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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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noch struppiger und ungepflegter als gewöhnlich ausgesehen.
    »Also geben Sie zu, dass Sie sich durchaus aus dem Haus hätten schleichen können.« Der Diwan hörte damit auf, im Raum auf- und abzuschreiten, und starrte sie finster an.
    Abwehrend schnalzte Lady Maccon mit der Zunge. »Haben Sie jemals meine Bediensteten kennengelernt? Wenn mich nicht Rumpet aufhalten würde, dann ganz sicher Floote, ganz zu schweigen von Angelique, die ständig um mich herumschwirrt und ein fürchterliches Getue um meine Frisur veranstaltet. Mich aus dem Haus schleichen zu können, das gehört – so leid es mir tut, das zu sagen – der Vergangenheit an. Aber es steht Ihnen natürlich frei, mir die Schuld zuzuschieben, wenn Sie zu bequem sind, herausfinden zu wollen, was wirklich vor sich geht.«
    Ausgerechnet den Wesir schien sie mit ihren Worten überzeugt zu haben. Vielleicht lag es aber auch schlicht und ergreifend daran, dass er nicht glauben wollte, ihre Fähigkeit könnte so stark sein.
    Alexia fuhr mit ihren Ausführungen fort. »Ich will damit sagen, dass eine Außernatürliche, so mächtig sie auch sein mag, keinen ganzen Stadtteil beeinträchtigen könnte. Ich muss einen Übernatürlichen berühren, um ihm seine Menschlichkeit zurückzugeben. Und um einen Geist zu exorzieren, muss ich dessen Leiche anfassen. Ich könnte unmöglich an all diesen Orten gleichzeitig sein. Davon mal abgesehen, berühre ich Sie beide im Augenblick ja auch nicht, richtig? Und trotzdem sind Sie gerade sterblich.«
    »Also, womit haben wir es dann zu tun? Einem ganzen Rudel Außernatürlicher?« Das kam vom Diwan. Er neigte dazu, in Zahlen zu denken, die Folge einer übertriebenen Militärausbildung.
    Der Wesir schüttelte den Kopf. »Ich habe die BUR -Aufzeichnungen eingesehen. Es gibt in ganz England nicht genug Außernatürliche, um so viele Gespenster gleichzeitig zu exorzieren. Vermutlich gibt es dafür nicht einmal genug in der ganzen zivilisierten Welt.«
    Alexia fragte sich, wie er wohl diese Aufzeichnungen hatte einsehen können. Sie würde ihrem Mann davon erzählen. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem gegenwärtigen Problem zu. »Gibt es noch etwas Mächtigeres als Außernatürliche?«
    Der Gegenwärtig-kein-Vampir schüttelte erneut den Kopf. »Nicht in diesem speziellen Fall. Laut Vampiredikt gibt es zwar ein Geschöpf auf diesem Planeten, das für uns sogar noch gefährlicher ist als ein Seelensauger, aber dieses Wesen nimmt uns Übernatürlichen nicht unsere Fähigkeiten, sondern ist eine Art Parasit. Das hier kann also nicht das Werk von einer solchen Kreatur sein.«
    Lady Maccon kritzelte das in ihr Notizbuch. Sie war fasziniert und auch ein klein wenig verärgert. »Schlimmer als wir Seelensauger? Ist das denn möglich? Und da dachte ich, ich gehöre zu der am meisten gehassten Sorte. Und wie nennen Sie die ?«
    Der Wesir ignorierte die Frage. »Das wird Ihnen eine Lehre sein, sich was auf Ihre Art einzubilden.«
    Alexia hätte dieses Thema gern vertieft, doch sie vermutete, dass man ihre weiteren Fragen in diese Richtung ebenfalls ignorieren würde. »Also muss das, womit wir es hier zu tun haben, das Resultat einer Waffe, eines wissenschaftlichen Geräts sein. Das ist die einzig mögliche Erklärung.«
    »Oder wir könnten die lächerlichen Theorien dieses Darwin für bare Münze nehmen und gehen von einer neu entwickelten Spezies von Außernatürlichen aus.«
    Alexia nickte. Sie hatte ihre Vorbehalte gegen Darwin und sein Gerede von der Entstehung der Arten, doch vielleicht waren seine Anschauungen ja nicht völlig aus der Luft gegriffen.
    Der Diwan allerdings hielt nicht das Geringste davon. Der Hang zur Wissenschaft war bei Werwölfen im Allgemeinen weit weniger ausgeprägt als bei Vampiren, außer wenn es sich um Waffentechnologie handelte. »Wenn schon, dann tendiere ich in dieser Angelegenheit eher zur Meinung der Muhjah. Wenn sie also nicht selbst die Ursache ist, dann muss es irgendeine neumodische technische Apparatur sein.«
    »Wir leben im Zeitalter der Erfindungen, das ist wahr«, stimmte der Wesir zu.
    Der Diwan wirkte nachdenklich. »Den Templern ist es letztendlich gelungen, Italien zu vereinen und sich selbst für unfehlbar zu erklären. Vielleicht richten sie ihre Aufmerksamkeit nun wieder nach außen?«
    »Sie glauben, die Sache könnte sich um den Vorboten einer zweiten Inquisition handeln?« Der Wesir erbleichte – wozu er auf einmal auch in der Lage war.
    Der Diwan zuckte nur mit den

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