Brennen Muss Salem
Fenster beim Fahrersitz. »Die Schlüssel stecken«, rief er zurück.
Ben ging auf den Wagen zu, und sein Fuß stieß an etwas Hartes. Im Straßenstaub lag ein Revolver. Ben bückte sich und betrachtete die Waffe. Sie sah nach einem Polizeirevolver aus.
»Wem gehört der Revolver?« fragte Mark. Er hielt Susans Schlüssel in der Hand.
»Weiß nicht.« Ben sicherte die Waffe und steckte sie ein.
Mark gab ihm die Autoschlüssel, und wie im Traum ging Ben auf das Auto zu. Seine Hände zitterten, und er mußte zweimal ansetzen, bevor er den Kofferraum aufsperren konnte.
Gemeinsam sahen Ben und Mark hinein. Ein Reserverad, ein Wagenheber, sonst nichts. Ben atmete tief aus.
»Und jetzt?« fragte Mark.
Einen Augenblick lang war Ben unfähig, zu antworten. Als er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte, sagte er: »Wir werden einen Freund von mir aufsuchen, der im Spital liegt. Matt Burke. Er hat sich mit Vampiren beschäftigt.«
Die Dringlichkeit in den Augen des Jungen war nicht gewichen. »Glaubst du mir jetzt?«
»Ja«, sagte Ben. Der Klang des Wortes schien es zu bestätigen und ihm Gewicht zu verleihen. »Ja, ich glaube dir.«
»Mr. Burke ist von der Oberschule, nicht wahr? Weiß er davon?«
»Ja. Und auch der Arzt.«
»Doktor Cody?«
»Ja.«
Während sie sprachen, blickten beide auf das Auto, als wäre es das Relikt irgendeines dunklen verlorenen Rennens, ein Wrack, das sie in dem sonnenbeschienenen Wald gefunden hatten. Der Kofferraum klaffte wie ein offener Mund, und Ben schlug ihn zu; der dumpfe Ton fand ein Echo in Bens Herz.
»Und wenn wir mit Burke gesprochen haben«, sagte Ben,
»gehen wir zum Marstenhaus und erledigen den Hurensohn, der das getan hat.«
Mark sah Ben bewegungslos an. »Das wird nicht so einfach sein, wie du denkst. Susan wird auch dort sein. Sie gehört jetzt ihm.«
»Er wird den Tag verwünschen, an dem er Salem's Lot betreten hat«, sagte Ben leise. »Komm.«
Um halb zehn Uhr kamen sie ins Spital. Jimmy Cody war bei Matt. Er sah Ben ernst an, dann wanderten seine Augen erstaunt zu Mark Petrie.
»Ich habe schlechte Nachrichten für dich, Ben. Sue Norton ist verschwunden.«
»Sie ist ein Vampir«, sagte Ben tonlos.
»Bist du dessen sicher?« fragte Jimmy scharf.
Ben wies mit dem Finger auf Mark Petrie und stellte ihn vor.
»Mark hatte in der Samstagnacht einen Besuch von Danny Glick. Alles andere wird er euch selbst erzählen.«
Mark erzählte vom Anfang bis zum Ende, so wie er vorher Ben seine Geschichte erzählt hatte.
Als Mark geendet hatte, sagte Matt: »Ben, ich kann mit Worten nicht ausdrücken, wie leid du mir tust.«
»Wenn du willst, kann ich dir etwas verschreiben«, sagte Jimmy.
»Ich weiß, was für eine Medizin ich brauche, Jimmy. Heute noch werde ich mit diesem Barlow abrechnen. Jetzt. Bevor es dunkel wird.«
»Gut«, sagte Jimmy. »Ich habe alle meine Besuche abgesagt.
Und ich habe im Büro des Sheriffs angerufen. McCaslin ist ebenfalls verschwunden.«
»Vielleicht ist das die Erklärung«, sagte Ben, nahm den Revolver aus der Tasche und legte ihn auf Matts Nachttisch. Die Waffe sah seltsam und fehl am Platze aus in dem Krankenzimmer.
»Woher hast du ihn?« fragte Jimmy.
»Ich fand ihn bei Susans Auto.«
»Dann kann ich das weitere erraten. Nachdem McCaslin uns verlassen hatte, ging er zu den Nortons. Er hörte, daß man Susan vermisse, und erhielt die Autonummer ihres Wagens. Er fuhr auf der Suche nach Susan durch die abgelegenen Straßen und -«
Stille. Niemand mußte etwas hinzufügen.
»Der Müllabfuhrplatz ist immer noch geschlossen. Eine Menge alter Leute hat sich bereits darüber beklagt. Seit einer Woche hat kein Mensch mehr Dud Rogers gesehen.«
Sie sahen einander düster an.
»Ich sprach gestern abend mit Pater Callahan«, sagte Matt.
»Er ist bereit, mitzukommen, vorausgesetzt, daß ihr beide und natürlich auch Mark zuerst zu dem neuen Geschäft geht und mit Straker sprecht.«
»Ich glaube nicht, daß Straker heute mit irgend jemandem sprechen wird«, sagte Mark ruhig.
»Was haben Sie über die beiden herausgefunden?« Jimmy wandte sich an Matt. »Irgend etwas Brauchbares?«
»Nun, ich glaube, ich habe das Puzzle ein wenig weitergebracht. Straker ist vermutlich der menschliche Wachhund und Leibwächter dieses Wesens. Er muß schon lange vor Barlows Erscheinen in der Stadt gewesen sein. Es galt, bestimmte Riten auszuführen, um den dunklen Götzen zu besänftigen. Wissen Sie, sogar Barlow hat nämlich einen Herrn.« Matt sah
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