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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 05 - Nacht der Angst
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Banden New Yorks
entfernt war. »Ich möchte die Vergangenheit nicht wieder aufwärmen«, sagte er
mit scharfer Stimme.
    »Ich schon«, entgegnete sie ebenso scharf.
    »Großer Gott! Ist das etwa der Grund, warum
du gekommen bist? Es tut mir leid, Leigh Anne, es tut mir leid, dass ich nach
unserer Hochzeit deine Pläne durchkreuzt habe! Aber das ändert nichts an der
Entscheidung, die ich vor vier Jahren getroffen habe – genauso, wie nichts die
Tatsache zu andern vermag, dass du mich damals ohne jede Vorwarnung verlassen
hast.«
    »Ich habe dich sehr wohl gewarnt. Ich habe
immer und immer wieder versucht, dir klarzumachen, wie unglücklich ich war –
aber es war nicht so leicht, zu dir durchzudringen, wie?« Ihre Augen
verfinsterten sich, dieses Mal jedoch weder vor Aufregung noch vor Verlangen.
»Du bist im Morgengrauen in deine schäbige Kanzlei verschwunden, und wenn du
irgendwann gegen Mitternacht nach Hause kamst und ich vielleicht noch wach war,
dann hast du bereits im Stehen geschlafen. Du warst immer zu müde, um zu
reden, immer zu müde, um über uns und unsere Zukunft zu sprechen!
Erstaunlicherweise warst du allerdings nie zu müde, um mit mir zu schlafen!«
Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Wenn er nun zuließ, dass sie ihm ein
schlechtes Gewissen einredete, dann hätte sie gewonnen. »Na schön. Ich habe dir
nicht zugehört und dich auf egoistische Weise missbraucht.«
    Sie seufzte und legte ihre zarte Hand, die in
einem eleganten Ziegenlederhandschuh steckte, auf seinen Arm. Er zuckte ein
wenig zurück, schüttelte sie aber nicht ab. »Du hast mich nicht missbraucht,
Rick. Das habe ich weder gesagt noch gemeint, und das weißt du sehr wohl.«
    Es hatte so viele leidenschaftliche Nächte
und Morgen gegeben ...
    »Ich habe mich dir nie verweigert, weil ich mich ebenso sehr nach dir
gesehnt habe wie du dich nach mir«, fügte sie freimütig hinzu und ließ ihre
Hand endlich von seinem Arm gleiten.
    Es war eine Art von Liebkosung. Er erstarrte
für einen Moment, ertappte sich selbst dabei, dass er erregt war, und entfernte
sich hastig ein paar Schritte. Dabei rief er sich in Erinnerung,
dass er seit seiner Ankunft in New York nicht mehr mit einer Frau zusammen gewesen
war. Inzwischen waren zwei Monate vergangen, in denen ihn sein Verlangen nach
Francesca gequält hatte. Er schalt sich einen Narren.
    Leigh Anne
hatte schon immer die Fähigkeit besessen, ihn mit einem bloßen Blick, einem
einzigen Wort, einem sanften Atem, der über seine Haut strich, zu erregen.
    »Leigh Anne.« Er räusperte sich. »Ich muss mich heute um ein Dutzend Dinge
kümmern. Was willst du von mir?«
    »Das weißt
du ganz genau.«
    Er fuhr herum.
    Aber dieses Mal spielte sie nicht die Verführerin. Ihr Blick war
offen und fest und entschlossen.
    »Hilf mir auf die Sprünge«, brachte er
heraus.
    »Ich möchte unser gemeinsames Leben wieder aufnehmen, Rick.«
    »Warum? Warum ausgerechnet jetzt?« Doch in
Wahrheit kannte er die Antwort bereits. Jetzt, da er in New York eine Position
innehatte, die Bekanntheit und einen gewissen Einfluss mit sich brachte, und
möglicherweise einer Zukunft als Senator entgegensah, wollte sie plötzlich wieder
seine Frau sein. Denn sie wusste, dass er ihr nun ein Leben voller Glamour und
Prestige bieten konnte und eines Tages sogar Reichtum und Macht. Das hatte
nichts mit Liebe zu tun, hier ging es lediglich um Habgier. Seine Frau war nun
einmal ein selbstsüchtiges, berechnendes Weibsbild.
    Sie lächelte indigniert. »Als wir getrennt lebten, trug ich diesen
wahrlich eigentümlichen Gedanken mit mir herum, dass ich immer die einzige Frau
sein werde, die du liebst, dass es nie eine andere für dich geben wird. Das war
irgendwie eine sehr tröstliche Vorstellung. Sie war mein Rettungsanker.«
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie nun
die Wahrheit sprach, hatte aber keine Ahnung, worauf sie hinauswollte. Sie
seufzte. »In Boston erreichten mich Gerüchte über deine Liebe zu Miss Cahill,
Rick. Ich war fassungslos, habe mir einzureden versucht, es sei nichts Wahres
daran, aber ich war nicht in der Lage, das, was ich gehört hatte, einfach so
zu vergessen. Ich war erschüttert.«
    Er glaubte ihr kein Wort. Am liebsten hätte er sie ausgelacht,
aber etwas hielt ihn davon ab.
    »Und so entschloss ich mich, nach New York zu kommen, um selbst
herauszufinden, was es damit auf sich hat. Und in dem Augenblick, als ich euch
beide zusammen aus dem Bahnhof kommen sah, da wusste ich, dass ich dir

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