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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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die deine
Anstellung betreffen. Aber jetzt läufst du erst einmal zum Commissioner und
erzählst ihm, was geschehen ist. Sollte er nicht da sein, erzähle es Peter,
seinem Butler.« Sie zögerte und blickte auf die Leiche auf dem Boden. Großer
Gott, sie würde allein mit dem Toten zurückbleiben, während Joel fort war.
Welch ein unbehaglicher Gedanke!
    Aber Miss de Labouche war ja oben; sie wäre also gar nicht
wirklich allein.
    »Und beeil dich!«, fügte Francesca hinzu.
    »Mach ich«, sagte Joel und wandte sich zum
Gehen.
    »Warte!« Sie hielt ihn an der Schulter zurück. »Weißt du überhaupt,
wohin du gehen musst?«
    Joel grinste sie an. »Klar doch. Madison
Ecke Twenty-fourth Street.«
    Sie starrte ihn verblüfft an. »Woher weißt du,
wo Bragg wohnt?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das weiß doch jeder. Ist kein
Geheimnis. Keine Sorge, bin wie der Blitz wieder da«, gab er zurück und eilte
davon.
    Francesca stand bewegungslos da und beobachtete, wie er das Haus
verließ. Plötzlich fühlte sie sich furchtbar allein.
    Es war so still im Haus, dass sie das Ticken
der Uhr auf dem Kaminsims hören konnte. Zudem hatte sie das Gefühl, als ob der
Tote seine Augen auf ihren Rücken gerichtet hätte, dabei wusste sie natürlich
genau, dass er nicht mehr unter den Lebenden weilte.
    Francesca hastete den schwach beleuchteten
Flur entlang – wäre er doch nur etwas heller! –, froh, das Zimmer mit der
Leiche verlassen zu können, und vergewisserte sich, dass die Haustür
geschlossen war. Daraufhin fühlte sie sich bereits etwas besser. Dann öffnete
sie die einzige andere Tür, die – abgesehen von der Salontür – vom Flur abging,
einen Spaltbreit und blickte in ein kleines Esszimmer. Es lag im Dunkeln, und
Francesca vermochte nur vage einen Esstisch und vier Stühle, ein Blumengesteck
und eine Anrichte mit allerlei Nippes darauf auszumachen. Auf der anderen
Seite des kleinen Raums musste sich die Küche befinden. Francesca zögerte.
    Falls es eine Tür gab, die von der Küche nach draußen führte, so
sollte sie überprüfen, ob diese verschlossen war. Francesca spürte, dass sie nervös
wurde. Immerhin bewachte sie die Leiche eines Mannes, der weniger als fünf
Stunden zuvor ermordet worden war.
    Mit der Hand an der Klinke der Esszimmertür
blickte Francesca sich zu der Treppe um. »Miss de Labouche?«, rief sie nach
oben.
    Keine Antwort.
    »Georgette?«, versuchte sie es wieder, doch mit ebenso wenig
Erfolg.
    Francesca schaute über die Schulter in den Salon zurück, wo noch
immer der Tote in der Blutlache auf dem Boden lag. Ihre Nervosität wuchs.
    Dann atmete sie tief durch und hastete durch
das kleine Esszimmer in die Küche. Dabei versuchte sie nicht daran zu denken,
dass sich Pauls Mörder möglicherweise noch im Haus befinden konnte. Es gab kein
elektrisches Licht, und so dauerte es einen Moment, bis Francesca eine
Gaslampe entzündet hatte. Sie blickte sich in der Küche um und stellte fest,
dass es in der Tat eine Hintertür gab, die aber verschlossen war.
    Als Francesca gerade vor Erleichterung seufzen wollte, hörte sie
plötzlich ein Geräusch.
    Instinktiv löschte sie das Licht wieder und ging neben der Tür,
die ins Esszimmer führte, in die Hocke. Die Tür vom Esszimmer zum Flur hatte
sie nicht geschlossen, sodass sie einen Teil des Flurs sehen konnte.
    Wieder vernahm sie ein Geräusch, und dieses Mal war sie sich
sicher, dass es die Haustür war, die gerade vorsichtig geschlossen wurde.
    Francesca, die mittlerweile vor Aufregung
schwitzte, kauerte sich unwillkürlich ganz klein zusammen. Joel war erst seit ungefähr
fünf Minuten fort, also konnte er auf keinen Fall schon wieder zurück sein – ob
allein oder mit Bragg –, und außerdem hätten die beiden bestimmt geklopft.
    Als sie das Knarren der Dielenbretter vernahm, begann sie erneut
zu zittern.
    Irgendjemand schien das Haus betreten zu haben
und war jetzt im Flur. Und derjenige war offenbar im Besitz eines Schlüssels.
    Francesca hörte leise Schritte.
    Obwohl sie vor Angst beinahe ohnmächtig wurde, wollte sie
unbedingt herausfinden, wer der Eindringling war. Vorsichtig spähte sie um den
Türpfosten der Küchentür herum und zur Esszimmertür, gerade rechtzeitig, um die
Silhouette eines Mannes zu erblicken, der den Flur entlangschritt.
    Francesca wich zurück. Sie hörte, wie der Mann
stehen blieb und einen kaum hörbaren Fluch ausstieß. Dann blieb es für einen
Moment still. Ob der Mann wohl gerade den Toten anstarrte?
    Dann

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