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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Schon allein die Vorstellung, wie ihr Gatte ganz in Weiß mit einem kleinen, mit Netz bespannten Schläger herumhüpfte! Sie schluckte die Pilze hinunter. »Das klingt nach ein paar ganz reizenden Ideen, mein Liebling«, sagte sie, ohne eine Miene zu verziehen, dafür aber mit leuchtend funkelnden Augen. »Hast du auch schon Golf in Betracht gezogen? Äußerst geeignet für jemanden mit deiner Abstammung und deinem Gefühl für Stil.«
    Conall starrte sie finster an, doch um seine Lippen spielte der Hauch eines Lächelns. »Aber, aber, Weib. Kein Grund für solch unverhohlene Beleidigungen.«
    Alexia war sich nicht ganz sicher, ob sie ihn beleidigt hatte, indem sie ihm das Golfspiel als mögliches sportliches Betätigungsfeld vorgeschlagen hatte, oder damit den Golfsport in Verruf brachte.
    Lady Kingair lauschte dieser kleinen Nebenhandlung mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu. »Meine Güte, mir kam zu Ohren, das bei euch wär ’ne Liebesheirat gewesen, aber ich konnt es mir nich’ vorstellen!«
    Lady Maccon schnaubte. »Warum sollte ihn irgendwer sonst heiraten wollen?«
    »Oder sie«, meinte Lord Maccon zustimmend.
    Etwas in ihrem Augenwinkel erregte Alexias Aufmerksamkeit. Etwas Kleines, sich Bewegendes neben der Tür. Neugierig stand sie auf und ging hin, um nachzusehen.
    Dann quiekte sie auf höchst Alexia-untypische Weise auf und sprang entsetzt zurück. Lord Maccon eilte mit einem Satz zu ihr.
    Anklagend sah Lady Maccon ihre Ur-Ur-was-auch-immer-Schwiegertochter an. »Kakerlaken!«, rief sie, zu entsetzt, um sich weiter an das Gebot der Höflichkeit zu halten, das ihr vorschrieb, den schmuddeligen Zustand der Behausung nicht zu erwähnen. »Warum haben Sie Kakerlaken in Ihrer Burg?«
    Ausgesprochen geistesgegenwärtig zog Lord Maccon seinen Schuh aus, um das empörende Insekt zu erschlagen. Er hielt inne, besah es sich kurz und schlug es dann platt.
    Lady Kingair wandte sich an einen der Claviger. »Wie ist das hier reingekommen?«
    »Können sie nich’ in Schach halt’n, Mylady. Sie scheinen sich zu vermehr’n, die Dinger.«
    »Dann ruft ’nen Kammerjäger!«
    Der junge Mann warf einen verstohlenen Blick in Lord und Lady Maccons Richtung. »Würd der denn wissen, wie man mit …« Eine Pause. »… dieser speziellen Sorte umgeht?«
    »Gibt nur eine Möglichkeit, das rauszufinden. Auf der Stelle in die Stadt mit dir!«
    »Sehr wohl, Madam.«
    Alexia kehrte an die Tafel zurück, doch der Appetit war ihr vergangen. Schon bald darauf erhob sie sich wieder.
    Hastig schlang Lord Maccon noch ein paar letzte Bissen hinunter und setzte dann seiner Frau nach. Im Korridor holte er sie ein.
    »Das war keine Kakerlake, nicht wahr?«, fragte sie.
    »Aye . War’s nich’.«
    »Nun?«
    Er zuckte mit den Schultern und spreizte ahnungslos die Hände. »Eigenartige Farbe. Ganz schimmernd.«
    »Oh, na vielen Dank dafür!«
    »Warum interessiert dich das? Schließlich ist es jetzt tot.«
    »Punkt für dich, werter Gatte! Also, was sind unsere Pläne für heute?«
    Nachdenklich kaute er an seiner Fingerspitze herum. »Weißt du, ich dachte, wir könnten herausfinden, warum genau die übernatürlichen Kräfte hier nich’ funktionieren.«
    »Oh, Schatz, was für eine einzigartige und originelle Idee!«
    Kurz verstummte er. Der kleine Anfall von Menschlichkeit auf Castle Kingairs schien nicht das vordringlichste Problem zu sein, dass ihn beschäftigte. »Rote Jacke und glänzende Stiefel, sagtest du?«
    Lady Maccon starrte ihren Ehemann einen Augenblick lang verwirrt an. Worauf wollte er hinaus? »Stiefel sollen diese Krankheit verursachen?«
    »Nein«, brummte er beschämt. »An mir.«
    »Ah!« Sie grinste breit. »Ja, ich glaube, ich sagte möglicherweise etwas in der Art.«
    »Was sonst noch?«
    Das Grinsen wurde breiter. »Ehrlich gesagt, was mir vorschwebte, waren Stiefel, Jacke und sonst nichts. Hmmm, vielleicht auch nur die Stiefel.«
    Er schluckte nervös.
    Sie legte noch nach. »Solltest du dieses modische Ereignis in die Tat umsetzen, wäre ich möglicherweise offen für Verhandlungen darüber, wer von uns beiden den Part des Reitens übernimmt.«
    Lord Maccon, ein gut zweihundert Jahre alter Werwolf, wurde bei diesen Worten rot wie eine Tomate. »Ich bin zutiefst dankbar, dass du keine passionierte Pokerspielerin bist, meine Liebe.«
    Sie schmiegte sich in seine Arme und hielt ihm die Lippen zum Kuss hin. »Wart’s ab.«

11

Oberster Sundowner
    A n diesem Nachmittag beschlossen Lord und Lady Maccon,

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