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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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wohl offensichtlich sein, selbst für Sie, Miss Loontwill«, blaffte Lady Kingair, bei Weitem nicht so schockiert, wie sie hätte sein sollen.
    »Nun«, sagte Alexia, »ich nehme an, ihr fühlt euch wieder besser?«
    Niemand antwortete ihr. Ivy war immer noch vollauf damit beschäftigt, von Tunstell geküsst zu werden (mittlerweile schienen sogar ihre Zungen ins Spiel gekommen zu sein), und Felicity beobachtete sie dabei weiterhin mit dem Interesse eines gereizten Huhns.
    Die rührende Szene wurde durch Lord Maccons lauten Schrei unterbrochen, der urplötzlich vom Salon im Stockwerk unter ihnen heraufhallte. Es war keiner seiner wütenden Schreie; von einem solchen hätte sich Lady Maccon schwerlich in Bewegung bringen lassen. Nein, dies war ein Schmerzensschrei.
    Alexia war bereits aus der Tür und galoppierte, wild ihren Sonnenschirm schwingend und Hals über Kopf die Treppe hinunter, ohne auf die sehr reale Gefahr für ihre empfindliche Kleidung zu achten.
    Sie warf sich gegen die Tür des Salons, die keinen Zollbreit nachgab. Irgendetwas Schweres blockierte sie von innen. Verzweifelt stemmte sie sich dagegen und schob sie schließlich weit genug auf, um festzustellen, dass es der niedergestreckte Körper ihres Ehemannes war, der ihr den Eintritt verwehrte.
    Sie beugte sich über ihn und suchte ihn nach Verletzungen ab. An seinem Rücken konnte sie keine entdecken, deshalb rollte sie ihn mit mächtiger Anstrengung herum, um seine Vorderseite zu untersuchen. Er atmete langsam und angestrengt, als wäre er betäubt worden.
    Alexia hielt inne und starrte mit einem argwöhnischen Stirnrunzeln auf ihren Sonnenschirm herab, der einsatzbereit neben ihr lag. Wenn Sie hier drücken, öffnet sich die Spitze und verschießt einen Pfeil, der mit einem lähmenden Gift versehen ist , hörte sie Madame Lefouxs Stimme in ihrem Kopf. Wie leicht wäre es da für die Französin, ein Schlafmittel herzustellen. Ein schneller Blick durch den Raum zeigte ihr, dass Madame Lefoux immer noch bewusstlos, aber ansonsten unversehrt war.
    Lady Kingair, Dubh und Lachlan erschienen an der Tür. Lady Maccon hob die Hand, um ihnen zu bedeuten, dass sie nicht gestört werden wollte, dann zog sie ihren Mann bis zur Taille nackt aus und untersuchte ihn näher, nicht nach Verletzungen, sondern nach … Aha!
    »Da haben wir es!« Eine kleine Einstichwunde direkt unter seiner linken Schulter.
    Sie schob sich durch die Menge an der Tür und schrie die Treppe hoch: »Tunstell, Sie abscheulicher Bengel!« Auf Woolsey Castle bedeutete solch eine liebenswürdige Bezeichnung für den Claviger, augenblicklich zu erscheinen, und zwar bewaffnet. Lord Maccons Idee.
    Sie kehrte wieder ins Zimmer zurück und marschierte hinüber zu der liegenden Gestalt von Madame Lefoux. »Wenn das hier Ihr Werk sein sollte«, zischte sie der immer noch augenscheinlich komatösen Frau zu, »werde ich dafür sorgen, dass Sie als Spionin gehängt werden, warten Sie’s nur ab!« Ohne darauf zu achten, dass die anderen mit begierigem Interesse lauschten und sie beobachteten, fügte sie hinzu: »Und Sie wissen sehr genau, dass ich die Macht dazu habe!«
    Madame Lefoux lag totenstill da.
    Gewaltsam bahnte sich Tunstell seinen Weg ins Zimmer und beugte sich sofort über seinen niedergestreckten Herrn, um nachzusehen, ob er noch atmete.
    »Er lebt.«
    »Gerade noch«, antwortete Alexia. »Wo haben Sie …«
    »Was ist passiert?«, unterbrach Lady Kingair ungeduldig.
    »Er wurde in Schlaf versetzt, mit einer Art vergiftetem Pfeil. Baldriantinktur, möglicherweise«, erklärte Lady Maccon, ohne aufzublicken.
    »Du liebe Güte, wie bemerkenswert!«
    »Gift – die Waffe einer Frau«, schnaubte Dubh verächtlich.
    »Also entschuldigen Sie bitte!«, versetzte Lady Maccon. »Davon will ich nichts hören, sonst machen Sie mit dem stumpfen Ende meiner bevorzugten Waffe Bekanntschaft, und ich darf Ihnen versichern, Gift ist es nicht!«
    Klug entschied sich Dubh für den Rückzug, um die Dame nicht noch mehr zu verärgern.
    »Sie werden Ihre zärtliche Fürsorge für Miss Hisselpennys heikle Verfassung einstweilen aufgeben müssen, Tunstell.« Lady Maccon erhob sich und marschierte zielstrebig zur Tür. »Wenn Sie mich bitte entschuldigen«, sagte sie zu dem versammelten Kingair-Rudel. Dann sperrte sie sie entschlossen aus ihrem eigenen Salon aus. Schrecklich unhöflich natürlich, doch manchmal ergaben sich Situationen, die Unhöflichkeit erforderlich machten, und daran war nun einmal nichts

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