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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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gewickelt.
    Alexia kletterte ins Bett und wandte eine erprobte und bewährte Technik an, die sie im Laufe der letzten Monate entwickelt hatte. Sie stemmte sich gegen das Kopfteil des Bettes und benutzte die Beine dazu, ihn so weit wie möglich beiseitezuschieben, wodurch sie sich genügend Platz schaffte, um sich nach unten winden zu können, bevor er sich wieder ausbreitete. Wenn man Jahrzehnte, ja, sogar Jahrhunderte allein geschlafen hatte, so vermutete sie, dauerte es wohl eine ganze Weile, sich das wieder abzugewöhnen. In der Zwischenzeit würde sie sich durch dieses nächtliche Ritual recht kräftige Beinmuskeln antrainieren. Der Earl war nicht gerade ein Leichtgewicht.
    Conall knurrte sie leicht an, schien aber dennoch erfreut darüber, sie neben sich zu haben, sobald sie sich an ihn gekuschelt hatte. Er rollte sich zu ihr, schmiegte die Nase in ihren Nacken und schlang ihr einen schweren Arm um die Taille.
    Heftig zerrte sie an der Bettdecke, was aber zu nichts führte, und gab sich dann mit dem Arm des Earls anstelle der Decke zufrieden. Als übernatürliches Wesen hätte sich Conall eigentlich die meiste Zeit über kalt anfühlen sollen, doch davon spürte Alexia nie etwas. Wann immer sie ihn berührte, war er sterblich, und sein sterblicher Körper schien eine Betriebstemperatur zu haben, die in etwa einem Hochleistungsdampfkessel gleichkam. Es war schön, ihn ausnahmsweise einmal berühren zu können, während sie schlief, ohne sich darüber Sorgen machen zu müssen, dass sie ihn dadurch altern ließ.
    Und mit diesem Gedanken schlummerte Lady Maccon ein.
    Als sie erwachte, war ihr immer noch warm. Doch die Zuneigung ihres Ehemannes – oder möglicherweise seine verborgenen mörderischen Neigungen – hatten sie so weit an den Bettrand geschoben, dass sie praktisch in der Luft hing. Ohne seinen Arm um ihre Taille wäre sie ganz gewiss aus dem Bett geplumpst.
    Ihr Nachthemd war natürlich verschwunden. Wie schaffte er das nur immer? Das Nasereiben in ihrem Nacken war in zartes Knabbern übergegangen.
    Vorsichtig öffnete sie ein Auge. Es war kurz vor der Morgendämmerung. Oder besser ausgedrückt: vor der grauen und deprimierenden winterlichen Highland-Version einer Morgendämmerung. Der anbrechende Tag begrüßte Kingair mit einem tristen Schimmer, der einen in keinster Weise dazu ermutigte, aus dem Bett zu springen und beschwingt durch den Morgentau zu hüpfen. Nicht dass Alexia unter normalen Umständen sonderlich zu morgendlichem Springen und Hüpfen aufgelegt gewesen wäre.
    Conalls Knabbern wurde zu drängenderen kleinen Bissen. Er mochte kleine Bisse hier und da. Manchmal fragte sich Alexia, ob er wohl tatsächlich gelegentlich ein Stück aus ihr herausgebissen und vernascht hätte, wäre sie keine Außernatürliche gewesen. Da war etwas an der Art, wie seine Augen ganz gelb und hungrig wurden, jedes Mal, wenn er in amouröse Stimmung geriet. Sie hatte aufgehört, sich gegen die Tatsache zu wehren, dass sie Conall liebte, doch das hielt sie nicht davon ab, seine Bedürfnisse praktisch zu betrachten. Niedere Instinkte waren nun einmal niedere Instinkte, und wenn sie ihn nicht berührte, war er immer noch ein Werwolf. Bei Gelegenheiten wie dieser war sie froh darüber, dass ihre eigenen Kräfte seine Zähne schön stumpf hielten. Obwohl sie sich natürlich, so wie die Dinge in Kingair lagen, auch in Vollbesitz einer Seele keine Sorgen hätte machen müssen.
    Er verlagerte seine Aufmerksamkeiten auf ihr Ohr.
    »Hör auf damit! Angelique wird gleich kommen, um mir beim Ankleiden zu helfen.«
    »Ah, zum Teufel mit ihr!«
    »Um Himmels willen, Conall! Denk an ihr empfindsames Gemüt!«
    »Deine Zofe ist eine Zimperliese«, grummelte ihr Mann und ließ von seinen romantischen Zuwendungen nicht ab. Stattdessen bewegte er den Arm, um seiner Vorstellung von annehmbaren Morgenaktivitäten klarzustellen. Unglücklicherweise entging ihm dabei, dass sein Arm alles war, was seine Frau noch im Bett hielt.
    Mit einem würdelosen Quieken purzelte Alexia auf den Fußboden.
    »Grundgütiger, Weib! Warum hast du denn das gemacht?«, fragte er in tiefster Verwirrung.
    Lady Maccon vergewisserte sich, dass sie sich nichts gebrochen hatte, dann stand sie auf, wütender als eine Hornisse. Sie wollte ihrem Gatten gerade eine stachelige Kostprobe ihrer ohnehin spitzen Zunge geben, dass ihm Hören und Sehen verging, als ihr wieder einfiel, dass sie nackt war. Im gleichen Augenblick traf sie die plötzliche Erkenntnis, wie

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