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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Fenster. Nachdem er die Läden aufgestoßen hatte, steckte er den Kopf weit hinaus, griff um die Ecke und holte etwas herein. Mit einem Ausdruck der Erleichterung kehrte er an ihre Seite zurück, ein kleines, in geöltes Leder gewickeltes Päckchen in der Hand.
    »Conall«, fragte seine Frau, » was ist das?«
    Er wickelte es aus und zeigte es ihr: einen seltsamen, plumpen kleinen Revolver mit rechteckigem Griff. Er ließ die Trommel aufschnappen, um ihr die Munition zu zeigen: Projektile aus Hartholz, eingelegt mit einem gitterartigen Muster aus Silber und silbernen Hülsen und Zündhütchen für die Pulverladung. Alexia kannte sich mit Feuerwaffen nicht besonders aus, doch sie wusste genug über deren Funktionsweise, um zu erkennen, dass dieses kleine Ding sehr kostspielig gewesen war und man damit sowohl Vampire als auch Werwölfe töten konnte.
    »Ein Galand Tue-Tue. Das hier ist das Sundowner-Modell«, erklärte er.
    Lady Maccon nahm das Gesicht ihres Mannes in beide Hände. Es fühlte sich rau an durch die einen Tag alten Bartstoppeln. Sie würde ihn daran erinnern müssen, sich zu rasieren, nun, da er die ganze Zeit über menschlich war. »Conall, du bist nicht hier, um jemanden zu töten, oder etwa doch? Ich würde nur äußerst ungern herausfinden müssen, dass du und ich gegensätzliche Ziele verfolgen.«
    »Nur eine reine Vorsichtsmaßnahme, meine Liebe, das versichere ich dir.«
    Sie war nicht überzeugt und verstärkte den Griff um seine Kinnpartie. »Seit wann trägst du die tödlichste dem britischen Weltreich bekannte Waffe gegen Übernatürliche als Vorsichtsmaßnahme mit dir herum?«
    »Professor Lyall ließ sie mir durch Tunstell bringen. Er ahnte, dass ich sterblich sein würde, solange ich hier bin, und dachte, ich könnte sie als zusätzliche Sicherheit gebrauchen.«
    Alexia ließ sein Gesicht los und sah ihm zu, wie er das tödliche kleine Gerät wieder einwickelte und auf den Fenstersims zurücklegte.
    »Wie leicht ist das Ding denn in der Handhabung?«, fragte sie in aller Unschuld.
    »Denk nich’ mal dran, Weib! Du hast deinen Sonnenschirm.«
    Sie schmollte. »Als Sterblicher verstehst du überhaupt keinen Spaß!«
    »Also«, wechselte er geflissentlich das Thema, »wo hast du denn nun deine Aktentasche versteckt?«
    Sie lächelte breit, erfreut darüber, dass er sie nicht für so beschränkt hielt, sie irgendwo aufzubewahren, wo sie gestohlen werden konnte. »An einem Ort, wo keiner danach sucht, natürlich.«
    »Natürlich. Und wirst du mir auch sagen, was für ein Ort das ist?«
    Mit großen braunen Augen sah sie ihn an und klimperte mit den Wimpern, in dem Versuch, völlig unschuldig auszusehen.
    »Was ist denn drin, was irgendjemanden interessieren könnte?«, fragte er.
    »Das ist ja das Merkwürdige: Ich habe wirklich keine Ahnung. Die kleinen Sachen habe ich alle rausgenommen und in meinem Sonnenschirm verstaut. Soweit ich es beurteilen kann, ist nichts allzu Wertvolles übrig: das königliche Siegel, meine Notizen und Akten zu diesem jüngsten Problem der Vermenschlichung – mit Ausnahme meines persönlichen Tagebuchs, das geklaut wurde –, die Codes von verschiedenen Äthografen, ein Notvorrat an Tee und eine kleine Tüte mit Ingwerplätzchen.«
    Ihr Mann bedachte sie mit seiner Version dieses gewissen Blickes .
    Lady Maccon verteidigte sich. »Du glaubst ja nicht, wie sich diese Treffen des Schattenkonzils in die Länge ziehen können! Und da der Diwan und der Wesir übernatürlich sind, merken sie nie, wenn es Zeit für den Tee wird.«
    »Nun, ich glaube kaum, dass jemand wegen Ingwerplätzchen unsere Zimmer auf den Kopf stellt.«
    »Es sind äußerst leckere Ingwerplätzchen.«
    »Könnte er vielleicht etwas anderes als die Aktentasche gesucht haben?«
    Lady Maccon zuckte mit den Schultern. »Das ist einstweilen nur nutzlose Spekulation. Hier, hilf mir lieber weiter mit dem Kleid. Wo steckt eigentlich Angelique?«
    Da die Zofe durch Abwesenheit glänzte, half Lord Maccon seine Frau in ihr Dinnerkleid. Es war grau und cremefarben, mit einer Vielzahl gefältelter Raffungen an der gesamten Vorderseite und einer langen, eher unaufdringlichen Rüsche am Saum. Alexia mochte es, allerdings hatte es eine halsbindenartige Schleife am Hals und sie war nicht ganz überzeugt von diesem letzten Schrei, männliche Elemente in die Damenmode einfließen zu lassen. Andererseits war da wiederum Madame Lefoux.
    Was sie daran erinnerte, dass nun, da Tunstell zur Bewachung französischer

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