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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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wissendes Grinsen zu beachten, richtete sie sich mit einem Ruck auf
und rief: »Ooh!« Anschließend nippte sie gleich noch einmal. Feuer rann durch
ihre Kehle geradewegs in ihren Bauch und breitete sich von dort in die Lenden
aus. »Der ist gut.«
    Hart lachte. »Eine Frau nach
meinem Herzen«, stellte er fest.
    Im nächsten Moment schossen ihr
Tränen in die Augen, sie verschluckte sich und schnappte nach Luft.
    Er eilte herbei, setzte sich neben sie, während sie noch immer
hustete, und fasste sie an der Schulter, wie um sie zu stützen. Plötzlich
spürte sie seine Hand in ihrem Nacken, eine sehr große, sehr feste und sehr
warme Hand. Ihr Körper verkrampfte sich. Die Augen tränten zwar noch immer,
aber das Feuer hatte sich verändert. Sie hätte Hart gern angesehen, wagte
jedoch nicht, sich zu rühren.
    Er musste die Veränderung ebenfalls gespürt
haben, denn er hielt die Hand nun still. Da war wieder diese hässliche Bestie,
die sich an jenem Abend auf dem Ball zwischen ihnen geregt hatte – oder hatte
sie die ganze Zeit über im Verborgenen gelauert?
    Langsam ließ Hart die Hand sinken, erhob sich und schaute auf
Francesca hinab.
    Sie sah auf und hielt seinem Blick stand. Wenn er nur nicht so
groß wäre, dachte sie mit einer Verzweiflung, in die sich noch ein anderes
Gefühl mischte. Wenn er nur nicht so düster wäre, so reich, so überheblich und
schlau, so verdammt mächtig, so interessant und so selbstsicher!
    »Erzählen Sie mir von dem Fall«, forderte er
sie auf, ehe er den restlichen Inhalt seines Glases in einem Zug
hinunterstürzte.
    Das gab ihr die Gelegenheit, ihn einen Moment
lang anzusehen, ohne dass er es bemerkte. Sie rief sich ins Bewusstsein, dass
sich alle Frauen zu ihm hingezogen fühlten und dass diese Anziehung bisher nie
anders als verhängnisvoll geendet hatte. Außerdem war sexuelle Anziehung nicht
dasselbe wie Liebe. Den Unterschied kannte sie verdammt gut. Oder nicht?
    »Ihr
Fall«, drängte er ein wenig verärgert.
    »Jemand ist in Sarah Channings
Atelier eingebrochen und hat es nach Kräften verwüstet. Bilder wurden
umhergeworfen, alles ist mit Farbe verschmiert. Eine Leinwand wurde
aufgeschlitzt, und der Vandale hat begonnen, mit roter Farbe etwas an die Wand
zu schreiben«, berichtete Francesca.
    »Ist Sarah
etwas zugestoßen?«, erkundigte sich Hart sofort.
    Offenbar
war er doch nicht nur der herzlose Rüpel, als der er sich vor aller Welt gab,
stellte Francesca fest. »Sie ist furchtbar verstört. Sie kann nicht malen.
Übrigens hat sie mich gebeten, mit Ihnen über dieses vermaledeite Porträt zu
sprechen, das Sie bei ihr in Auftrag gegeben haben.« Sie blickte finster drein.
    Er lächelte. »Ich bin
überzeugt, dass es ganz reizend wird. Ich wünschte nur, Sie würden für einen
Akt Modell stehen.«
    Francesca fiel beinahe das Glas
aus der Hand. Whiskey schwappte über ihre Finger. »Niemals! Sind Sie von
Sinnen?«
    »Nein, ich bin Kunstsammler, wie Sie sich vielleicht erinnern.
Francesca, ich habe hunderte unbekleideter Frauen gesehen, und meine Sammlung
enthält hunderte Aktbilder. An diesem Wunsch ist durchaus nichts
Ungewöhnliches. Es ergäbe ein großartiges Bild, wenn Sie unbekleidet posieren
würden.«
    Sie stand auf, wobei sie noch mehr von ihrem Whiskey verschüttete,
ließ sich gleich darauf wieder auf das Sofa zurücksinken und starrte ihn nur
fassungslos an.
    Unwillkürlich stellte sie sich vor, ein Akt von ihr hinge bei ihm
an der Wand.
    Im nächsten Moment schob sie den Gedanken weit von sich. Sie
wollte überhaupt nicht bei ihm an der Wand hängen, weder bekleidet noch unbekleidet,
Punkt!
    »Francesca, es ist nur ein Wunsch von mir. Ich würde Sie wohl kaum
bitten, so etwas ernsthaft in Erwägung zu ziehen«, sagte er sehr leise und
sanft.
    Der samtige Klang seiner Stimme überlief sie in warmen Wellen.
»Gut. Ich würde es nämlich ablehnen.«
    »Aber« – er lächelte sie tatsächlich an – »ich bin überzeugt, dass
ich Sie eines Tages dazu verleiten könnte, für ein solches Bild Modell zu
stehen.«
    »Niemals.«
    Er nippte nur schweigend an seinem Whiskey und sah sie unverwandt
an.
    Dies war die perfekte Gelegenheit, ihn nach dem Grund für den
Auftrag zu fragen. Warum wollte er überhaupt ein Bild von ihr? Stattdessen fuhr
sie mit fester Stimme fort: »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sarah das
Porträt etwas später als vereinbart liefert? Ihr Atelier ist völlig verwüstet,
und die Polizei erlaubt vorerst nicht, dass es aufgeräumt

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