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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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öffnete sich ein kleines Bullauge in der Nähe eines ihrer gestiefelten Füße, und ein vertraut hässlicher Hut streckte sich durch die winzige Öffnung. Das Gesicht, über dem der Hut thronte, blickte nach oben und unten und betrachtete sich Alexias unschicklicher Position.
    »Also, Alexia Maccon, was machst du denn da? Du scheinst ja festzuhängen!« Die Stimme klang ein wenig verschwommen. Ivy litt eindeutig immer noch unter der Wirkung von Madame Lefoux’ Cognac. »Wie unfein von dir! Hör sofort damit auf!«
    »Ivy! Hilf mir, ja?«
    »Ich wüsste nicht, was ich tun könnte«, entgegnete Miss Hisselpenny. »Wirklich, Alexia, was kann nur in dich gefahren sein, dich auf so kindische Art und Weise an die Bordwand zu hängen wie eine Muschel am Schiffsrumpf?«
    »Oh, um Himmels willen, Ivy, es ist ja nicht so, als würde ich dies freiwillig tun!« Ivy neigte zur Begriffsstutzigkeit, soviel war sicher, aber durch Alkohol hatte sie eindeutig neue Gipfel der Beschränktheit erklommen.
    »Oh? Na dann. Aber ehrlich, Alexia, ich will ja nicht unhöflich erscheinen, aber ist dir bewusst, dass deine Unterhosen der Nachtluft ausgesetzt sind, von den Blicken der Öffentlichkeit ganz zu schweigen?«
    »Ivy, ich klammere mich hier an ein fliegendes Luftschiff, viele Meilen hoch im Äther, und kämpfe ums nackte Überleben. Sogar du musst zugeben, dass es manchmal Umstände gibt, in denen man das Protokoll etwas lockern sollte.«
    »Aber warum?«
    »Ivy, ganz offensichtlich bin ich abgestürzt!«
    Verschwommen blinzelte Miss Hisselpenny ihre Freundin mit dunklen Augen an. »Ach, du liebe Güte, Alexia! Bist du wirklich in echter Gefahr? O nein!« Ihr Kopf zog sich zurück.
    Alexia fragte sich, was es wohl über ihren eigenen Charakter aussagte, dass Ivy tatsächlich geglaubt hatte, sie würde absichtlich an der Außenwand eines fliegenden Luftschiffs herumklettern.
    Eine Art seidiger Stoff wurde aus dem Fenster und in ihre Richtung geschoben.
    »Was ist das?«
    »Nun, mein zweitbester Mantel.«
    Lady Maccon biss die Zähne zusammen. »Ivy, hast du vielleicht den Teil nicht mitbekommen, in dem ich dir erklärte, dass ich nur einen Zollbreit vom sicheren Tod entfernt hänge? Geh und hol Hilfe!«
    Der Mantel verschwand, und Miss Hisselpennys Kopf erschien wieder. »Dann ist es wirklich so schlimm?«
    Das Luftschiff tat einen Satz, und Alexia schwankte mit einem beunruhigten Quieken zur Seite.
    Ivy fiel in Ohnmacht – oder verlor möglicherweise aufgrund des Alkohols das Bewusstsein.
    Wie zu erwarten, war es schließlich Madame Lefoux, die die Rettung brachte. Nur wenige Augenblicke, nachdem Ivys Kopf aus dem Bullauge verschwunden war, fiel eine lange Strickleiter neben Alexia nach unten. Es gelang ihr unter einigen Schwierigkeiten, sich vom Metallspieß zu lösen und stattdessen die Leiter zu packen und daran emporzuklettern. Oben standen der Steward, einige besorgte Besatzungsmitglieder und Madame Lefoux und erwarteten nervös ihren Aufstieg.
    Nachdem sie endlich das Deck erreicht hatte, funktionierten ihre Beine eigenartigerweise nicht länger so, wie die Natur es vorgesehen hatte. Ungelenk sank sie auf die Holzplanken nieder.
    »Ich denke, ich bleibe hier für einen Augenblick sitzen«, keuchte sie, nachdem auch der dritte Versuch aufzustehen zu nichts anderem führte, als dass ihre weichen Knie unter ihr nachgaben und sich ihre Knochen anfühlten, als wären sie von der Konsistenz von Quallententakeln.
    Der Steward, ein in eine Uniform aus gelbem Segeltuch und Pelz makellos gekleideter, wenn auch korpulenter Mann, wich ihr tief besorgt und händeringend nicht von der Seite. Ohne Zweifel war er zutiefst erschüttert darüber, dass eine Dame von Rang aus seinem Luftschiff gestürzt war. Was würde die Fluggesellschaft sagen, wenn das bekannt wurde? »Gibt es irgendetwas, das ich Ihnen bringen lassen kann, Lady Maccon? Etwas Tee vielleicht oder etwas leicht Stärkeres?«
    »Tee wäre wohl das Richtige, denke ich«, antwortete Alexia, hauptsächlich damit er damit aufhörte, wie ein besorgter Kanarienvogel um sie herumzuschwirren.
    Madame Lefoux kauerte sich neben sie. Noch ein weiterer Grund, die Französin um ihre Art, sich zu kleiden, zu beneiden. »Sind Sie sicher, dass Ihnen nichts fehlt, Mylady?« Ihre Stimme quiekte nicht mehr; Heliumleck war offensichtlich gestopft worden, während man Lady Maccon gerettet hatte.
    »Ich muss feststellen, dass die Höhe und das Gefühl des Fliegens mich nicht mehr so begeistern wie zu

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