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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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einem Gespenst werde«, brüstete sich Felicity. »Ich bin der Typ, der ein Übermaß an Seele besitzt, findet ihr nicht auch alle? Mama sagt, ich sei bemerkenswert kreativ für jemanden, der kein Instrument spielt oder singt oder malt.«
    Alexia biss sich auf die Zunge. Felicity hatte aller Wahrscheinlichkeit nach so viel überschüssige Seele wie ein Sofakissen. Gewaltsam lenkte sie die Unterhaltung wieder zurück auf die Erfinderin. »Was hat Sie dazu bewogen, Ihr Heimatland zu verlassen?«
    »Meine Tante starb, und ich kam hierher, um nach etwas Kostbarem zu suchen, das man mir gestohlen hatte.«
    »Ach, wirklich? Haben Sie es wiedergefunden?«
    »Ja, allerdings nur, um zu der Erkenntnis zu kommen, dass es mir ohnehin nie gehörte.«
    »Wie tragisch das für Sie gewesen sein muss«, meinte Ivy mitfühlend. »Genau so etwas ist mir einmal mit einem Hut passiert.«
    »Das ist nicht mehr wichtig. Bis ich es ausfindig machen konnte, hatte es sich bereits bis zur Unkenntlichkeit verändert.«
    »Wie geheimnisvoll und kryptisch Sie sich ausdrücken.« Lady Maccon gab sich fasziniert.
    »Es geht bei dieser Geschichte nicht allein um mich, und wenn ich sie erzähle, könnte es anderen schaden, wenn ich nicht vorsichtig bin.«
    Felicity gähnte demonstrativ. Sie hatte wenig Interesse an allem, was nicht unmittelbar mit ihr zu tun hatte. »Nun, das ist alles sehr ergreifend, aber ich werde mich jetzt für den Tag umziehen gehen.«
    Miss Hisselpenny erhob sich ebenfalls. »Ich glaube, ich sollte nach Mr. Tunstell sehen, um mich zu vergewissern, dass man ihm ein anständiges Frühstück serviert hat.«
    »Höchst unwahrscheinlich – das hat man keinem von uns«, warf Alexia ein, deren Freude über das bevorstehende Ende ihrer Reise zusätzlich beflügelt wurde von der Vorstellung, wieder Gerichte essen zu können, die nicht geschmacklos und bis zur Unkenntlichkeit gedampft worden waren.
    Jeder ging seines Weges, und Alexia wollte gerade ihre höchst anstrengenden Pläne für den Tag in die Tat umsetzen, als ihr bewusst wurde, dass, wenn Ivy nach Tunstell sehen wollte, die beiden miteinander allein sein würden, und das war keine gute Idee. Also flitzte sie hinter ihrer Freundin her zu der Kabine des Clavigers.
    Sie ertappte Miss Hisselpenny und Tunstell bei etwas, das beide wohl für eine leidenschaftliche Umarmung hielten. Ihre Lippen berührten sich tatsächlich, und Ivys größte Sorge während des ganzen Kusses schien zu sein, ihren Hut an Ort und Stelle zu halten. Er war wie ein Herrenhut geformt, aber mit einer gewaltigen lila und grün karierten Schleife verziert.
    »Nun«, sagte Lady Maccon laut, um das Pärchen auf sich aufmerksam zu machen. »Wie ich sehe, haben Sie sich erstaunlich schnell von Ihrem Unwohlsein erholt, Tunstell.«
    Miss Hisselpenny und der Schlüsselwächter fuhren auseinander, und beide liefen vor Scham rot an, wobei Tunstell als Rotschopf viel effizienter war.
    »Du liebe Güte, Alexia!«, rief Ivy aus und sprang auf. Sie hastete zur Tür, so schnell die festgeschnallten Röcke ihres Flugkleids dies erlaubten.
    »O nein! Miss Hisselpenny, bitte, kommen Sie zurück!«, rief Tunstell. Und dann, schockierenderweise: »Ivy!«
    Doch die fragliche Dame war bereits verschwunden.
    Alexia bedachte den rothaarigen jungen Mann mit einem harten Blick. »Darf ich fragen, was Sie beabsichtigen, Tunstell?«
    »Oh, Lady Maccon, ich bin absolut und uneingeschränkt verliebt in Miss Hisselpenny. Dieses schwarze Haar, dieses liebreizende Wesen, diese überwältigenden Hüte!«
    Ach, du liebe Güte!, dachte Alexia. Er muss wirklich ganz und gar verknallt in sie sein, wenn er ihre Hüte mag. Sie seufzte. »Aber wirklich, Tunstell, seien Sie doch vernünftig! Für Sie und Miss Hisselpenny kann es unmöglich eine gemeinsame Zukunft geben. Selbst wenn Sie nicht in Kürze die Metamorphose anstreben würden, sind Sie immer noch ein Schauspieler ohne wirkliche Perspektive.«
    Tunstell setzte die Miene des tragischen Helden auf, die sie schon mehr als einmal bei seiner Darstellung des Porccigliano in der West-End-Inszenierung von »Tod in der Badewanne« gesehen hatte. »Wahre Liebe überwindet alle Hindernisse.«
    »Ach, Blödsinn! Seien Sie vernünftig, Tunstell! Das hier ist kein Rührstück von Shakespeare, das hier sind die Siebzigerjahre des neunzehnten Jahrhunderts. Die Ehe ist eine praktische Angelegenheit. Und so sollte sie auch gehandhabt werden.«
    »Aber Sie und Lord Maccon haben aus Liebe geheiratet.«
    Lady

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