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Brennende Fesseln

Brennende Fesseln

Titel: Brennende Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Reese
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bewegungslos da.
    M. steht auf, löst die Scheide von seinem Gürtel, schiebt das Messer hinein und legt sie auf den Tisch. Er zieht seine Jeans
und die Unterhose aus, behält aber die schwarze Kapuze, das Nietenarmband und die fingerlosen Handschuhe an. Mit erigiertem Penis kommt er auf mich zu, greift nach dem Schlüssel auf dem Tisch und öffnet die Handschellen.
    Ich bin frei. Das ist so schnell gegangen, daß ich vor Verblüffung einen Moment lang sprachlos bin. Ich lasse meine Arme sinken, reibe sie heftig, massiere die Starre und den Schmerz heraus. Ich kann meine Gefühle nicht in Worte fassen. Ich massiere weiter an meinen Armen herum, weil ich dadurch ein wenig Zeit gewinne, das Ganze zu verarbeiten. Als ich spüre, daß mir schon wieder Tränen in die Augen steigen, dränge ich sie blinzelnd zurück.
    »Du verdammter Bastard!« sage ich und versuche mich aufzusetzen.
    Er schiebt mich zurück aufs Bett und hält meine Arme fest. »Habe ich dir angst gemacht?« fragt er höhnisch. Verzweifelt versuche ich hochzukommen, aber er ist zu stark. Meine Arme sind immer noch wund und schwach.
    »Wehr dich nicht, Nora«, sagt er und lacht. »Das steigert bloß meine Erregung.« Er versucht mich zu küssen, aber ich drehe den Kopf zur Seite. Er steht auf.
    »Soll ich dir die Handschellen wieder anlegen?«
    Ich bleibe reglos liegen und starre ihn wütend an. Drohend steht er über mir. Sein Penis ist so hart, daß er kerzengerade vorragt, ein Anblick von barbarischer, fast urzeitlicher Intensität. Die schwarze Kapuze, die er immer noch auf dem Kopf trägt, läßt ihn zugleich fremd und vertraut wirken.
     
    Wir haben gefickt. Ich weiß nicht, warum – ich bin immer noch wütend über das, was er getan hat. Ich muß krank oder pervers sein. Wir liegen auf dem schmalen Bett, ohne uns zu umarmen. Trotzdem berühren sich unsere Körper. M. nimmt die Kapuze ab und läßt sie auf den Boden fallen.

    »Heute war ich in Sacramento Mittagessen«, sagt er. »Im Paragary’s. Bevor du gekommen bist.«
    Ich frage mich, warum er mir das erzählt. »Es war leichtsinnig von dir, mich mit den brennenden Kerzen allein zu lassen«, sage ich.
    Er wechselt das Thema. »Das sieht schön aus«, sagt er und berührt die roten Flecken auf meinem Bauch. Meine Haut ist mit runden Brandmalen gesprenkelt. Es sind nicht viele – die meiste Zeit hat M. die Kerze so hoch gehalten, daß sich das Wachs leicht abkühlen konnte, so daß es zwar brannte, die Haut aber nicht versengte –, aber sie sind häßlich und schmerzhaft.
    »Es gefällt mir, meine Zeichen auf dir zu sehen«, sagt er und fährt sie mit dem Finger nach. »Dreh dich um – ich will mein Werk auf deinem Hintern bewundern.«
    Ich rolle mich auf den Bauch. M. lächelt zufrieden. »Blutet es?« frage ich; ich bin sicher, daß die Haut unter den Schlägen aufgeplatzt ist.
    »Kein bißchen«, antwortet er.
    »Es fühlt sich aber so an.«
    »Nein – aber du hast ein paar schöne rote Striemen. Ich hätte noch viel härter mit dir umspringen können.«
    »Es hat mir keinen Spaß gemacht.«
    »Das sollte es auch nicht. Ziel dieser Schläge war Bestrafung, nicht Lust – besser, du lernst den Unterschied.« Er beugt sich über mich und küßt meinen Hintern. »Ich genieße es, dich zu brandmarken«, sagt er. Dann fügt er hinzu: »Aber die Wunden werden in ein paar Tagen verheilen, spätestens in einer Woche. Es werden keine Narben zurückbleiben. Habe ich dir nicht gesagt, daß ich dir nie wirklichen Schaden zufügen würde? Du hättest dich an mein Versprechen erinnern sollen. Dann hättest du dich nicht so zu fürchten brauchen. Du hättest gewußt, daß alles nur ein Spiel ist.«
    Stirnrunzelnd drehe ich mich auf den Rücken. Ich glaube
nicht, daß M. in der Lage ist, ein Versprechen zu halten, und wenn es um mein Leben geht, traue ich ihm schon gar nicht. »Es war kein Spiel«, sage ich. »Du hast mir wirklich weh getan.«
    M. sagt: »Du weißt doch gar nicht, was das heißt – aber du wirst es erfahren. Bald.«
    Ich verschränke die Arme vor der Brust. Ein paar von den Kerzen sind heruntergebrannt, und es ist jetzt viel dunkler im Raum. Das Schwert an der Wand funkelt im matten Kerzenschein. »Warum hast du das Schwert deines Vaters hier aufgehängt?« frage ich.
    M. lächelt. »Ich dachte mir, daß dir das gefallen würde. Es dient bloß der Atmosphäre. Es soll dazu beitragen, das angemessene Klima der Angst zu schaffen. Das gehört zum Spiel.«
    »Und was ist mit der

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