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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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ähnlich.«
    Francesca beschloss, diese Bemerkung zu
ignorieren.
    »Und wer war dieser Kerl, der wie ein Boxer
aussah?«
    Sie blinzelte. »Wie bitte?«
    »Sie wirken mit einem Mal so zerstreut,
Francesca. Offenbar sind Ihre Gedanken mit diesem Gentleman beschäftigt, der –
wenn ich das bemerken darf – einen etwas verrufenen Eindruck machte. Wer ist
er?«
    Eine Antwort blieb Francesca erspart, da
genau in diesem Moment eine Kirchenuhr ganz in der Nähe zur Mittagsstunde
schlug und sofort die Glocken überall in der Stadt mit einstimmten.
    Hart lachte. »Es bricht mir das Herz, dass Sie mich so uninteressant
finden«, sagte er. »Lassen Sie uns hineingehen; der Gottesdienst muss jeden
Moment beginnen.«
    Sie hakte sich bei ihm ein – erleichtert, dass er sie nicht weiter
nach Anthony ausfragte –, und sie machten sich auf den Weg zur Treppe. »Warum
sind Sie hergekommen, Hart? Was ist der wirkliche Grund?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich wollte diese Leute wissen
lassen, dass sie mich nicht ausschließen können.«
    »Ich glaube, dass Sie hier sind, um den Tod Ihres Vaters zu betrauern«,
erwiderte sie.
    »Sie scheinen eine ausgeprägte romantische Ader zu besitzen«,
sagte er beinahe liebevoll. Dann blieb er unvermittelt stehen, und notgedrungen
verharrte auch sie.
    Als sie seinem Blick folgte, sah sie, dass Neil auf sie zumarschiert
kam. Sie starrte ihren Schwager an, und ihr Herzschlag schien für einen Moment
auszusetzen.
    Montrose war in einem elenden Zustand und sah
aus, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Er war unrasiert und trug einen
zerknitterten Anzug, wodurch er unglaublich zügellos wirkte, wie ein Mann, der
ein ausschweifendes Leben führte. Francesca vermutete, dass Montrose auf der
Suche nach ihr war – er musste wohl bei ihr zu Hause gewesen sein und dort
erfahren haben, dass sie Randalls Beerdigung besuchte. Aber warum war er hier?
Ob Connie am Abend zuvor doch nicht nach Hause zurückgekehrt war? Oder war sie
zurückgekehrt und die Dinge hatten sich verschlimmert, statt besser zu werden?
    »Was mag es wohl damit auf sich haben?«,
murmelte Hart.
    Francesca erstarrte und ließ seinen Arm los.
»Calder, ich muss mit Neil sprechen. Ich komme so bald wie möglich nach«, sagte
sie.
    Hart folgte ihrem Blick. »Sind Sie sicher, dass Sie allein mit
Ihrem Schwager sprechen wollen? Es scheint schlimm um ihn zu stehen. Was ist
nur mit ihm los?«
    Francesca biss sich auf die Unterlippe. »Ich habe keine Ahnung«,
log sie.
    Hart warf ihr einen Blick zu und schritt kopfschüttelnd davon.
Offenbar hatte er sie durchschaut. Francesca holte tief Luft und blickte ihrem
Schwager in die Augen. Keine Frage, er war verzweifelt. »Offenbar bist du auf
der Suche nach mir«, sagte sie, als er vor ihr stand.
    »Ja, das bin ich«, erwiderte er grimmig.
    Francesca begann unwillkürlich zu zittern. Sie sah, dass Hart auf
der Kirchentreppe stehen geblieben war und sich in aller Ruhe eine Zigarette
rollte. Offenbar wollte er ihrem Gespräch mit Neil lauschen. Sie trat einen
Schritt näher auf ihren Schwager zu. »Was ist los? Es ist etwas mit Connie,
nicht wahr? Geht es ihr gut?«, fragte sie leise.
    »Woher soll ich wissen, ob es ihr gut geht, wo ich sie doch schon
zwei Tage nicht mehr gesehen habe?«, gab er mit zitternder Stimme zurück.
    Francesca wurde kreidebleich. »Ist Connie etwa nicht nach Hause
zurückgekommen?«, fragte sie entgeistert.
    »Nein, das ist sie nicht! Weißt du, wo sie steckt? Hast du sie
gesehen?«, fragte er.
    Sie starrte ihn fassungslos an. Warum war Connie nicht zu Neil
zurückgekehrt? Am Abend zuvor hatte sie doch noch gesagt, dass sie es tun
würde!
    »Francesca, ich bin hier, um dich um Hilfe zu bitten. Da du dich
als Privatdetektivin versuchst, möchte ich dich bitten, meine Frau zu finden,
bevor ein noch größerer Schaden angerichtet wird.« Neils türkisfarbene Augen
wichen nicht von ihr.
    »Ich habe sie gestern Abend gesehen. Sie ist bei Beth Anne
untergekommen.«
    Auf seinem Gesicht spiegelte sich Erleichterung wider. »Und die
Mädchen?«
    »Es geht ihnen gut.« Francesca biss sich auf die Lippe. Sie wusste
nicht recht, was sie sagen sollte.
    Mit einem Mal wurde Neil wütend. »Warum macht sie das? Will sie
etwa, dass die ganze Stadt von unserer Situation erfährt? Möchte sie mich
damit bloßstellen? Wir haben Besucher gehabt, Francesca, und ich habe ihnen
gesagt, dass sich Connie nicht wohl fühlt und im Bett liegt. Aber sehr bald
schon werden alle wissen, dass sie mich

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