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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Tunstell!«
    »Er muss seinen Mageninhalt loswerden, bevor noch mehr von dem Gift in seinen Körper dringt.«
    »Sei doch kein Dummkopf, Alexia!«, entgegnete Ivy mit einem gezwungenen Lachen. »Das ist doch nur ein verdorbener Magen.«
    Tunstell stöhnte, aber er rührte sich nicht.
    »Ivy – und das sage ich jetzt mit den freundlichsten und besten Absichten –, verzieh dich!«
    Schockiert schnappte Miss Hisselpenny nach Luft und erhob sich. Doch wenigstens war sie aus dem Weg.
    Alexia half Tunstell auf die Knie, deutete gebieterisch über die Reling des Luftschiffs und ließ ihre Stimme so tief und hart wie möglich klingen, als sie sagte: »Tunstell, ich bin Ihre Alpha. Tun Sie, was ich Ihnen sagen! Sie müssen sich auf der Stelle übergeben!« In ihrem ganzen Leben hätte Alexia nie gedacht, dass sie eines Tages jemandem befehlen würde, sein Abendessen hochzuwürgen.
    Doch der Kommandoton in ihrer Stimme schien zu dem Claviger durchzudringen. Tunstell streckte den Kopf unter der Reling hindurch und über den Rand des Decks und versuchte zu erbrechen.
    »Ich … kann nicht …«, stöhnte er schließlich.
    »Sie müssen es versuchen.«
    »Erbrechen ist eine … unfreiwillige Handlung. Sie können mir nicht einfach … befehlen, es zu tun«, entgegnete Tunstell mit schwacher Stimme.
    »Das kann ich sehr wohl. Außerdem sind Sie Schauspieler.«
    Tunstell verzog das Gesicht. »Ich … hatte noch nie Grund, auf der … Bühne zu erbrechen.«
    »Nun, wenn Sie es jetzt tun, werden Sie wissen, wie es geht, falls Sie es in Zukunft einmal müssen.«
    Tunstell versuchte es erneut. Nichts.
    Madame Lefoux kehrte mit einer Flasche Brechwurz zurück, und Alexia flößte Tunstell einen großen Schluck davon ein.
    »Ivy, lauf und hol ein Glas Wasser«, befahl sie ihrer Freundin, hauptsächlich, um sie aus den Füßen zu haben.
    Innerhalb weniger Augenblicke zeigte das Brechmittel Wirkung. So geschmacklos das Abendessen auch gewesen war, es war noch widerwärtiger, als es wieder hervorkam. Lady Maccon gab sich Mühe, nicht hinzusehen und nicht hinzuhören.
    Als Ivy mit dem Wasserglas zurückkehrte, war das Schlimmste vorbei.
    Alexia zwang Tunstell, das Glas zu leeren. Sie warteten eine weitere Viertelstunde, bis seine Wangen wieder Farbe bekamen und er schließlich in der Lage war, sich aufrecht hinzusetzen.
    Der ganze Vorfall hatte Ivy völlig aus der Fassung gebracht, und sie flatterte so aufgewühlt um den Rekonvaleszenten herum, dass sich Madame Lefoux zu verzweifelten Maßnahmen getrieben fühlte. Sie zog einen kleinen Flachmann aus der Westentasche und sagte: »Hier, nehmen Sie einen kleinen Schluck, meine Liebe! Das wird Ihre Nerven beruhigen.«
    Sie reichte Ivy den Flachmann, die davon nippte, ein paar Mal blinzelte, wieder nippte und dann allmählich von »hysterisch« zu »leicht durchgeknallt« wechselte. »Also, das brennt ja bis nach unten!«
    »Bringen wir Tunstell in seine Kabine.« Alexia zerrte den Rotschopf auf die Füße.
    Während Ivy rückwärtsgehend vor ihnen herlief und dabei wirkte wie ein Sahnetörtchen, das irrigerweise annahm, ein Schäferhund zu sein, gelang es Lady Maccon und Madame Lefoux, Tunstell in seine Kabine zu schleppen und auf sein Bett zu bugsieren.
    Als sich die ganze Aufregung schließlich gelegt hatte, stellte Lady Maccon fest, dass sie ihren Appetit vollständig verloren hatte. Dennoch musste der Anschein gewahrt bleiben, deshalb kehrte sie mit Ivy und Madame Lefoux in den Speisesaal zurück. Eine Frage beschäftigte sie unablässig: Warum, um alles in der Welt, sollte jemand versuchen, Tunstell umzubringen?
    Ivy rempelte auf ihrem Rückweg zum Speisesaal mehrmals gegen die Wände.
    »Was haben Sie ihr eigentlich gegeben?«, raunte Alexia der Erfinderin zu.
    »Nur ein wenig Cognac.« Madame Lefoux’ Grübchen zeigten sich wieder.
    »Sehr wirkungsvolles Zeug!«
    Sie brachten den Rest des Dinners ohne Zwischenfall hinter sich, wenn man einmal über Ivys offenkundigen Schwips hinwegsah, der zwei umgestoßene Gläser und einen hysterischen Kicheranfall zur Folge hatte. Alexia wollte gerade vom Tisch aufstehen und sich entschuldigen, als Madame Lefoux sie noch einmal ansprach.
    »Würden Sie vor dem Schlafengehen vielleicht noch einen kleinen Spaziergang auf dem Schiff mit mir unternehmen, Lady Maccon? Ich würde gern unter vier Augen mit Ihnen sprechen«, fragte sie höflich, die Grübchen sicher unter Verschluss.
    Nicht gänzlich überrascht willigte Alexia ein, und die beiden

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