Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
Vom Netzwerk:
Schultern.
    »Es führt zu nichts, wenn wir uns in wilde Spekulationen ergehen«, warf die wie immer praktisch veranlagte Lady Maccon ein. »Nichts weist darauf hin, dass die Templer in diese Sache verwickelt sind.«
    »Sie sind Italienerin«, knurrte der Diwan.
    »Ach, papperlapapp! Soll sich diese ganze Besprechung allein um die Tatsache drehen, dass ich meines Vaters Tochter bin? Ich habe lockiges Haar – könnte das vielleicht auch noch irgendwie damit zu tun haben? Ich bin, wozu meine Geburt mich gemacht hat, und daran kann ich nichts ändern, sonst hätte ich mich für eine kleinere Nase entschieden, das können Sie mir glauben! Lassen Sie uns einfach darin übereinkommen, dass es sich bei diesem breit gefächerten außernatürlichen Vorkommnis am wahrscheinlichsten um die Wirkung irgendeiner Art von Waffe handelt.« Sie wandte sich an den Wesir. »Sind Sie sicher, dass Sie noch nie zuvor von einem derartigen Vorkommnis gehört haben?«
    Er runzelte die Stirn und rieb sich mit der Spitze eines seiner weißen Finger über die Sorgenfalte zwischen seinen grünen Augen; es war eine eigentümlich menschliche Geste. »Ich werde die Bewahrer des Edikts zu Rate ziehen, aber … Nein, ich glaube nicht, dass ich je von etwas Derartigem hörte.«
    Sie sah den Diwan an. Der schüttelte den Kopf.
    »Also stellt sich die Frage, welchen Vorteil sich jemand von dieser Sache erhoffen könnte.«
    Ihre übernatürlichen Kollegen starrten sie ausdruckslos an.
    Von der verschlossenen Tür her erklang ein Klopfen. Der Diwan erhob sich, um zu öffnen. Einen Augenblick lang sprach er leise durch den Spalt und kehrte dann mit einem Gesichtsausdruck zurück, der sich von angsterfüllt zu verwirrt gewandelt hatte.
    »Die Wirkung scheint unmittelbar außerhalb des Gebiets, von dem wir vorhin sprachen, abzubrechen. Zumindest Werwölfe erlangen ihre Übernatürlichkeit ab dieser Grenze vollständig zurück. Natürlich nützt den Gespenstern diese Tatsache nichts, da sie ortsgebunden sind. Und was die Vampire betrifft, für die kann ich natürlich nicht sprechen.«
    Er sprach nicht aus, dass diese geheimnisvolle Macht auf Werwölfe wahrscheinlich in gleichem Maße wirkte wie auf Vampire – beide Rassen waren sich ähnlicher, als sie eingestehen wollten.
    »Darum werde ich mich persönlich kümmern, sobald unsere Sitzung beendet ist«, sagte der Wesir. Man konnte ihm ansehen, dass er erleichtert war, was an seinem menschlichen Zustand liegen musste, denn normalerweise waren seine Gefühle nicht so offensichtlich.
    Der Diwan sah ihn höhnisch an. »Ja, bringen Sie Ihre Königin in Sicherheit, wenn Sie meinen, dies sei nötig.«
    »Stehen noch weitere Angelegenheiten zur Debatte?«, fragte der Wesir, die Bemerkung ignorierend.
    Alexia stieß mit ihrem Füllfederhalter die Gabeln des harmonisch-akustischen Resonanzstörers an, um sie erneut zum Vibrieren zu bringen. Dann richtete sie den Blick wieder auf den Diwan. »Warum sind kürzlich so viele Regimenter heimgekehrt?«
    Der Wesir machte ebenfalls einen sehr neugierigen Eindruck. »In der Tat, als ich heute Abend das Haus verließ, bemerkte ich ein gewisses Übermaß an Militär in den Straßen.«
    Mit einem Schulterzucken bemühte sich der Diwan um Beiläufigkeit und versagte kläglich. »Geben Sie Cardwell und seinen verfluchten Reformen die Schuld dafür.«
    Alexia schnaubte laut. Sie begrüßte die Reformen. Sie verboten das Auspeitschen als Bestrafung innerhalb der Armee und änderten auch das ungerechte Einberufungsverfahren. Doch der Diwan war Soldat der alten Schule, der seine Soldaten gern auf brutale Weise disziplinierte.
    Er sprach weiter, als hätte er ihr Schnaufen nicht vernommen. »Vor einigen Monaten kam dieser Dampfer aus Westafrika hier an, unter großem Gejammer, die Ashantis würden uns dort die Hölle heißmachen. Der Kriegsminister befahl einen Truppenwechsel und zog jeden entbehrlichen Mann aus dem Osten ab und kommandierte ihn hierher zurück.«
    »Haben wir denn noch so viele Truppen in Indien? Ich dachte, in der Region herrsche Frieden.«
    »Keineswegs. Aber wir haben dort genug Soldaten, um mehrere Regimenter abzuziehen, und können zudem die Hauptarbeit der East India Company und ihren Söldnertruppen überlassen. Der Duke will anständige Regimenter mit Werwolf-Begleitung in Westafrika haben, und das kann ich ihm nicht verdenken. Das dort unten ist eine ziemlich schlimme Sache. Diese Regimenter, die hier in London eintreffen, sollen neu formiert werden, in

Weitere Kostenlose Bücher