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Brennende Fesseln

Brennende Fesseln

Titel: Brennende Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Reese
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ich meine Füße in hohe schwarze Stöckelschuhe. Ich gehe in M.s Bad und lege Make-up auf. Als ich fertig bin, werfe ich einen Blick in den großen Spiegel: Mein Bauch ist flach, meine Oberschenkel sind fest. Ich sehe gut aus. Abgesehen von dem knallroten Lippenstift, trage ich nur Schwarz, vom Scheitel bis zur Sohle. So wird M. mich in Erinnerung behalten: als seine Sexsklavin in schwarzem Vinyl.
    Ich kehre ins Erziehungszimmer zurück und zünde noch mehr Kerzen an. Sie flackern überall, auf sämtlichen Tischen, auf den Pappschachteln, auf dem Boden, und sie erfüllen den ganzen Raum mit Licht, genug Licht, um mit dem Camcorder gute Aufnahmen machen zu können. Ich lege das Video von Franny in den Recorder ein und vergewissere mich, daß eine Kassette im Camcorder ist.
    Ich gehe in die Küche und schenke uns beiden ein Glas Rotwein ein. Ich überlege, wie viele Schlaftabletten ich ihm ins Glas tun soll, und entscheide mich schließlich für eine einzige.
Er soll nur schläfrig werden, nicht ohnmächtig. Ich breche die Kapsel auseinander und rühre das Pulver in den Wein. Dann schreibe ich ihm einen Zettel und lege ihn auf den Tisch. »Ich bin im Erziehungszimmer, Meister, und warte auf Dich.« Ich nehme die Weingläser und kehre zurück ins hintere Schlafzimmer. Im Kerzenlicht leuchtet der Raum bernsteinfarben. Alles ist bereit. Ich stelle M.s Glas auf den Tisch neben dem Bett, gleich neben den Schlüssel für die Handschellen. Dann lege ich mich aufs Bett, nippe an meinem Wein und warte.
    Um halb vier höre ich M. an der Haustür. Der Türknauf dreht sich klickend, die Tür schwingt auf. Jetzt steht er in der Diele. Wahrscheinlich hat er seine braune Aktentasche dabei. Mein Wagen steht in der Auffahrt, er weiß also, daß ich hier bin. Er zieht die Tür hinter sich zu. Ich höre, wie sie sich mit einem sanften, schabenden Geräusch schließt. Dann höre ich Schritte. Er wird als erstes ins Arbeitszimmer gehen, seine Aktentasche abstellen und einen sehnsuchtsvollen Blick zum Flügel hinüberwerfen. Am liebsten würde er sich sofort hinsetzen und ein, zwei Stunden spielen, wie er es normalerweise tut, wenn er aus der Uni kommt, aber vorher wird er nach mir sehen. M. ist so berechenbar. Er wird seine Jacke ausziehen, seine Krawatte abnehmen und dann in die Küche gehen, um sich etwas zu trinken zu holen. Dort wird er meinen Zettel finden und mißmutig die Stirn runzeln. Er hatte vor, auf dem Flügel zu spielen, nicht auf mir. Er wird den Zettel noch einmal lesen, er wird sich vorstellen, wie ich im Erziehungszimmer liege, mit Handschellen an die Wand gekettet, und die Lust wird siegen. Er wird zu mir kommen.
    Ich höre ihn durchs Haus gehen und den Gang herunterkommen. Wortlos steht er in der Tür und sieht mich an. Beim Anblick meines schwarzen BHs und des G-Strings zieht er anerkennend eine Augenbraue hoch. Er lehnt sich lässig gegen den Türrahmen und lockert mit einer Hand seine Krawatte – was die Krawatte betrifft, habe ich mich getäuscht, aber seine
Jacke hat er bereits ausgezogen. Er trägt eine dunkle Hose, dazu ein blaßlila Hemd und eine gemusterte Krawatte aus italienischer Seide. Selbst wenn er angezogen ist, sieht man, daß er schlank und muskulös ist. Die Kleidung schmiegt sich wie angegossen an seinen gut erhaltenen neunundvierzigjährigen Körper. Er ist schlank, sinnlich – und tödlich.
    »Ich habe mir gedacht, wir könnten ein bißchen spielen«, sage ich und nippe an meinem Wein. »Ich war unartig und muß bestraft werden.«
    Langsam rollt M. seine Hemdsärmel hoch. Den Blick auf meinen Körper gerichtet, betritt er den Raum. Seine Mundwinkel verziehen sich zu einem lasziven Lächeln. Er nimmt das Weinglas vom Tisch, trinkt einen Schluck und starrt mich weiter an. Er nimmt noch einen Schluck, setzt sich neben mich und läßt seine Hand über mein Bein gleiten, die nackte Haut meines Oberschenkels, den Netzstrumpf.
    »Wie unartig?« fragt er.
    »Sehr«, antworte ich. »Ich muß ausgepeitscht werden.« Ich setze mich auf. »Aber erst möchte ich es dir mit dem Mund besorgen.« Ich gleite vom Bett. M. packt meine Hand.
    »Wo willst du hin?« fragt er.
    »Nirgendwohin. Ich wollte bloß den Platz mit dir tauschen. Ich möchte, daß du dich hinlegst, damit ich dir einen blasen kann.«
    »Habe ich dir gesagt, daß du dich bewegen sollst?«
    »Nein.«
    Er stellt das Weinglas auf den Tisch und zieht mich auf seinen Schoß. Er hält noch immer mein Handgelenk umklammert. »Vielleicht möchte ich

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