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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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gestorben.«
    Bragg zuckte mit den Schultern.
    »Verzwickte Geschichte«, murmelte Farr. »Nun, zumindest haben die
Zeitungen bisher noch keinen Wind davon bekommen. Miss Conway war ja so etwas
wie eine Berühmtheit, und sobald ein Reporter von dem Mord erfährt, wird es
Schlagzeilen geben. Was uns die Arbeit nicht gerade erleichtern wird.«
    »Da stimme ich Ihnen zu.«
    Farr erhob sich. »Falls Sie mich brauchen sollten, lassen Sie es
mich wissen.«
    Bragg stand ebenfalls auf. »Brendan? Es gibt da einen weiteren
Aspekt des Falles, den ich Ihnen nicht vorenthalten will«, sagte er. Es war
immer besser, einen Widersacher für eine gewisse Zeit in dem Glauben zu lassen,
dass er ein Verbündeter sei.
    Farr zog seine dichten Brauen hoch und schwieg
abwartend.
    »Bis vor kurzem war Miss Conway die Mätresse von Evan Cahill.«
    Farr nahm das zunächst zur Kenntnis, ohne mit
der Wimper zu zucken. Aber dann schien er zu begreifen. »Miss Cahills Bruder?
Der Gentleman, der mit Miss Channing verlobt ist?«
    »Genau. Ich will es nicht an die große Glocke
hängen, da ich mir noch nicht sicher bin, ob er etwas damit zu tun hat.«
    Farr fuhr zusammen. »Sie glauben doch nicht
...«
    »Nein«, schnitt Bragg ihm das Wort ab. »Evan
wäre nicht zu einem Mord fähig. Aber die Reporter dieser Stadt würden nichts
lieber tun, als über seine Beteiligung an der Sache zu spekulieren, und aus
Respekt vor der Familie möchte ich nicht, dass diese Information an die
Öffentlichkeit gelangt.«
    »Verstehe«, versetzte Farr mit gleichmütiger
Miene.
    Was Bragg ein wenig beunruhigte. Denn Farr wusste, wie eng er mit
Francesca zusammenarbeitete, und Bragg war sich sicher, dass der Polizeichef
dies missbilligte. Allerdings war ihm nicht klar, worin der Stein des Anstoßes
lag, in seiner Freundschaft zu Francesca
oder in ihrer Beteiligung an der polizeilichen Ermittlungsarbeit. »Ich danke
Ihnen«, sagte er in einem Tonfall, der seinem Gegenüber bedeutete, dass er für
den Moment entlassen war.
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden«, bat Farr. Er drehte sich um
und blieb wie angewurzelt stehen.
    Bragg blickte auf und erstarrte. Vergaß sogar zu atmen. Leigh Anne
stand im Türrahmen.
    Ihre Blicke begegneten sich, senkten sich
ineinander.
    Sie war von einer ätherischen Schönheit, eine
sehr kleine Frau mit heller, makelloser Haut, einem perfekten Körper, dessen
Taille so schmal war, dass sie ein Mann mit seinen Händen umfassen konnte, und
mit glutvollen, smaragdgrünen Augen. Ihr Haar war dicht, lang und
rabenschwarz. Sie trug es heute sorgfältig aufgesteckt unter einem eleganten,
schwarzen Hut. Bekleidet war sie mit einem Kostüm, das genau zu der Farbe
ihrer Augen passte und mit Nerz besetzt war. Sie schenkte ihnen beiden ein
Lächeln. »Rick, ich hoffe, ich komme nicht ungelegen?«
    Sein Herz begann heftig zu pochen, auch wenn er wusste, was sie
mit ihrem Kommen bezweckte. Indem sie ihn an seinem Arbeitsplatz aufsuchte,
wollte sie ihre Ehe öffentlich machen. Und dadurch hatte sie ihn in die Enge
getrieben. Er war gezwungen, ihre Anwesenheit zur Kenntnis zu nehmen, sie als
seine Frau vorzustellen. Es war eine neue Art, sich wieder in sein Leben
hineinzulavieren.
    Er blickte zu Farr hinüber und sah, dass er – wie alle Männer –
von ihr verzaubert war. »Wie könntest du?«, erwiderte Bragg frostig. »Brendan,
ich glaube, Sie kennen meine Frau noch nicht.«
    Als Farr gegangen war und sich die Tür hinter
ihm geschlossen hatte, drehte sich Bragg zu seiner Frau um und lehnte sich
gegen das Holz. Sie lächelte ihn unsicher an. Er wusste, dass es nichts weiter
als Theater war, damit er seine Deckung vernachlässigte. Aber ihr cleverer
Plan war ja bereits zum Teil aufgegangen. Die erste Runde ging an sie.
    »Rick? Ich hatte gehofft, du würdest mir vielleicht einen Besuch
abstatten. Wie mir scheint, haben wir einiges zu bereden.« Ihre smaragdgrünen
Augen wichen nicht von seinem Gesicht.
    Er fühlte sich in die Defensive gedrängt. »Ich bin ausgesprochen
beschäftigt, Leigh Anne.«
    »Ich weiß. Ich habe sämtliche Zeitungen
gelesen. Die ganze Stadt betet dich an. Du bist für die Leute hier ein Held,
Rick«, sagte sie mit sanfter Stimme und ihre Augen glänzten.
    »Ich bin niemandes Held«, stieß er hervor.
    »Du bist der Märchenprinz, der die Schurken im Polizeipräsidium
in die Knie zwingt.«
    »Ist das der Grund für dein Kommen? Willst du mir zu sechs
erfolgreichen Wochen im Amt gratulieren?«, fragte er sarkastisch.
    »Besteht wohl

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