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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Mädchen fuhr herum und hielt die Mumie wie einen Schild vor sich. Der Pfeil blieb in runzliger, brauner, jahrtausendealter Haut stecken. Alexia polterte die Stufen bis zum nächsten Treppenlauf hinunter.
    Angelique warf sich die Mumie über den Rücken, damit sie ihr beim Laufen Deckung gab, doch dadurch wurde ihr das Fortkommen erschwert, weil sie die Last nun recht umständlich tragen musste.
    Lady Maccon blieb auf der Treppe stehen und zielte erneut.
    Da trat Miss Hisselpenny in Alexias Schussfeld. Sie stellte sich auf den untersten Treppenabsatz, starrte zu Angelique hinunter und nahm Alexias die Möglichkeit, einen zweiten Schuss abzugeben.
    »Ivy, weg da!«
    »Du liebe Zeit, Alexia, was hat denn deine Zofe vor? Hat sie da etwa eine Mumie an?«
    »Ja, das trägt man seit Neuestem so in Paris, wusstest du das nicht?«, antwortete Lady Maccon, bevor sie ihre Freundin recht unhöflich aus dem Weg schubste.
    Vor Empörung quiekte Miss Hisselpenny auf.
    Alexia zielte und schoss erneut. Diesmal ging der Pfeil völlig daneben. Sie fluchte heftig. Wenn sie vorhatte, in diesem Metier weiterzuarbeiten, würde sie ein paar Schießübungen absolvieren müssen. Der Sonnenschirm war nur mit zwei Pfeilen ausgestattet, deshalb erhöhte sie ihr Tempo und entschied sich für die althergebrachte Methode.
    »Also wirklich, Alexia, deine Ausdrucksweise! Du klingst wie die Frau eines Fischhändlers!«, rief Miss Hisselpenny. »Was geht hier nur vor? Hat dein Sonnenschirm gerade etwas abgeschossen ? Wie ungehörig! Ich habe wohl schon Halluzinationen. Das muss meine tiefe Liebe zu Mr. Tunstell sein, die mir die Sicht vernebelt.«
    Lady Maccon ignorierte ihre liebe Freundin. Der abstoßenden Kraft der Mumie zum Trotz stürmte sie, den Sonnenschirm im Anschlag, die Treppe hinunter. »Bleib aus dem Weg, Ivy!«, befahl sie.
    Angelique stolperte über die hingestreckte Gestalt eines bewusstlosen Rudelmitglieds.
    »Auf der Stelle stehen bleiben!«, schrie Lady Maccon in ihrem besten Muhjah-Ton.
    Französische Zofe und Mumie waren fast schon an der Tür, als sich Lady Maccon auf sie stürzte und Angelique heftig mit der Spitze des Sonnenschirms stieß.
    Angelique erstarrte und wandte ihrer ehemaligen Herrin das Gesicht zu. Ihre veilchenblauen Augen waren weit aufgerissen.
    Alexia schenkte ihr ein knappes, kleines Lächeln. »Nun denn, meine Liebe – einmal, oder darf’s ein Nachschlag sein?« Bevor das Mädchen ihr noch antworten konnte, holte sie aus und schlug Angelique so hart sie konnte auf den Kopf.
    Zofe und Mumie stürzten zu Boden.
    »Offensichtlich ist einmal völlig ausreichend.«
    Am oberen Ende der Treppe stieß Miss Hisselpenny einen kleinen Schrei der Besorgnis aus und schlug dann die Hand vor den Mund. »Alexia! Wie kannst du dich denn nur so aggressiv verhalten? Mit einem Sonnenschirm! Gegenüber der eigenen Zofe! So etwas tut man einfach nicht, seine Bediensteten derart barbarisch zu maßregeln! Ich meine, sie hat dein Haar doch immer anständig frisiert!«
    Lady Maccon schenkte ihr keine Beachtung und schob die Mumie mit einem Fußtritt aus dem Weg.
    Ivy schnappte erneut nach Luft. »Was tust du da? Das ist ein antikes Artefakt. Du liebst doch solche alten Sachen!«
    Lady Maccon hätte gut und gern auf den Kommentar verzichten können. Die verflixte Mumie durfte auf keinen Fall weiterexistieren. Zum Teufel mit all den wissenschaftlichen Skrupel!
    Sie überprüfte Angeliques Atmung. Die Spionin war noch am Leben.
    Das Beste wäre es, entschied Lady Maccon, die Mumie zu vernichten. Um alles andere konnte sie sich danach kümmern.
    Alexia widerstand dem heftigen abstoßenden Gefühl, das sie dazu drängte, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und das schreckliche Ding zu bringen, und zerrte die Mumie hinaus auf die massiven Steinblöcke, aus denen die Vordertreppe der Burg bestand. Es hatte keinen Sinn, noch zusätzlich jemanden in Gefahr zu bringen.
    Madame Lefoux hatte den Sonnenschirm mit nichts ausgestattet, was für Außernatürliche besonders schädlich war, falls solch eine Substanz überhaupt existierte, doch Alexia war überzeugt davon, dass die großzügige Anwendung von Säure so ziemlich alles zerstören konnte.
    Sie spannte den Schirm auf und fasste ihn an der Spitze, dann drehte sie das kleine Stellrädchen über dem Magnetfeldsender bis zum dritten Anschlag. Die Speichen des Sonnenschirms öffneten sich, und ein feiner Nebel legte sich wie eine Wolke über die Mumie und tränkte ausgetrocknete Haut und

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