Brenda Joyce
ihr schwer. Und sie konnte ihn schmecken, als sei er in ihrem Mund!
Sie wusste irgendwie, dass er salzig und doch süß schmeckte. Sie konnte spüren,
wie er gegen die Innenseiten ihrer Wangen, hinten gegen ihren Gaumen
pulsierte. Ihre Lippen spannten sich bis zum Äußersten. Sie sehnte sich danach,
ihn noch tiefer in ihren Mund zu nehmen, und sie wusste einfach, dass es sie in
Ekstase versetzen würde.
Hart keuchte auf.
Francesca blinzelte, klammerte sich noch immer an die Tür, die
sich wie von selbst weiter geöffnet hatte. Sie sah, dass Hart aufgestanden war
und sich mit ernstem Gesicht daranmachte, sein Hemd auszuziehen, wobei er auf
Daisy hinabstarrte, die nun mit feuchten, geschwollenen Lippen und schwer
atmend auf dem Boden zu seinen Füßen saß. Er entledigte sich auch seiner
Schuhe, seiner Socken, der Hose und Unterhose. Francesca biss sich selbst in
die Faust, damit ihr kein Stöhnen entfuhr, mit dem sie ihn auf sich aufmerksam
machen würde.
Er war hinreißend. Alles an ihm war hinreißend.
Er streckte die Hand aus und half Daisy auf. Dann hob er sie auf
seine Arme und legte sie auf das Sofa. Francesca wusste, dass sie ihn an Daisys
Stelle verzweifelt anflehen würde, in sie einzudringen, jetzt gleich.
Hart legte sich auf sie.
Francesca vermochte sich nicht zu rühren. Wollte es auch gar
nicht. jetzt, dachte sie aufgeregt, ja, Calder, bitte ...
Und Hart lachte leise. Es war das Erotischsten, was Francesca
jemals gehört hatte. Dann begann er zu ihrer Bestürzung, ihrem Erstaunen langsam
mit der geschwollenen Eichel seines Penis über Daisys Geschlecht zu reiben. Er
war glitschig und feucht. Genau wie sie. Daisy begann zu keuchen und zu
wimmern, sich zu winden.
Harts Rhythmus veränderte sich, wurde
schneller. Die Sehnen in seinen Armen traten hervor, ebenso die angespannten
Muskeln in seinen Schultern, am Rücken, an seinem Gesäß.
»Bitte«, flüsterte Daisy.
Oder war es Francesca?
Er drang langsam ganz tief in sie ein.
Francesca stieß einen Schrei aus. Sie
benötigte einen Moment, um wieder zur Besinnung zu kommen. Ihr Körper war in
einer schieren schamlosen Ekstase explodiert, ihr Herz überschlug sich, und sie
hatte sich ins Handgelenk gebissen, um nicht wieder und wieder aufzuschreien.
Jetzt gewann langsam die Vernunft die Oberhand. Großer Gott, was hatte sie da
nur getan? Was um alles in der Welt war in sie gefahren?
Francesca wandte sich ab und schloss ungläubig
die Augen. Auf die anfängliche Fassungslosigkeit, das Entsetzen über sich
selbst folgte ein ebenso heftiges Schuldgefühl. Doch plötzlich erstarrte sie,
denn ihr fiel ein, dass sie die Tür hinter sich offen gelassen hatte.
Furcht überkam sie.
Sie wandte sich langsam wieder um, rechnete fest damit, dass Hart
dort im Türrahmen stehen und auf sie herabstarren würde.
Sie wäre vor Erleichterung beinahe in Ohnmacht gefallen, als sie
niemanden sah.
Und dann vernahm sie das leise, rhythmische Geräusch aus dem
anderen Zimmer.
Sie eilte zur Tür. Hart und Daisy lagen immer
noch umschlungen da. Daisy stieß wimmernde Laute aus – sie schien kurz vor dem
Höhepunkt zu stehen. Hart dagegen wirkte konzentriert und beherrscht. Er
erweckte den Eindruck, als könnte er seine Mätresse noch stundenlang auf diese
Weise lieben.
Francesca schloss die Tür, griff nach ihrem Mantel und rannte aus
dem Haus.
Kapitel 14
FREITAG, 21. FEBRUAR 1902 – 17:30 UHR
Ihr müsst mir
beim Ankleiden helfen«, rief Francesca. »Hart wird jeden Moment hier sein!« Sie
rannte an ihrer Mutter und ihrer Schwester vorbei, die ihr verblüfft nachblickten,
und hastete auf die breite, geschwungene Treppe zu.
Julia und Connie hatten sich bei einem Sherry unterhalten. Nun
sprangen beide Frauen auf und eilten in die Eingangshalle. »Francesca?«,
fragte Julia. »Was um alles in der Welt ist hier los?«
»Gar
nichts«, log sie. »Ich bin nur schrecklich spät dran!« Connie und Julia
wechselten einen Blick, dann sagte Julia mit dem Anflug eines Lächelns: »Und
warum wurde ich über die abendliche Verabredung wohl nicht in Kenntnis
gesetzt?«
Connie zuckte lächelnd die Schultern. »Ich werde ihr helfen. Und
ich werde die Einzelheiten schon herausfinden, Mama«, fügte sie hinzu, raffte
ihren Rock und eilte ihrer Schwester nach.
In ihrem Zimmer angekommen, riss Francesca den Schrank auf und
starrte mit gehetztem Blick auf ihre Kleider, von denen viele neu waren – sie
hatte Maggie Kennedy helfen wollen und war daher nun die stolze Besitzerin
Weitere Kostenlose Bücher