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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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und
betrachtete die Geldbörse von allen Seiten.
    Sie konnte nur hoffen, dass er die Blutflecke nicht bemerken
würde. »Nein.« Ihre Wangen brannten.
    »Da ist Blut auf Ihren Schuhen. Und Blut auf
der Börse«, sagte er mit ruhiger Stimme, doch sein Blick schien sie zu durchbohren.
    Francesca verzog das Gesicht und wusste im
ersten Moment nicht, was sie sagen oder tun sollte. Sie log nicht gern, doch
sie konnte es auch nicht leiden, auf diese Weise vorgeführt zu werden.
    Er wartete scheinbar geduldig.
    »Ja!«, rief sie schließlich. »Natürlich habe ich einen Blick in
seine Geldbörse geworfen!« Sollte sie ihm auch gestehen, dass sie Calder Harts
Visitenkarte herausgenommen hatte? Aber das war ihre beste Spur!
    »Es ist ein schweres Vergehen, die Arbeit der Polizei zu behindern«,
sagte Bragg, wobei seine Stimme nicht mehr ganz so geduldig klang.
    »Ich weiß, und es tut mir ja auch Leid, aber nachdem dieser
Eindringling hier war, konnte ich einfach nicht anders!«
    »Ein Eindringling?«, fragte Bragg mit scharfer
Stimme.
    Francesca nickte eifrig. »Kurz nachdem Joel
gegangen war, hat jemand das Haus betreten, Bragg. Es war ein Mann. Ich habe
ihn nicht richtig sehen können, da ich mich in der Küche versteckt hatte, wo
ich gerade überprüfen wollte, ob es eine Hintertür gibt und ob sie verschlossen
ist. Aber er ist auf jeden Fall den Flur entlanggegangen, hat die Leiche
gesehen, hat bis auf einen leisen Fluch kein Wort gesagt und ist wieder verschwunden.
Einfach so.« Sie hatte so schnell gesprochen, dass sie jetzt ganz atemlos war.
    »Himmel noch mal!«, stieß Bragg hervor. Er knallte die Geldbörse
auf den kleinen Tisch vor dem Sofa, trat auf Francesca zu und baute sich vor
ihr auf. »Was, wenn das der Mörder gewesen ist? Meine Güte, Francesca, warum
müssen Sie sich bloß immer wieder in Gefahr bringen?«
    Sie blickte ihn mit großen Augen an. Seine
Nähe führte dazu, dass die Anspannung in ihrem Inneren wuchs. »Wieso sollte Sie
das kümmern?«, hörte sie sich sagen und wünschte sich sofort, sie könne ihre
Worte zurücknehmen.
    »Wie bitte?« Er starrte sie entgeistert an.
»Wieso mich das kümmern sollte? Sie sind schließlich eine Freundin, und ich
verspüre nicht das Bedürfnis, auf Ihre Beerdigung zu gehen!«
    Bei dem letzten Satz war seine Stimme immer
lauter geworden, bis er die letzten Worte beinahe herausgeschrien hatte. »Da
lasse ich Sie bei einem orgiastischen Spektakel zurück – was an sich schon
schlimm genug ist –, und was tun Sie? Sie landen im Haus irgendeiner Fremden
neben einer Leiche! Eines Tages werden Sie einmal einen bedauernswerten Mann
um den Verstand bringen, weil er sich so um sie sorgt! «
    In diesem Moment schoss Francesca durch den Kopf, dass er einige
Stunden zuvor ihre Verabredung für den folgenden Tag abgesagt hatte. Ihre
Brauen wanderten in die Höhe. »Nun, zumindest besteht ja nicht die Gefahr,
dass Sie dieser Mann sein könnten.«
    Bragg blinzelte. »Wie bitte?«
    »Schon gut«, murmelte sie und wandte sich ab.
    Aber er packte sie am Arm. »Nein, ich möchte wissen, was diese
Bemerkung zu bedeuten hat. Und zwar auf der Stelle!«
    Sie drehte sich wieder zu ihm um. »Sie behandeln mich recht
unsanft, Commissioner.«
    Er ließ sie sofort los. »Verzeihen Sie. Aber
ich war eigentlich davon ausgegangen, dass Sie nun, da die Burton-Entführung
aufgeklärt ist, wieder ein normales Leben führen würden.« Er schüttelte den
Kopf. »Wie ich sehe, habe ich mich getäuscht. «
    »Sie sollten mich eigentlich besser kennen, Bragg«, erwiderte sie
leise.
    Er starrte sie nur an.
    Dann fuhr sie fort: »Mit Ihnen
ist es auch nicht immer leicht.« Verwunderung schlich sich in seinen Blick.
»Wie darf ich das nun wieder verstehen?«, fragte er und verschränkte die Arme
vor seiner breiten Brust.
    »Nun, wenn man einen ganzen Tag auf ein
bestimmtes Ereignis hin ausrichtet und dieses Ereignis dann plötzlich nicht
stattfindet, dann ist das ziemlich lästig, finden Sie nicht auch?«, fragte sie
in zuckersüßem Tonfall und lächelte ihn unschuldig an.
    Er stemmte die Hände in die Hüften. »Verstehe.
Jetzt begreife ich, warum Sie so schlecht gelaunt sind. Sie sind wütend, weil
ich morgen nicht diesen Ausflug mit Ihnen unternehmen kann. Typisch Frau! « Ein
Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    »Von wegen typisch Frau! Ich habe bereits andere Pläne gemacht,
vielen Dank auch.«
    »Oh, wollen Sie etwa die Bibliothek besuchen, um zu lernen? Damit
Sie sich wieder selbst

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