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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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wirkenden Tunstell.
    »Lord Maccon schickt mich, um bei der Patientin zu wachen, Lady Maccon.«
    Alexia nickte verstehend. Beunruhigt und nicht sicher, wem er vertrauen konnte, stellte ihr Gatte Tunstell ab, damit es nicht zu einem weiteren Anschlag auf Madame Lefoux’ Leben kam. Tunstell war ausgebildeter Claviger. Er mochte wie ein ausgemachter Schwachkopf wirken, doch er konnte mit Werwölfen umgehen. Natürlich bedeutete das, dass wahrscheinlich sowohl Ivy als auch Felicity bald ebenfalls im Krankenzimmer Quartier beziehen würden. Armer Tunstell! Miss Hisselpenny war immer noch davon überzeugt, dass sie ihn nicht wollte, doch sie war auch weiterhin der Meinung, ihn vor Felicitys Schlechtigkeit schützen zu müssen. Lady Maccon war sich sicher, dass die Gegenwart der beiden Frauen einen besseren Schutz für Madame Lefoux darstellte als alles andere. Es war schwierig, unter den aufmerksamen Blicken zweier ständig gelangweilter unverheirateter Damen ernsthaften Unfug anzustellen.
    Für Lady Maccon und Lady Kingair wurde es Zeit, die immer noch bewusstlose Französin in Tunstells Obhut zurückzulassen und sich für das Dinner umzuziehen.
    Als sie ihr Schlafgemach aufsuchte, erlitt Lady Maccon den zweiten großen Schock des Tages. Wie gut, dass sie eine Frau von robustem Charakter war! Jemand hatte ihr Zimmer auf den Kopf gestellt. Schon wieder. Vermutlich auf der Suche nach der Aktentasche. Überall lagen Schuhe und Pantoffeln, und jemand hatte das Bett völlig auseinandergenommen. Sogar die Matratze war aufgeschlitzt worden, Federn bedeckten jede freie Oberfläche, wie Schnee. Hutschachteln lagen zerdrückt herum, die Hüte herausgerissen, und der Inhalt von Alexias Kleiderschrank war auf dem Fußboden verstreut (ein Zustand, mit dem sonst nur die Nachthemden vertraut waren).
    Ihren Sonnenschirm im Anschlag machte Alexia eine Bestandsaufnahme der Situation. Das Chaos war größer als an Bord des Luftschiffs, und die Krise wuchs sich aus, als Lord Maccon kurz darauf das Durcheinander entdeckte.
    »Das ist absolut empörend! Zuerst wird auf uns geschossen, und nun werden unsere Zimmer durchwühlt!«, brüllte er.
    »Kommen solche Dinge bei einem Rudel ohne Alpha eigentlich immer vor?«, fragte seine Frau, während sie mit dem Sonnenschirm überall herumstocherte, um herauszufinden, ob irgendetwas Wichtiges fehlte.
    »Eine furchtbare Schererei, so ein führerloses Rudel«, brummte der Earl.
    »Und eine ziemliche Sauerei.« Geziert bahnte sich Lady Maccon ihren Weg durchs Zimmer. »Ich frage mich, ob Madame Lefoux uns hiervon in Kenntnis setzen wollte, bevor man auf sie schoss. Sie sagte etwas davon, dass sie mich wegen des Äthografen hatte aufsuchen wollen. Vielleicht ertappte sie die Schuldigen auf frischer Tat, als sie hier nach mir suchte.« Alexia begann, drei Stapel zu bilden: Sachen, die nicht mehr zu retten waren, solche, die Angelique wieder in Ordnung bringen konnte, und unbeschädigte.
    „Aber warum sollte jemand auf sie schießen?«
    »Vielleicht sah sie ihre Gesichter?«
    Nachdenklich spitzte der Earl die wohlgeformten Lippen. »Das wäre möglich. Komm, Weib, hör auf damit. Gleich wird das Dinner serviert, und ich bin hungrig. Wir räumen später auf.«
    »Alter Herumkommandierer!«, beschwerte sich seine Frau, tat aber wie ihr geheißen. Sie wollte sich nicht mit leerem Magen mit ihm streiten.
    Er half ihr dabei, das Kleid aufzuknöpfen, so gründlich abgelenkt von den Ereignissen des Tages, dass er ihr nur kleine Küsse über das Rückgrat hauchte und nicht einmal an ihr knabberte. »Was glaubst du, was sie gesucht haben? Wieder deine Aktentasche?«
    »Schwer zu sagen. Könnte diesmal auch jemand anderes gewesen sein.« Alexia war verwirrt. Auf dem Luftschiff hatte sie Madame Lefoux im Verdacht gehabt, doch die Dame hatte sich den ganzen Tag über in tiefem Schlummer und unter ununterbrochener Aufsicht befunden. Sofern die Erfinderin dieses Chaos nicht angerichtet hatte, bevor auf sie geschossen worden war, musste es jemand anderem zugeschrieben werden. Ein weiterer Spion mit einem anderen Motiv? Die Dinge wurden zweifellos kompliziert. »Wonach aber könnten sie sonst gesucht haben? Hast du etwas mitgebracht, von dem ich wissen sollte, werter Gemahl?«
    Lord Maccon gab ihr keine Antwort, doch als sich Alexia umdrehte und ihn mit ehefraulich argwöhnischem Blick musterte, sah er aus wie ein schuldbewusster Hütehund. Er hörte damit auf, die Knöpfe ihres Kleides zu öffnen, und ging hinüber ans

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