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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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Leben tritt!«
    »Erpresst er noch immer Geld von Ihnen?«,
wollte Bragg wissen.
    Sie starrte ihn einen Moment lang an, dann schüttelte sie den
Kopf.
    Francesca beschlich der unschöne Verdacht, dass er es in Wirklichkeit
doch tat. »Mrs Van Arke? Wissen Sie, wer ein Interesse daran haben könnte,
Bartolla Benevente zu schaden?«
    Jane Van Arke fuhr herum. »Wie bitte?«
    »Wir glauben, dass Ihre Stiefmutter möglicherweise in Gefahr
schwebt«, erklärte Francesca.
    Jane Van Arke errötete heftig. »Ich verstehe. Craddock erpresst
sie!«
    Francesca warf Bragg einen raschen Blick zu. Warum hatten sie
diese Möglichkeit bisher nicht in Betracht gezogen? Francesca trat auf die
Italienerin zu und legte ihr eine Hand auf den Arm. »Arme Bartolla«, bemerkte
sie und hoffte auf eine Reaktion.
    Jane Van Arke blickte sie ungläubig an. »Sie bekommt nur, was sie
verdient.«
    Francesca wäre beinahe zusammengezuckt – Bartolla hatte offenkundig
nicht übertrieben, als sie behauptete, ihre Stieftochter hasse sie. »Geht das
nicht ein bisschen zu weit?«, wandte Francesca ein.
    »Zu weit? Dieses dahergelaufene Weib ist das Schlimmste, was
meinem Vater je widerfahren ist! Sie hat jeden Penny aus ihm herausgepresst und sich dann hinter seinem Rücken
hemmungslos vergnügt – und er wusste von ihren Liebhabern! O ja. Der
Graf war ein brillanter Mann, bis zu seinem Ende, und er wusste, dass seine
kleine amerikanische Frau eine Hure war. Genau das ist sie, eine Hure!«, rief
Jane Van Arke leidenschaftlich aus. »Und ich hoffe, dass Craddock ihr im Leben
keine Ruhe mehr lässt.«
    Nun, sagte sich Francesca, wenigstens bestand nun kein Zweifel
mehr daran, wie Mrs Van Arke zu Bartolla stand.
    »Wo waren Sie in der Nacht zu Freitag, zwischen Mitternacht und
fünf Uhr früh?«, fragte Bragg ruhig.
    Sie starrte ihn an, als hätte sie seine Anwesenheit ganz vergessen,
und errötete. »Commissioner, entschuldigen Sie. Ich sollte mich nicht so
aufregen. Es ist nur – ich habe meinen Vater vergöttert, und es tat mir weh,
zu sehen, wie diese Person ihn ausgenutzt hat.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Bragg. Dann
wiederholte er seine Frage: »Also, wo waren Sie in der Nacht zu Freitag, nach Mitternacht?«
    Sie runzelte die Stirn. »Welche
Rolle spielt es, wo ich in dieser Nacht war?«
    »Würden Sie meine Frage bitte
beantworten?«, versetzte er, noch immer betont sanft und behutsam.
    Mrs Van Arke zuckte die
Schultern. »Ich war hier, zu Hause. Ich habe geschlafen.«
    »Kann Mr
Van Arke das bezeugen?«
    »Kann ... was?« Sie richtete
sich kerzengerade auf. »Mein Mann ist derzeit außer Landes, Commissioner. Er
hält sich momentan in London auf und kommt erst in einem Monat zurück.«
    »Danke für die Auskünfte«,
erwiderte Bragg.
    Jane Van Arke blickte
abwechselnd Francesca und Bragg verwirrt an. »Nichts zu danken.«
    »Ich denke, das war vorerst
alles«, verkündete Bragg abschließend.
    Mrs Van Arke begleitete ihre
Besucher zur Tür. »Eines verstehe ich nicht«, sagte sie.
    »Und was
wäre das?«
    »Warum Sie
beide hierher gekommen sind und mir dieselben Fragen gestellt haben wie dieser
andere Gentleman.« Francesca blieb so abrupt stehen, dass Bragg von hinten
gegen sie prallte. Die beiden drehten sich zu Mrs Van Arke um. »Welcher andere
Gentleman?«, erkundigte sie sich.
    »Chief Farr.«

SONNTAG,
16. FEBRUAR 1902 – KURZ NACH MITTAG
    Als
Francesca das Haus betrat, hörte sie, wie ihre Mutter jemanden anschrie. Sie
erstarrte.
    Julia schrie niemals. Das hatte
sie gar nicht nötig – ihrem eisernen Willen wagte sich ohnehin niemand zu widersetzen.
    Doch es war unverkennbar ihre
Stimme. Francesca wandte sich zu Francis, dem neuen Diener, um. Dieser war
bleich geworden, stand reglos wie eine Statue da und stellte sich taub.
»Francis? Was geht hier vor?«
    Er erwachte zum Leben. »Ihre Eltern, Miss Cahill – sie haben
vergessen, die Tür zu schließen.«
    Er deutete zu dem Salon am anderen Ende der Empfangshalle.
Augenblicklich begriff Francesca, worum es bei dem Streit gehen musste. Noch
etwas Außergewöhnliches: Dass ihre Eltern stritten, kam kaum jemals vor.
    Entweder fügte sich Julia Andrews Willen oder
er sich dem ihren.
    Kein Zweifel – der Streit drehte sich um
Evan.
    Behutsam näherte sich Francesca der Tür und blieb auf der Schwelle
stehen. Ihr Vater stand mit verschränkten Armen vor einem der Fenster, Julia
ihm gegenüber. »Das ist einzig und allein deine Schuld, Andrew«, sagte sie
schroff, aber mit beherrschter

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