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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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Harts
Herannahen beobachtete, und hatte das Gefühl, dass seine Gleichgültigkeit nur
gespielt war. In diesem Augenblick drehte sich Mary um, erblickte Calder Hart
und schrie mit schriller Stimme: »Da ist er! Das ist der Mörder unseres
Vaters!«
    Hart lachte, während mehrere Trauergäste auf
den Stufen der Kirche stehen blieben und mit offenen Mündern zu der kleinen
Gruppe herüberstarrten. Francesca versuchte, Hart durch Blicke zu bedeuten,
dass er die Randalls nicht ansprechen solle, aber er schaute nicht mehr in ihre
Richtung.
    »Henrietta«, begann er, »meine liebe ... ja, was eigentlich?
Stiefmutter? Wie ich sehe, bist du untröstlich in deiner Trauer. Und Billy – du
bist extra nach Hause gekommen, um deinen geliebten Vater zu beerdigen! Und
Mary, meine süße, unschuldige, liebe kleine Schwester! Darf ich euch allen
mein tiefes und aufrichtiges Beileid aussprechen?«, fragte er immer noch
lachend.
    Henrietta sank ohnmächtig in Bills Arme.
    »Verhaften Sie ihn!«, kreischte Mary und stampfte mit dem Fuß auf.
»Verhaften Sie diesen ... diesen elenden Bastard, diesen kaltblütigen Mörder!«
    Hart lachte noch lauter.
    Bragg musterte ihn kühl. »Sehr geschickt«,
sagte er.
    Hart zuckte mit den Schultern. »Ich habe mein
Bestes gegeben.«
    »Wie immer«, murmelte Bragg. »Bist du nun zufrieden?«
    »Sehr.« Hart grinste.
    Francesca blickte von einem zum anderen und
begriff, dass Bragg damit gerechnet hatte, dass Hart bei dem Trauergottesdienst
einen solch provozierenden Auftritt haben würde.
    Plötzlich trat ein Mann in einem Anzug und mit
einem Zylinder auf dem Kopf auf Mary zu. Er hielt einen Notizblock in der
Hand. »Würden Sie vor Gericht beschwören, dass Ihr Halbbruder Ihren Vater
ermordet hat, Miss Randall?«, fragte er, offenbar bereit, ihre Antwort Wort für
Wort niederzuschreiben.
    Francesca stöhnte.
    »Ganz gewiss würde ich das!«, rief Mary und hüpfte dabei förmlich
auf und ab. »Für mich besteht kein Zweifel daran, dass er der Täter ist.«
    »Ts ts ts, das ist ja Verleumdung. Du spielst mit dem Feuer,
Mary«, sagte Hart, der offensichtlich ganz und gar nicht beunruhigt war.
    Er sah Francesca erneut an. Offenbar amüsierte
er sich prächtig.
    »Könnte mir bitte jemand helfen, Mutter in die
Kirche zu bringen?«, fragte Bill in diesem Augenblick. Er hielt noch immer
Henrietta in seinen Armen, deren Kopf zu einer Seite herabhing.
    Keiner rührte sich, außer Bragg, der dem
Reporter den Notizblock aus der Hand genommen hatte und diesen nun auf die
Straße warf. »Verziehen Sie sich!«, sagte er mit Nachdruck. »Bevor ich Sie in
der heutigen Ausgabe der Tribune zum Schweigen bringe.«
    Der Mann erbleichte und floh. In diesem Moment erblickte Francesca
auch Arthur Kurland, den abscheulichen Reporter von der Sun.
    »Würde mir
bitte irgendjemand mit Mutter helfen?«, fragte Bill erneut, der inzwischen vor
Anstrengung keuchte.
    Hart
kicherte und bot Francesca seinen Arm an. »Darf ich?« Sie schüttelte verneinend
den Kopf.
    Als Bragg der schwergewichtigen Henrietta
unter die Arme griff, konnte Francesca sehen, dass diese unter dem Schleier
rasch die Augen schloss. Francesca erstarrte. Henrietta Randall spielte die
Ohnmacht nur!
    Nach einer Weile stöhnte die Frau leise und gab vor, gerade erst
das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Bragg ließ sie los und trat beiseite.
    In diesem Moment kam Kurland auf ihn zu und zog einen Notizblock
aus seiner Brusttasche. »Miss Randall scheint keinen Zweifel daran zu haben,
wer ihren Vater ermordet hat«, sagte er. »Wurde Ihr Bruder schon offiziell
verhört, Commissioner? Hat er ein Alibi für den Mordabend? Ich glaube, er
befand sich auf Whites Party – aber das Opfer wurde doch schon früher am Abend
ermordet, nicht wahr?«
    »Kein
Kommentar«, erwiderte Bragg schroff.
    Francescas Magen zog sich zusammen. Kurlands Gesichtsausdruck
gefiel ihr gar nicht, und seine Fragen noch weniger. Und nun starrte der
Reporter der Sun Calder Hart an.
    »Darf ich Ihnen einige Fragen
stellen?«, fragte Kurland. »Nein.« Hart wandte sich brüsk ab.
    »Nun, vielleicht sollte ich dann wohl mit zwei gewissen jungen
Damen reden ... besser gesagt, mit zwei jungen Dirnen!«, sagte Kurland zu Harts
Rücken.
    Francesca erstarrte. Kurland wusste also
Bescheid. Er wusste, dass Harts Alibi erfunden war. Irgendwie musste er die Wahrheit
herausgefunden haben.
    Hart
wirbelte mit wutverzerrtem Gesicht herum, und Kurland wich unwillkürlich einen
Schritt zurück. »Sie können reden,

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