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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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verlassen hat!«
    »Neil« – sie nahm seine Hand –, »sie wird nach Hause zurückkommen,
da bin ich mir sicher.«
    »Das sollte sie auch besser tun«, sagte er grimmig, und es klang
beinahe wie eine Drohung.
    Francesca
erstarrte. »Wie bitte?«
    »Was glaubst du, wie lange ich noch bereit bin, dieses Verhalten
zu ertragen?«, fragte er.
    »Was soll das heißen?«, erkundigte sie sich
vorsichtig.
    »Das soll heißen, dass ich langsam wütend
werde«, erwiderte er. »Das, was ich getan habe, tut mir aufrichtig Leid, und
wenn ich könnte, würde ich die Vergangenheit ändern. Aber das kann ich nun
einmal nicht, zum Teufel noch mal! Und irgendwann kommt einmal der Punkt, da
reicht es!«
    Francesca musterte ihren Schwager eingehend, der ihrem Blick nicht
auswich. In diesem Moment wurde ihr klar, dass er die Affäre wirklich
bedauerte, und sie war bereit, ihm zu vergeben. »Ich möchte meine Familie
zurückhaben. Auf der Stelle! Aber wenn Connie nicht bald zurückkommt, könnte es
möglicherweise zu spät sein«, sagte er mit finsterer Miene.
    »Neil! Das kannst du doch unmöglich ernst meinen!« rief Francesca
entsetzt.
    »Ich bin hierher gekommen, um dich zu bitten, meine Frau zu
suchen. Aber nun weiß ich ja, wo sie sich aufhält. Ich erwarte von ihr, dass
sie nach Hause kommt – heute noch.« Er warf Francesca einen langen, finsteren
Blick zu, der ganz offensichtlich eine Warnung enthielt.
    »Ich verstehe«, sagte sie.
    »Gut.« Montrose machte auf dem Absatz kehrt und entfernte sich mit
schnellen Schritten.
    »Oh, Neil«, flüsterte sie, und ein Schauer
überlief sie, während sie beobachtete, wie er mit großen, wütenden Schritten
die Straße hinuntereilte. Francesca schloss die Augen. Sie hatte das ungute
Gefühl, dass diese Angelegenheit doch nicht das Ende finden würde, das alle
vorhersagten. Ihre Schwester und ihr Schwager benahmen sich nicht wie zwei
erwachsene, vernünftige Menschen. Connie war nicht nach Hause zurückgekehrt,
und Neil wurde langsam wütend. Und je länger dieser Zustand anhielt, desto
schlimmer würde es werden.
    Hatte Neil etwa andeuten wollen, dass er
Connie möglicherweise nicht mehr zurücknehmen würde, wenn sie nicht umgehend
nach Hause käme? Francesca hoffte sehr, dass sie sich täuschte. Sie wollte es
einfach nicht glauben.
    »Ihre Schwester hat Montrose also verlassen«, ertönte in diesem
Moment Harts Stimme.
    Francesca wurde starr vor Angst. Hart war der letzte Mann auf
dieser Welt, mit dem sie über Connie und Neil zu reden wünschte. Sie drehte
sich langsam um.
    Er blickte sie nachdenklich an, schenkte ihr ein kleines Lächeln
und starrte Montrose schweigend hinterher.
    Und diese Reaktion war für Francesca schlimmer als jede spöttische
Bemerkung.
    Nach dem Gottesdienst erhoben sich die Trauergäste und drängten in den
Gang, um die Kirche zu verlassen. Francesca wartete mit Hart in der vorletzten
Reihe, bis sie an der Reihe waren. Die Kirche war nicht sehr voll; Francesca
hatte dreiundzwanzig Trauergäste gezählt.
    Bill Randall hatte eine liebevolle Lobrede auf seinen Vater gehalten,
während der Henrietta und Mary geweint hatten – oder zumindest hatte es den
Eindruck gemacht, dass sie weinten. Offenbar war Paul ein überaus liebevoller
Vater gewesen; das hatte Bill zumindest behauptet.
    Georgette de Labouche war nicht zum Begräbnis
ihres Liebhabers erschienen, und Francesca fragte sich, ob sie wirklich so
große Angst vor der Polizei hatte oder vielleicht einfach nur herzlos war.
    Sie spürte, wie Hart einen leichten Druck auf
ihren Arm ausübte, wie um sie zu führen, und trat auf den Mittelgang hinaus.
Seine Aufmerksamkeit war zwar höchst unnötig, aber Francesca genoss sie
dennoch. Sie blickte nach vorn, wo Bragg in der zweiten Reihe hinter der
Familie gesessen hatte. Jetzt beobachtete er die Trauergäste, während er
ebenfalls darauf wartete, in den Gang hinaustreten zu können. Francesca war
sich sicher, dass er sich alle Einzelheiten gut einprägte, in der Hoffnung auf
eine Spur, die ihn zu Randalls Mörder führen könnte. Als sie sich in die Menge
einreihte, bemerkte sie aus dem Augenwinkel heraus, wie Braggs Blick zu ihr
und Hart wanderte. Sie rang mit sich, ob sie ihm von Mark Anthony erzählen
sollte, beschloss dann aber, allein zu dem Treffen mit Georgettes Bruder zu
gehen, um herauszufinden, was er überhaupt wollte. Bei der Vorstellung,
wie sie Bragg später Georgette de Labouche übergeben würde, lächelte Francesca
in sich hinein. Er würde von

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