leigh Anne ihrem Mann tatsächlich das Herz gebrochen?
    »Oh,
warten Sie – sprach ich etwa von Liebe?« Hart zog die Augenbrauen
hoch. »Ich meinte Begierde. Sie begehren meinen Halbbruder noch immer, nicht
wahr? Oder haben Sie beide Ihre tragische, von einem bösen Schicksal verfolgte
Affäre mittlerweile zum Äußersten gebracht?«
    Francesca
schloss die Augen und rang krampfhaft um Fassung.
    »Dieses Thema hatten wir doch bereits beendet. Was

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