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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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war verwandelt worden, kurz nachdem König Henry die Übernatürlichen offiziell in die britische Regierung aufgenommen hatte, deshalb hatte er das »Finstere Zeitalter« nie kennengelernt. Doch wie jedes andere übernatürliche Wesen auf den britischen Inseln setzte er alles daran, um zu verhindern, dass diese Verhältnisse zurückkehrten. Schon bemerkenswert, wie sehr Politik und neue Technologien eine solche Aufgabe erschweren konnten. Natürlich hätte er einfach zum Westminster-Haus gehen und sie fragen können, was sie vorhatten. Doch das würden sie ihm ebenso wenig verraten, wie er ihnen verraten würde, dass Lord Maccons BUR -Agenten das Westminster-Haus rund um die Uhr beobachteten.
    Lyall erreichte sein Ziel in weitaus kürzerer Zeit, als er per Kutsche dafür gebraucht hätte. In einer dunklen Gasse verwandelte er sich in menschliche Gestalt zurück und warf sich den Mantel, den er im Maul getragen hatte, über den nackten Leib. Nicht gerade passend gekleidet für einen Gesellschaftsbesuch, doch er war überzeugt davon, dass sein Gastgeber das verstehen würde. Schließlich ging es hier um eine geschäftliche Angelegenheit. Andererseits konnte man bei Vampiren nie wissen, schließlich diktierten sie seit Jahrzehnten die Mode, und das ganz sicherlich als indirekte Kampagne gegen Werwölfe, deren Formwandlung ein gewisses unzivilisiertes Äußeres bedingte.
    Er streckte die Hand aus und zog die Klingelschnur an der Tür vor ihm.
    Ein gut aussehender junger Diener öffnete.
    »Professor Lyall«, stellte sich Professor Lyall vor. »Ich bin hier, um mit Lord Akeldama zu sprechen.«
    Der junge Mann bedachte den Werwolf mit einem sehr langen Blick. »Nun gut. Sie werden sicher verstehen, Sir, wenn ich Sie bitte, auf der Vordertreppe zu warten, während ich meinen Herrn von Ihrer Anwesenheit in Kenntnis setze.«
    Vampire waren recht eigen und ließen selten jemanden ein, der nicht eingeladen war oder sich zumindest nicht vorher angekündigt hatte.
    Der Lakai verschwand, und einen Augenblick später öffnete an seiner Stelle Lord Akeldama die Tür.
    Sie waren sich natürlich bereits begegnet, doch Lyall hatte bisher noch nie Grund dafür gehabt, den Vampir in dessen Haus aufzusuchen. Das Innere war – wie er feststellte, als er an dem Vampir vorbeispähte – recht eigentümlich.
    »Professor Lyall.« Abschätzend musterte ihn Lord Akeldama durch sein Monokel mit Goldrand. Er war fürs Theater gekleidet und hielt den kleinen Finger geziert abgespreizt, als er das optische Hilfsmittel senkte. »Noch dazu allein . Welchem Umstand habe ich diese Ehre zu verdanken?«
    »Ich habe ein Angebot für Sie.«
    Ein weiteres Mal musterte Lord Akeldama den Werwolf von Kopf bis Fuß, während sich seine eigentlich blonden, dunkel gefärbten Augenbrauen überrascht hoben. »Also wirklich, Professor Lyall, wie reizend ! Ich denke, Sie kommen besser herein.«
    Ohne sich zu Madame Lefoux umzudrehen, fragte Alexia: »Ist mein Sonnenschirm mit irgendetwas ausgestattet, mit dem man Gifte neutralisieren kann?«
    Die Erfinderin schüttelte den Kopf. »Der Parasol wurde als Angriffswaffe konzipiert. Hätte ich gewusst, dass wir eine Apothekerausrüstung brauchen, hätte ich sie mit eingebaut.«
    Lady Maccon beugte sich über Tunstells kraftlose Gestalt. »Gehen Sie zum Steward und fragen Sie ihn, ob er ein Expektorans an Bord hat, Brechwurzelsirup oder weißes Vitriol.«
    »Sofort«, sagte die Erfinderin und eilte davon.
    Lady Maccon beneidete Madame Lefoux um ihre Männerkleidung, denn ihre eigenen Röcke wickelten sich hinderlich um ihre Beine, während sie sich um den angeschlagenen Claviger kümmerte. Sein Gesicht war kreidebleich, sodass sich die Sommersprossen stark darauf abzeichneten, und Schweiß perlte ihm auf der Stirn.
    »O nein, er leidet ja so! Wird er sich bald wieder erholen?« Miss Hisselpenny hatte sich Alexias Befehl widersetzt und sie auf dem Aussichtsdeck ausfindig gemacht. Sie beugte sich ebenfalls über Tunstell, die Röcke um sich gebauscht wie eine riesige, mit zu viel Sahne überzogene Baisertorte. Wenig hilfreich tätschelte sie eine von Tunstells Händen, die er über dem Bauch gekrampft hatte.
    Alexia schenkte ihr keine Beachtung. »Tunstell, Sie müssen versuchen, sich zu übergeben.« Sie ließ ihre Stimme so herrisch wie möglich klingen, um ihre Angst und Sorge mit Grobheit zu übertünchen.
    »Alexia!« Miss Hisselpenny war entsetzt. »Schon allein der Gedanke! Wie würdelos! Der arme Mr.

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