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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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hoffen, dass sie
damit nicht die Arbeit der Polizei behinderte, wie Bragg es ihr schon einmal
vorgeworfen hatte. Dann stand sie auf und trat von der Leiche zurück. In diesem
Augenblick kam auch schon Bragg zur Tür hereingestürzt.
    Er blieb wie angewurzelt stehen und blickte zuerst Francesca und
dann die Leiche an. Sein Gesichtsausdruck spiegelte eine Mischung aus Wut und Resignation
wider.
    »Da ist der Kerl«, sagte Joel fröhlich,
drückte sich an Bragg vorbei und blieb zwischen Francesca und dem Toten stehen.
Er deutete auf die Leiche. »Kalt wie 'ne Hundeschnauze.« Er grinste.
    Braggs persönlicher Dienstbote Peter, ein großer,
kräftiger Kerl, stand hinter dem Commissioner. Er war knapp zwei Meter groß,
wog wohl an die hundertzehn Kilogramm und glich eher einer Leibwache als einem
Kammerdiener. Francesca war bereits früher zu dem Schluss gelangt, dass
er ein Alleskönner war.
    Ihr Blick
begegnete Braggs.
    »Ich kann
das erklären«, sagte Francesca rasch.
    Bragg presste die Lippen aufeinander. Sein Gesicht hatte einen
harten, gefährlichen Ausdruck angenommen. »Und es ist gewiss eine sehr gute
Erklärung«, sagte er schließlich. »Daran hege ich nicht den geringsten
Zweifel.«

Kapitel 4
    Sie starrte
ihn wie hypnotisiert an. »Ich warte, Francesca«, sagte er leise, und in diesem
Moment klang die für ihn so typische, schleppende Sprechweise irgendwie
bedrohlich. »Ich warte auf eine plausible Erklärung. Es würde mich wirklich
interessieren, wie Sie in dieses Haus, neben diese Leiche geraten sind.« Seine
funkelnden Augen ließen endlich von ihr ab und wandten sich Paul Randall zu.
»Die Leiche eines Mannes, der noch gar nicht so lange tot ist, wie mir
scheint.«
    »Es gibt eine ganze einfache und auch sehr einleuchtende Erklärung
dafür!«, rief sie. Braggs kühles Auftreten flößte ihr Angst ein. War es in
diesem Salon wirklich so warm, oder kam es ihr nur so vor? Am liebsten hätte
sie sich Luft zugefächelt. Er drehte sich zu Peter um, als habe er sie gar
nicht gehört. »Treiben Sie einen Streifenpolizisten auf und setzen Sie sich mit
dem Polizeipräsidium in Verbindung. Ich will mindestens einen Beamten hier am
Tatort haben. Und Kennedy soll im Flur warten«, sagte er mit zunehmend scharfem
Tonfall, woraufhin der große Mann nickte und mit einem unwilligen Joel im
Schlepptau verschwand.
    Francesca war instinktiv ein Stück zurückgewichen, während Bragg
sprach. Er war ganz offensichtlich wütend, und sie war keine Närrin – sie
wusste, dass seine Wut weniger damit zu tun hatte, dass man ihn mitten in der
Nacht aus dem Bett geholt hatte, als vielmehr damit, dass er Francesca am
Tatort vorgefunden hatte. Sie fühlte sich, als sähe sie einen Tornado auf sich
zukommen.
    War er nun besorgt um sie, oder regte er sich lediglich über sie
auf?
    Er warf ihr einen ausgesprochen finsteren
Blick zu, trat auf die Leiche zu, hockte sich daneben und betrachtete die
Kopfwunde. »Ich warte, Francesca«, wiederholte er, ohne aufzublicken. »Also
gut!« Sie warf die Hände in die Luft. »Als ich aus dem Rooftop Garden kam,
drückte mir eine ziemlich verzweifelt wirkende Frau eine Visitenkarte in die
Hand, auf der sie mich um Hilfe bat. Da ich mit meinen Eltern dort war, konnte
ich die Zeilen erst lesen, als ich zu Hause angekommen war. Ihr Name ist
Georgette de Labouche, und sie wohnt hier. Die Nachricht war recht deutlich:
Sie bat mich, noch heute Abend hierher zu kommen.«
    Bragg hatte Randall ohne große Mühe die Geldbörse
aus der Hosentasche gezogen und stand nun da und blickte hinein. »Also haben
Sie sich zu mitternächtlicher Stunde aus dem Haus Ihrer Eltern geschlichen, um
sich mit einer Fremden zu treffen, bloß, weil diese Sie darum gebeten hat?« Er
zog die Visitenkarten aus der Börse und starrte sie an. Für einen kurzen
Moment veränderte sich sein Gesichtsausdruck, aber Francesca vermochte das
Aufblitzen in seinen goldbraunen Augen nicht zu ergründen.
    »Die Botschaft klang verzweifelt, Bragg«, erwiderte sie nervös.
»Hätte ich ihr da etwa ihre Bitte abschlagen sollen?«
    Er wandte sich ihr zu. »Ehrlich gesagt hätten Sie genau das tun
sollen! Ist es Ihnen denn nie in den Sinn gekommen, dass es sich um eine Falle
handeln könnte? Und wo steckt diese Miss de Labouche überhaupt?«
    »Sie ist oben, und ja, natürlich ist mir
diese unerfreuliche – wenn auch meiner Ansicht nach abwegige – Möglichkeit in den Sinn
gekommen.«
    »Haben Sie irgendetwas angefasst, Francesca?«, fragte Bragg

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