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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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nich’ an ihrer Seite kämpfe.«
    Alexia nahm sich ein Scone vom Teetablett und strich einen Klecks Sahne und Marmelade darauf. »Standen Sie auch auf Seiten des Rudels, als es meinen Mann verriet?«, fragte sie mit gezwungener Gleichgültigkeit.
    »Er hat es Ihnen erzählt?«
    Lady Maccon nickte und biss von ihrem Scone ab.
    »Ich war erst sechzehn, als er fortging, und im Mädchenpensionat. Ich hatte kein Mitspracherecht bei den Entscheidungen des Rudels.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt? Jetzt weiß ich, dass sie sich alle wie Narren verhalten haben. Man pinkelt nich’ gegen den Wind.«
    Alexia zuckte bei dieser vulgären Bemerkung zusammen.
    Sidheag schlürfte ihren Tee und genoss die Wirkung, die ihre Kasernenausdrucksweise auf ihren Gast hatte. »Königin Victoria hechelt vielleicht nich’ gerade den Wünsche der Werwölfe hinterher, aber sie lässt sich auch nich’ von den Vampiren zur Ader lassen. Sie is’ kein Henry und auch keine Elizabeth, die die Übernatürlichen voll und ganz unterstützt haben, aber sie is’ auch nich’ so schlimm, wie wir anfangs befürchtet haben. Vielleicht überwacht sie die Wissenschaftler nich’ so sorgfältig, wie sie könnte, und gewiss lässt sie sich von uns nich’ in die Karten schauen, aber ich denk nich’, dass sie der schlimmste Herrscher ist, den wir haben könnten.«
    Lady Maccon fragte sich, ob Sidheag das nur sagte, damit ihr Rudel nicht in irgendeinen Verdacht geriet, oder ob sie die Wahrheit sprach. »Dann sehen Sie sich selbst als Progressive, genauso wie mein Mann?«
    »Ich sage nur, dass in dieser Angelegenheit alle verdammt unüberlegt gehandelt haben. Dass ein Alpha sein Rudel verlässt, ist eine extreme Maßnahme. Conall hätte alle Unterführer, nicht nur den Beta, töten und das Rudel dann neu strukturieren sollen. Ich liebe dieses Rudel, und dass Ihr Gatte es ohne Anführer zurückgelassen und sich einem Londoner Rudel zugewendet hat, beschämte uns vor der ganzen Nation.« Lady Kingair beugte sich vor, einen grimmigen Ausdruck im Gesicht. Sie kam Alexia dabei so nahe, dass diese erkennen konnte, dass sich ihr ergrauendes, streng nach hinten gekämmtes und zu einem strengen Zopf geflochtenes Haar, in der feuchten Luft leicht kräuselte.
    »Ich dachte, er hinterließ ihnen Niall?«
    » Nay . Ich brachte Niall mit, als ich zurückkam. Er war ein Einzelgänger, den ich kennenlernte, als ich von zu Hause fort war. Fesch und schneidig, genau so, wie sich alle Schulmädchen ihren Ehemann wünschen. Ich brachte ihn mit nach Hause, um ihn dem Rudel und Grandpa vorzustellen und Conalls Erlaubnis einzuholen, ihn zu heiraten. Doch der alte Wolf war fort und das Rudel im Chaos versunken.«
    »Sie übernahmen die Rudelführung?«
    Sidheag nippte an ihrem Tee. »Niall war ein ausgezeichneter Soldat und ein guter Ehemann, aber er hätte besser einen Beta abgegeben. Er übernahm die Rolle des Alphas meinetwillen.« Sie rieb sich mit zwei Fingern die Augen. »Er war ein guter Mann und ein guter Wolf, und er gab sein Bestes. Ich werd nich’ schlecht von ihm sprechen.«
    Alexia kannte sich gut genug, um zu wissen, dass sie selbst in so jungen Jahren die Führerschaft nicht hätte übernehmen können, und dabei hielt sie sich für eine fähige Person. Kein Wunder, dass Sidheag verbittert war.
    »Und jetzt?«
    »Jetzt sind wir sogar noch schlimmer dran. Niall gefallen und niemand fähig genug, die Rolle des Alpha zu übernehmen, geschweige denn ein wahrer Alpha zu sein. Und Grandpa wird nich’ zu uns zurückkommen, das weiß ich nur zu gut. Durch die Heirat mit Ihnen wurde das felsenfest zementiert. Wir haben ihn endgültig verloren.«
    Lady Maccon stieß einen Seufzer aus. »Dennoch müssen Sie ihm vertrauen. Sie sollten mit Ihren Sorgen zu ihm gehen und sich mit ihm aussprechen. Er wird zur Einsicht kommen, das weiß ich. Und er wird Ihnen helfen, eine Lösung zu finden.«
    Mit einem lauten Scheppern stellte Lady Kingair ihre Tasse ab. »Es gibt nur eine einzige Lösung. Und davon will er nichts wissen. Über das letzte Jahrzehnt hinweg habe ich ihm jedes Jahr geschrieben und ihn darum gebeten, und allmählich läuft die Zeit davon.«
    »Und was wäre das für eine Lösung?«
    »Er muss mich verwandeln.«
    Lady Maccon blies die Backen auf und ließ sich ihn ihrem Sessel zurücksinken. »Aber das ist überaus gefährlich! Ich habe die Statistiken gerade nicht zur Hand, aber für eine Frau stehen die Chancen alles andere als gut, den Metamorphose-Biss zu

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